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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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andere Delikatessen von Mrs. Post. Sie macht eine großartige Mandelpastete, die Euch schon bei einem einzigen Bissen zum Lächeln bringt und ...«
    Die Haustür schlug zu, und Quincy verfiel in ratloses Schweigen.
    »Ja«, sagte Douglas langsam, »herzlichen Glückwunsch zu eurer Heirat.«
    Gray, der immer noch am Boden lag, erwiderte: »Danke, Douglas.«
    »Ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause und kümmere mich um meine kleine Tochter. Sie sieht genauso aus wie ich. Sie ist jetzt fast drei Jahre alt, und sie vergöttert mich, und ihre Zwillingsbrüder, die aussehen wie Melissande, Alex' Schwester, vergöttern mich auch«, sagte Douglas zu Jack gewandt. »Sie ist so schön, dass es wehtut, sie nur anzusehen. Und meine beiden klugen Jungen sind genauso
    schön. Wenn sie erwachsen sind, werden sie viel Unheil anrichten. Keine Frau wird vor ihnen sicher sein.«
    Douglas blickte seufzend durch das Fenster in den dunklen Nachmittag und fügte, während er hinausging, hinzu: »Ich hoffe nur, dass Alex Heatherington heute nicht mehr findet und ihn dazu bringt, sie in den Park zu begleiten. Es wird bald regnen. Allerdings würde er sie bereitwillig begleiten. Man sagt, Heatherington zöge schlechtes Wetter vor, weil es zu seiner dunklen Seele passt.«
    »Du meine Güte«, meinte Jack, nachdem Douglas gegangen war. »Das war ja ein Abenteuer. Viel aufregender als im Theater. Und es hat gar nichts gekostet und fand einfach hier in unserem Salon statt. Führen sie regelmäßig so spektakuläre Dramen auf?«
    »Eigentlich habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass sie einen solchen Streit miteinander hatten. Natürlich schreien sie sich häufiger an, aber nicht so. Für gewöhnlich fasst Douglas sie an oder versucht, ihr ins Ohr zu beißen, oder Alex küsst ihn auf den Hals und neckt ihn, so wie ich es dir beibringe.« Gray stand auf und klopfte sich den Staub ab. »Aber heute war es anders. Es hat mir nicht gefallen.«
    »Es ist deine Schuld, Gray, weil du darauf bestanden hast, dass Helen zu unserer Hochzeit kommt. Die arme Gräfin, jetzt ist sie ganz allein, und alles nur, weil du diese Verführerin hierher gebracht hast. Hat Douglas wirklich die Brüste seiner Frau geküsst? Vor uns? Und ich habe es verpasst?«
    »Ja«, entgegnete Gray grinsend, »das hat er getan. Glaub mir, ich hätte nie darauf bestanden, dass Helen hierher kommt, wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dass so etwas geschehen kann. Aber vielleicht ist auch bei Alex und Douglas mittlerweile alles viel zu normal und langweilig geworden, weil jeder ganz genau weiß, was der andere denkt. Und Helen hat einfach ein bisschen Bewegung hineingebracht.«
    »Aber was ist denn nun, wenn Douglas sich in Helen verliebt?«
    »Nein, das tut er nicht. Niemals. Übrigens, gerade fällt mir ein, dass du schon lange nicht mehr meine Lippen auf dir gespürt hast.«
    Jack schluckte und erwiderte: »Meinst du das genau so, wie du es sagst?«
    »O ja«, sagte er und trat auf sie zu. »O ja.«
    Am liebsten hätte Gray Jack sofort ins Schlafzimmer geschleppt und sie ausgezogen. Er schaffte es jedoch nur bis zur untersten Stufe und nicht weiter. Ryder Sherbrooke stürmte durch die Haustür herein, warf seinen Hut zu Boden und stampfte darauf herum.
    »Du glaubst es nicht, was diese ignoranten Mistkerle behaupten!«, rief Ryder. »Ich kann es ja selbst kaum glauben! Manche Menschen sind einfach zu niederträchtig!
    Heh, was ist denn? Was, zum Teufel, ist mit dir los, Gray? Du siehst so aus, als wolltest du gleich anfangen zu weinen. Du hast doch gar keinen Grund dazu. Hör mal, ich brauche deinen Rat. Ich habe gerade Alex und Douglas in der Kutsche vorbeifahren sehen. Haben sie dich-besucht?«
    »Sie haben uns eine halbe Stunde lang bestens unterhalten«, erwiderte Gray. »Sie sind eben gegangen.«
    »Ich hoffe, sie haben nicht versucht, dein Haus niederzureißen«, bemerkte Ryder. »Ich musste heute früh Sherbrooke House verlassen, weil Alex und Douglas sich so angeschrien haben, dass der Kronleuchter gezittert hat. Es war anders als sonst. Wahrscheinlich werden sie mir irgendwann erzählen, was los war.«
    Ryder überließ es Quincy, seinen Hut aufzuheben, und marschierte in den Salon. »Kommt mit«, rief er über die Schulter.
    »Was jetzt?«, fragte Gray und zog eine Augenbraue hoch.
    Jack blickte sehnsüchtig seufzend auf den Mund ihres Mannes und erwiderte: »Ich wusste gar nicht, dass London so viel Unterhaltung bietet. Wir brauchen unseren Salon gar nicht zu

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