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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Magier hatte sie und Sweeney einmal beiseitegenommen und ihnen zugeraunt: »Eure Zeit läuft ab, meine Hübschen. Wenn ihr euch nicht bald auf meine Seite stellt und mich unterstützt, werdet ihr es bitter bereuen, und zwar schneller, als euch lieb ist. Du, Sweeney, wirst dir selbst deine Kehle aufschlitzen und dich ausbluten lassen wie ein abgestochenes Schwein. Und du, Adelaide, wirst dasselbe Schicksal wie dein Sohn Pocky erleiden, und ich werde dich als Klettergerüst auf einem Kinderspielplatz aufstellen. Überlegt es euch!«
    Beide nahmen diese Drohung ernst, wenngleich sie deswegen keine Furcht empfanden oder in irgendeiner Weise eingeschüchtert waren. Dennoch hatten sie es mit einem Feind zu tun, der nicht so leicht in seine Schranken gewiesen werden konnte.
    »Du musst mit Bethlana reden«, sagte Sweeney eindringlich zu Adelaide. »Sie muss eingreifen, sonst geht Middleark unter – oder gerät in die Fänge eines eitlen Tyrannen, der schlimmer ist als alle Elfen zusammen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis er den Durchgang nach Llundain findet und öffnet.«
    Die Trollin wusste, dass der Barbier recht hatte. Und im Grunde erleichterte es ihre Vermittlungsarbeit, wenn sie die Schuld allein Cagliostro in die Schuhe schob und Bethlana überzeugte, dass ihre Schwester unter seinen Einfluss geraten war und nicht mehr wusste, was sie tat. Damit verübte sie auch an Fanfreluche keinen Verrat.
    Aber zuerst musste sie die Wogen glätten und nach ihrer Familie sehen. Wenigstens da gab es keinen Grund zur Sorge. Zocky war der übliche Bengel und Rocky viel zu viel mit seinem seltsamen Freund, diesem Pickwick Chadwick Sloterbick, zusammen. Ein fellhaariger Gnom, der aus irgendwelchen Gründen den Umgang mit Trollen pflegte, obwohl diese Wesen sich normalerweise mieden wie die Steuern. Rocky und dieser Chad waren jedenfalls Freunde geworden und steckten die ganze Zeit zusammen. Was sollte Adelaide machen? Ihrem Lieblingssohn ließ sie einfach alles durchgehen. Sie konnte nur hoffen, dass sein Vater nichts davon erfuhr.
    Der Felsentrümmerer hatte während eines längeren Aufenthaltes eine spezielle Höhle für seine Familie eingerichtet, sodass Adelaide über einen ziemlichen Luxus verfügte. Am Ende eines Tunnels hatte er sich durchs Gestein gebissen und es mit Zähnen und Händen geformt, bis ein für Trolle gemütlicher Wohnbereich entstanden war. Darin hatte Adelaide glückliche Zeiten verbracht und ihre zahlreichen Söhne – und die Tochter Gundel – aufgezogen. Bis auf die drei Nachzügler waren alle längst fort … und nur noch Rocky und Zocky waren ihr geblieben. Und Chad, so schien es, denn auch er lebte bei ihnen.
    »Ihr solltet besser eure Sachen beisammenhalten«, machte Adelaide den dreien am Ende ihres Besuches deutlich. »Es könnte sein, dass hier unten bald ein Kampf ausbricht, und dann werdet ihr verschwinden. Sucht einen sicheren Unterschlupf, bis alles vorbei ist!«
    »Und du, Ma? Ich kann doch nie nich’ gehen, wenn du noch hier bist!«, sagte Rocky mit seiner Kinderstimme. Er war noch nicht ganz ausgewachsen, wobei wohl nicht mehr viel an Format dazukommen würde. Wie es aussah, hatten der Felsentrümmerer und Adelaide mit ihren häufigen Zeugungen so ziemlich alles Gestein aufgebraucht, das sie zum Wachsen bringen konnten, denn ihre Kinder waren von Mal zu Mal kleiner ausgefallen. Zocky war im Vergleich zu seinen Eltern kaum mehr als ein Zwerg.
    »Um mich mach dir mal keine Sorgen, Junge, ich komm zurecht. Bin alt genug und erfahren. Aber du nich’ und Zocky erst recht nich’.«
    »Das kannste vergessen, Ma!«, rief der Jüngste empört. »Mich bringste hier nich’ weg, lieber renn ich zu Pocky und lass mich neben ihm versteinern! Oder ich schließ mich in die Felswand da ein!«
    Zocky hatte in seinem ganzen Leben noch nie Middleark verlassen. Er gehörte einfach her, war vom selben Gestein. Allerdings musste Adelaide sich eingestehen, dass der Kleine sehr gut auf sich aufpassen konnte und wohl wirklich zurechtkäme. Er besaß ziemlich viel Köpfchen und tätigte immer irgendwelche Geschäfte. Auch das durfte sein Vater nie erfahren! Blieb also Rocky.
    Mit strengem Blick maß sie Chad. »Du sorgst dafür, dass ihr beide rechtzeitig flieht, kapiert? Sonst werd ich dich so oft zusammenfalten, bis du in Zockys rechtes Nasenloch passt.«
    »Klar, kapiert, verstanden und geschluckt!«, sagte Chad und stand stramm. »Jawoll, Ma’am!«
    »Un’ was machst du jetzt, Ma?«, fragte Rocky

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