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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Ausgang gingen.
    Â»Das ist sie.«
    Â»Sieht harmlos aus.«
    Cat warf ihm einen bösen Blick zu. »Ach, die war ja dir gegenüber auch der Charme in Person. Vergiß nicht, daß sie meine lebenswichtigen Medikamente in den Müll geschmissen hat.«
    Â»Ich sage ja nicht, daß ich sie für einen Engel halte. Aber sie kommt mir auch nicht wie eine Mörderin vor. Weißt du, wo sie vorher beschäftigt war?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich werd sie mal unter die Lupe nehmen.«
    Jede Wette, daß du das tust, dachte Cat im stillen.
    Und so kam zu ihrer Angst auch noch nagende Eifersucht hinzu. Aber wie konnte sie eifersüchtig sein nach dem, was Dean ihr über Alex erzählt hatte?
    Nach einer Weile des Schweigens sagte sie: »Du hast mir noch gar nicht gesagt, wo wir überhaupt hinfahren.«
    Â»In ein kleines Nest westlich von Austin. In den Bergen. Schon mal dagewesen?« Sie schüttelte den Kopf. »Hübsche Gegend. Wird dir gefallen.«
    Eine halbe Stunde später kamen sie in die kleine, verschlafene Ortschaft Wimberly, Anziehungspunkt für Handwerker und Kleinkünstler aller Art. An den Wochenenden verdreifachten die Flohmärkte die Bevölkerungszahl. Wenn die Touristen wieder abgereist waren, wurden die Bürgersteige
wieder hochgeklappt, und das beschauliche Landleben setzte sich bis zum nächsten Wochenende fort.
    Â»Du hast recht«, sagte Cat, als sie die Ortschaft verließen und es auf einer schmalen Straße über Land weiterging. »Es ist wirklich hübsch hier.«
    Â»Ich hab schon mal mit dem Gedanken gespielt, hier draußen ein Grundstück zu kaufen und ein Haus zu bauen.«
    Â»Was hat dich davon abgehalten?«
    Â»Fehlende Initiative, schätze ich mal.«
    Die Straße wurde schmaler und recht holprig. Der Sportwagen wirbelte eine Staubwolke und kleine Steinchen hinter sich auf. Schließlich gelangten sie zu einem Gebäude unter großen Bäumen, ein Stück abseits der Straße.
    Es war der reinste Schandfleck in einer Bilderbuchlandschaft. Die Wände aus Wellblech waren rostig. An der Nordwand prangte ein gemalter Totenkopf mit gekreuzten Knochen. Eine staubige zerschlissene Konföderiertenflagge hing schlapp herab. Es gab keine Fenster, kein Schild, nur eine Neon-Bierreklame über dem Eingang. Vor dem Haus waren zwei Pick-ups und eine Harley Davidson geparkt.
    Cat wollte gerade über dieses Prachtstück von Raststätte lästern, als Alex auf den Parkplatz einbog. Die Räder seines Wagens knirschten auf dem Schotter, als er neben dem Motorrad hielt.
    Â»Du machst Witze.«
    Â»Du bist jetzt still.« Er griff an ihr vorbei und öffnete das Handschuhfach. Als die Klappe herunterfiel, wäre ihr fast ein Revolver mit kurzem Lauf in den Schoß gerutscht. Alex nahm ihn, überprüfte, ob auch alle Kammern geladen waren, dann ließ er die Trommel wieder einrasten.
    Â»Ich hab dir doch gesagt, daß wir nicht zum Vergnügen hier sind«, sagte er. »Sag ein Wort, und wir fahren wieder.«
    Sie schaute zweifelnd zum Eingang, wandte sich dann aber rasch wieder Alex zu. »Nein. Wenn dort drinnen jemand
die Sache aufklären kann, dann möchte ich mir anhören, was er zu sagen hat.«
    Â»Gut. Aber du hältst den Mund und spielst mit, egal, was passiert. Wenn nicht, wenn du dein Mundwerk nicht halten kannst, dann bist du nicht die einzige, die dabei verletzt werden kann. Kapiert?«
    Sie haßte es, wenn er so mit ihr redete. Wütend öffnete sie die Tür.
    Er packte sie am Arm. »Hast du das kapiert?«
    Â»Ja«, antwortete sie nicht minder barsch.
    Gemeinsam gingen sie zum Eingang. Ehe sie die Kneipe betraten, flüsterte sie: »Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich was Passendes anziehen können. Lederkluft und Peitsche.«
    Â»Ein andermal.« Er stieß die Tür auf. »Wenn du ein bißchen ängstlich spielen könntest, wäre das nicht schlecht.«
    Â»Spielen?«
    Drinnen war es so dunkel, daß sie mehrere Sekunden lang nichts erkennen konnte, aber Alex’ Augen mußten sich schneller an das trübe Licht gewöhnt haben, weil er sie zu einer Sitznische an der Wand schob, wo er sie zurückließ und dann an die Bar ging.
    Der Barkeeper war ein fetter Kerl mit boshaften Augen und struppigem, schwarzem Bart, der ihm bis auf die Brust reichte. Arme, die aussahen wie haarige dicke Äste, waren über seinem Bauch

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