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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Felsentrümmerer beispielsweise liebte den Geschmack von Gold, wenn er sich durch einen Berg fraß, und Adelaide liebte den Geruch, der ihm dann anhaftete. Irgendwie erinnerte Bethlana sie an ihren vorletzten Sohn Rocky, der genauso schutzbedürftig war.
    »Adelaide!«, rief Bethlana entzückt und wedelte aufgeregt mit den Händen. »Endlich! Komm zu mir, berichte mir alles!«
    »Bin schon unterwegs, Ma’am.« Die Trollin grinste und stampfte auf die Bank zu, woraufhin die Verehrer augenblicklich mit gerümpften Nasen und indignierten Mienen das Weite suchten.
    »Setz dich, setz dich, dann muss ich nicht ganz so hoch schauen«, verlangte Bethlana und wies auf den blitzsauber gestampften Boden neben sich.
    Adelaide gehorchte, wenngleich ihr das bei ihrer Größe und der Steifheit der Gelenke nicht leichtfiel. Sie hatte ein Alter erreicht, in dem ein Troll besser im Stehen schlief. Also knirschte, stöhnte und ächzte ihr Körper, bis sie endlich so weit unten saß, dass Bethlana fast Auge in Auge mit ihr war.
    »Ach, es war fürchterlich ohne dich!«, beklagte sich die Königin. »Ständig waren meine Berater um mich, verlangten eine Unterschrift hier, eine Zustimmung da und versetzten mich in Angst und Schrecken wegen des Krieges. Aber ich habe wohl keine Wahl, daher werden wir jetzt ringsum einen Wall anlegen. Ich habe schon den Befehl gegeben, dass sich alle Waffenfähigen zum Heeresdienst melden müssen …«
    »Das is’ vernünftig, Majestät«, sagte Adelaide. »Es wird wirklich ernst, und Euch werden sich die Haare sträuben bei dem, was ich Euch zu erzählen hab …«
    »Oh nein, oh nein!« Bethlana klappte einen Federfächer auf und fächelte sich hektisch Luft zu. Nervös klapperten ihre Absätze auf dem Boden, und sie wippte auf und ab. »Adelaide, das will ich nicht hören! Du musst mir sagen, dass in Middleark alles in Ordnung ist und ich mir keine Sorgen zu machen brauche, und …« Sie sprach nicht weiter, sondern blickte ihre beste Freundin auffordernd an.
    »Aber so isses leider nich’, Ma’am, bitte um Entschuldigung«, widersprach die Trollin und räusperte sich, was wie ein Steinhagel klang. »Ich fürchte, Ihr müsst es Euch anhören, so unangenehm es auch is’. Eure Berater sollten ebenfalls mit dabei sein.«
    »Was, die? Aber die überdramatisieren immer gleich alles! Ich werde wieder nächtelang nicht schlafen können!« Bethlana jammerte, und ihre Frisur löste sich ebenso auf wie ihre Moodys, die in einem wilden Kreisel um ihren Kopf schwirrten und vor Entsetzen platzten, die guten genauso wie die miesen. »Was ist nur los mit euch allen? Wollt ihr mich in den Wahnsinn treiben? Wollt ihr den Thron? Ich schenke ihn euch!«
    »Nee, ganz im Gegenteil, Majestät«, versuchte Adelaide die Königin zu beruhigen, bevor diese sich auch noch auflöste. »Wir woll’n, dass Ihr noch lange auf dem Thron bleibt.«
    Inzwischen nahten die Berater, allen voran Meister Harmbickel, unmittelbar gefolgt von Belanpan und Goru, und mit ein paar Schritten Abstand der Rest der Gruppe.
    Adelaide gab ihnen ihren Bericht, den sie sich zuvor sorgfältig zurechtgelegt hatte. Sie wollte Fanfreluche nicht in zu schlechtem Licht erscheinen lassen, denn bei allen Alternativen – vor allem Cagliostro – war sie immer noch die beste Wahl für Middleark. Aber sie beschönigte nichts und berichtete ebenso von den Vorgängen in der Oberwelt Londons und den Neuigkeiten des Elfenkanals, die die Berater sicher zum Teil schon kannten.
    Das Leben schwirrte fröhlich um sie herum; der Himmel strahlte in herrlichem Azur, Vögel zwitscherten in den Büschen, Schmetterlinge liebkosten Blumen. Die milde Sonne war hinter Dunst verborgen, wie überall im Reich des Frühlings. Trolle konnten dort ungeniert am Tage herumspazieren. Nichts trübte Llundain. Kaum zu glauben, was Adelaide da von Middleark erzählte, als wäre es eine sehr ferne, fremde Welt und nicht gleich nebenan.
    Erwartungsgemäß brach eine heftige Diskussion aufgrund der neuen Lage aus, und Adelaide bemühte sich vor allem um die hyperventilierende Königin, die völlig überfordert war. Plötzlich fiel ihr auf, dass der krumme Goru schon seit einiger Zeit schweigend und halb abgewandt das Land betrachtete.
    »Goru, was ist los?«, unterbrach Adelaide alle anderen, die daraufhin verdutzt schwiegen. Ihr Organ erschlug andere Stimmen einfach.
    »Ich frage mich«, murmelte der Geierartige.
    Darauf folgte einige Zeit nichts mehr.
    »Und was fragt Ihr Euch?«, drängte

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