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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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während sein Adamsapfel krampfhaft auf und ab tanzte.
    »Ich denke, ich werde mich
jetzt empfehlen«, meinte ich. »Denken Sie darüber nach, Friar. Es könnte für
Sie bedeutend billiger werden, wenn Sie mit mir reden. Oder ich komme zurück
und jage auch noch eine Kugel in Ihre zweite Vase .«
    Ich zog mich von drei
Augenpaaren beobachtet vorsichtig in die Halle zurück, verließ im Eiltempo das
Haus und sprang ebenso schnell in meinen Wagen. Auch während der Rückfahrt
drückte ich das Gaspedal durch. Ich hielt mich nur lange genug in meinem Haus
auf, um das Ranchero anzurufen und ein Zimmer
zu bestellen. Dann packte ich hastig eine Tasche zusammen. Falls Grant und
Herbie — und wer weiß, welche Ganoven mir Friar womöglich noch auf den Hals
schicken würde? — mitten in der Nacht anrückten, sollten sie mich wenigstens
nicht antreffen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    Das Ranchero gab mir ein großes Zimmer im dritten Stock mit einem Fenster zum Luftschacht.
Es war zwar schon spät, kurz nach Mitternacht, aber nicht zu spät für einen
Mann, der in seinem Beruf immer hart am Ball bleibt. Ich fuhr mit dem
keuchenden Lift in den fünften Stock hinauf, ging bis zu der bewußten Suite und
klopfte an die Tür. Ich mußte mein Klopfen jedesmal gesteigert dreifach
wiederholen, bevor eine mißtrauische Stimme fragte,
wer, zum Teufel, denn da draußen sei.
    »Rick Holman«, sagte ich, und
die Tür wurde langsam aufgemacht.
    Tracy Simon trug einen dünnen
weißen Morgenrock, der ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, fest um den
Körper gewickelt. Ihr verbiesterter Gesichtsausdruck verriet mir, daß ich nicht
gerade willkommen war.
    »Was soll denn das mitten in
der Nacht ?« fragte sie ungehalten. »Ich war gerade
eingeschlafen .«
    »Ich muß mit Ihnen reden«,
sagte ich.
    »Kann das nicht bis morgen früh
warten ?«
    »Morgen früh habe ich etwas
anderes zu tun«, erklärte ich.
    »Dann kommen Sie herein«,
forderte sie mich verdrießlich auf.
    Ihre festen Backen hüpften
unter dem dünnen Material des Morgenrocks, als ich ihr in das Wohnzimmer
folgte. Zwei Tischlampen gaben dem Raum eine angenehm gedämpfte Beleuchtung.
Sie ließ sich in einen Sessel fallen und schlug mit einer schnellen Bewegung
die Beine übereinander. Ich hatte dabei nicht feststellen können, ob sie unter
dem Morgenrock ein Höschen trug, und die Ungewißheit irritierte mich ein wenig.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn
ich mir einen Whisky einschenke ?« fragte ich.
    »Auch das noch !« versetzte sie gereizt. »Als wäre das ein Anstandsbesuch !«
    Ich goß mir Bourbon pur in ein
Glas. Eis war natürlich nicht vorhanden.
    »Wie geht es Sam ?« erkundigte ich mich.
    »Gut«, erwiderte Tracy. »Sie
liegt im Bett. Ich habe ihr zwei Beruhigungstabletten gegeben, damit dürfte sie
bis morgen früh durchschlafen. Was wollen Sie denn nun eigentlich ?«
    »Ich habe mit allen
gesprochen«, sagte ich. »Mit Ausnahme von Don Blake natürlich. Auf der Yacht
ist nicht das geringste passiert, das behaupten jedenfalls Craig Martin, Darrach und Teresa Klune .«
    »Dann haben sie gelogen .«
    »Wahrscheinlich.«
    »Karen Morgan rief sofort Friar
an, als sie hörte, daß ich mit ihr sprechen wolle, und der schickte gleich zwei
seiner Handlanger, um mich abzuschrecken .«
    Tracy Simons Miene belebte
sich. »Und wie ging das aus ?«
    »Ich habe trotzdem mit ihr
gesprochen. Sie sagte, es hätte einen mächtigen Streit mit handgreiflichen
Auseinandersetzungen gegeben. Plötzlich hätte sich dann Sam eingemischt und
gesagt, sie sollten endlich alle aufhören, sonst müßte sie Zwangsmaßnahmen
ergreifen. Daraufhin wurde Friar recht grob zu ihr, und sie erwiderte:
>Warum hören Sie nicht auf, Morris zu erpressen? Können Sie sich Ihr Geld
nicht anders verdienen ?< Riesensensation! Die
Männer schlugen sich erneut, und Samantha drohte, wenn sie in die Staaten
zurückkäme, würde sie die volle Wahrheit über alle Anwesenden ihrer
Lieblingskolumnistin erzählen. Daraufhin versuchte Don Blake, sie schleunigst
hinauszubugsieren, und sie sagte, die volle Wahrheit schlösse auch ihn ein,
denn er sei ein ganz linker Hund. Und das war’s. Am nächsten Morgen ging Blake
mit ihr an Land, und danach hat niemand mehr etwas von ihr gesehen .«
    »Das war wirklich alles ?« Sie starrte mich ungläubig an.
    »Ich habe genauso reagiert«,
versetzte ich. »Karen behauptet, Friars Stolz sei
verletzt worden, und deshalb wolle er den ganzen Vorfall ein für

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