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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stimme geführt, alle steckten die Köpfe zusammen.
    »Herrin, Ihr seid eine Fee«, fing er an. »Ich glaube nicht, dass Sinenomen Eure Magie einfach so außer Kraft setzen kann. Wir wissen zwar nicht, wer er ist, aber er entstammt keinesfalls der Geisterwelt, so wie Ihr. Das bedeutet, er
kann
Euch nicht überlegen sein.«
    »Harmbickel, was redet Ihr da?« Bethlana seufzte erneut. »Wir wissen alle, wie bescheiden meine Kräfte sind. Meistens geht etwas schief, und ich bringe nicht allzu viel zustande.«
    »Das ist Unsinn, mit Verlaub«, wiegelte Meister Harmbickel ab. »Das liegt nur daran, dass Ihr Euch nie richtig konzentriert, zu sehr Eure Moodys Kapriolen schlagen lasst und Euch selbst nicht allzu viel zutraut. Überlegt doch mal: Seit Ihr auf dem Thron sitzt, blüht Llundain. Und Ihr habt auch noch Middleark unter Kontrolle, obwohl es so gut wie in der Menschenwelt ist. Nicht einmal Eure Schwester hat es bis heute geschafft, Eure Stelle einzunehmen. Das alles ist nur Eurer Macht zu verdanken! Dieser lange Frieden! Ihr
seid
mächtig!«
    »Und wie Ihr Euch diesem Schuft gegenüber benommen habt, alle Achtung, Ma’am«, wisperte Adelaide, so leise sie konnte. »Das hatte Format, wie ich es bisher selten erlebte!«
    Bethlanas Augen wurden groß und rund. Sie zog ein Schnupftüchlein aus dem Ärmel und tupfte sich die Tränen von der Wange. Dann atmete sie mit einem Stoßseufzer aus. »Also gut, was erwartet ihr von mir?«
    Erleichterte Mienen breiteten sich aus. Nun war es wieder an Meister Harmbickel.
    »Zunächst werden wir ein Ablenkungsmanöver inszenieren«, setzte er der Runde seinen Plan auseinander. »Wir greifen den Nebel an und schlagen mit allem drauf, was wir haben.«
    »Aber … wir können doch nie und nimmer siegen!«
    »Davon gehe ich aus. Dennoch werden wir nichts unversucht lassen. Auf dem Goldteller präsentieren wir unser Reich nicht! Gleichzeitig werden wir noch etwas anderes tun. Adelaide, Ihr flieht während der Wirren nach Middleark. Findet Ihr den Weg im Nebel?«
    »Ohne Probleme, Meister Harmbickel.«
    »Setzt Fanfreluche in Kenntnis. Sie muss sofort die Grenzen absichern, damit Sinenomen nicht hindurch kann! Meinethalben nehmen wir Cagliostro als Verbündeten in Anspruch, er ist in jedem Fall das kleinere Übel. Und während die Vizekönigin Middleark verteidigt, macht Ihr Euch weiter auf den Weg und bittet Fanmór um Unterstützung! Wenn er erfährt,
wer
Llundain angegriffen hat, wird er seine Hilfe nicht verweigern, sonst gerät er in noch viel größere Nöte als wir! Möglicherweise wird Bandorchu sich sogar daran beteiligen, denn auch ihr kann nicht an einem neuen, sehr mächtigen Feind gelegen sein, der in ihrem Rücken lauert.«
    Goru klappte niedergeschlagen mit dem Schnabel. »Ich weiß schon, wie diese Hilfe aussehen wird. Sie werden uns völlig abriegeln, uns von der Anderswelt trennen und nach Middleark transportieren. Anschließend sprechen sie einen Bann über uns und isolieren das ganze Gebiet. Dann wird Sinenomen zwar festsitzen, aber wir auch. Vermutlich für immer.«
    Betroffenes Schweigen folgte auf diese Worte.
    Bethlanas zarte Hände zitterten leicht, als sie sich die Stirn abtupfte. »Wenn wir das schon wissen, können wir uns also darauf vorbereiten. An mir wird es liegen, mein Reich wieder zu befreien. Ich werde während meiner Gefangenschaft daran arbeiten. Ich … ich lasse euch nicht im Stich. Königliches Ehrenwort!«
    Der krumme Berater war noch nicht am Ende. »Und wer sagt uns, dass Sinenomen Euch am Leben lässt?«
    Adelaide verpasste ihm daraufhin eine leichte Kopfnuss, und er brach bewusstlos zusammen. »Nun reicht’s aber, du alte Krähe!«, schimpfte sie. »Bitte um Entschuldigung, Ma’am, aber is’ doch wahr.«
    Meister Harmbickel ergriff die Hand der Königin und tätschelte sie. »Seid unbesorgt. Sinenomen wird erkennen, welchen Nutzen Ihr ihm bringt.«
    Bethlana aber stand gar nicht vor dem Zusammenbruch. »Das bin ich«, sagte sie erstaunlich ruhig, ohne jegliche Theatralik. »Dieser Unhold kann mir alles antun – außer mich umzubringen. Kein fleischliches Leben, und dazu gehört er zweifelsohne, kann eine Fee töten. Deswegen hat er mich auch zur Übergabe aufgefordert und nicht gleich zugeschlagen. Ihr habt alle recht – ohne mich ist das Land nichts. Es wird einfach aufhören, verwelken, ergrauen und euch keine Heimat mehr sein – niemandes Heimat, auch nicht die düsterer Heerscharen. Deshalb wollte ich mich anfänglich entleiben, um

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