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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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überfallen und in den Graben geworfen hätte. Schlecht geplant ist da noch ein äußerst vorsichtiger Ausdruck. Wenn ich aufrichtiger wäre und weniger Rücksicht auf weibliche Gefühle nähme, dann würde ich dein Debakel vermutlich als Ergebnis eines Gehirnfiebers bezeichnen, was bei Frauen recht häufig vorkommt.«
    Zu seiner Überraschung lachte sie laut auf. Kopfschüttelnd erwiderte sie: »Es tut mir weh, das zugeben zu müssen, aber du hast tatsächlich Recht. O Gott, es war wirklich schlecht geplant.«
    Sie kletterte aus dem Bett und schlüpfte in einen von Tante Mathildas Morgenmänteln, ein völlig schwarzes Kleidungsstück mit schwarzen Federn am Ausschnitt. Sie band ihn zu, dann wandte sie sich wieder zu ihm. »Eigentlich«, meinte sie, »müsste ich mehr Kerzen anzünden, wenn ich dich auf Distanz halten möchte.«
    »Ganz recht«, erwiderte er. Sie zündete die acht Kerzen auf einem sehr alten goldenen Leuchter an und stellte ihn auf einen runden Tisch mitten im Zimmer. Die Ecken lagen immer noch im Dunkeln, aber zumindest konnten sie einander jetzt deutlich sehen. »Du willst mich also sehen? Mein Gesicht?«
    Sie drehte sich eine Locke um den Finger. »Ja, ich möchte dich sehen, vor allem dein Gesicht. Hör mir zu, Gray. Ich habe dein Leben ruiniert, und die Wahrheit ist, dass ich eigentlich nicht weiß, was ich getan hätte, wenn ich mich in Carlisle Manor hätte hineinschleichen können, Georgie geschnappt und unentdeckt wieder herausgekommen wäre. Ich bin eine Närrin. Ich hatte gedacht, ich würde Georgie retten, sie nach Featherstone bringen, die Dienstboten dort bestechen und mich so lange mit ihr dort verstecken können, bis mein Stiefvater die Suche aufgegeben hätte, und dann wollte ich mit Georgie nach London zu Lord Burleigh gehen. Ich kenne ihn gar nicht. Ich weiß nicht, was er für ein Gesicht gemacht hätte, wenn ich mit meiner kleinen Schwester vor seiner Tür gestanden hätte. Ich wollte auf jeden Fall nicht wieder hierhin zurückkommen.
    Selbst wenn mir das alles gelungen wäre, hätten wahrscheinlich alle anderen Beteiligten auch Narren sein müssen.« Sie schwieg, und dann begann sie zu weinen. Er blickte sie entsetzt an.
    »Jack, um Gottes willen, bitte hör auf zu weinen!« Mit einem Satz war er bei ihr und nahm sie in die Arme. Er rieb ihren Rücken und sagte immer wieder: »Nein, weine nicht. Ich kann es nicht ertragen. Bitte, hör auf!«
    »Ich bin eine Närrin«, schluchzte sie. »Eine Närrin. Und jetzt musst du dafür bezahlen, weil Männer Angst haben, dass eine ungehörige Blume aus der weiblichen Erde sprießt.«
    Er fuhr ihr über die Haare. »Na ja, vielleicht hast du deinen Plan nicht ganz durchdacht. Aber du bist keine Närrin. Ich wette, du hättest dir etwas ausgedacht. Selbst wenn du zuerst in Bath gelandet wärst und deine Pläne hättest ändern müssen, wäre es dir gelungen. Natürlich hätte ich dich in der Zwischenzeit schon eingeholt, aber ich weiß - da bin ich mir ganz sicher dass du es mir nicht leicht gemacht hättest. Eigentlich war es ja genau so. Du hattest eben nur Pech, dass ich in dieser Nacht Licht in dem verfallenen Stall gesehen habe.«
    »Verdammtes Pech«, sagte sie an seinem Hals.
    »Vielleicht gar nicht so verdammt. Du hast immerhin mich als Ehemann gewonnen. Wie geht es deiner Rippe?«
    Sie löste sich ein wenig von ihm, schniefte und wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab. Dann sagte sie: »Sie tut weh und zieht, aber es ist nicht so schlimm. Du möchtest mich doch gar nicht heiraten.«
    Er hob ihren Kopf und blickte sie an. »Der blaue Fleck auf deinem Gesicht ist nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Die Blumen, die du und ich pflanzen werden, werden schon nicht so falsch sein. Ich gewöhne mich ziemlich rasch an die Vorstellung, dich zu heiraten.«
    »Du magst also Damen in schwarzen Federn, die dir den Kragen nass weinen, oder?«
    Sie erstarrten, als es plötzlich an der Schlafzimmertür klopfte. Maude steckte ihren Kopf hinein. »Ich habe Stimmen gehört und mir Sorgen gemacht. Meine Güte, mein Junge, was machst du hier? Jack trägt einen von Mathildas Morgenröcken, und du hältst sie im Arm?«
    »Sie wird mich heiraten, Tante Maude. Sie war so glücklich, dass sie anfing zu weinen. Und da ich ein Gentleman bin, habe ich sie getröstet.«
    Als Nächste tauchte Mathilda auf, in einem ähnlichen schwarzen Morgenmantel. Sie ragte wie ein Turm hinter Maude auf und beäugte die beiden. »Mortimer«, sagte sie.
    »Ach ja«,

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