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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sinenomen die Grundlage zu entziehen, doch was wäre dann aus euch geworden? Ja, Meister Harmbickel, Ihr seid ein guter Berater. Ich werde bleiben, auch wenn Sinenomen davon profitiert. Doch nicht auf ewig.«
    Der eine oder andere Berater lächelte zaghaft, als neue Hoffnung aufkeimte. Adelaide war überwältigt. Da hatten sie wohl alle ihre Königin unterschätzt und nur wegen ihrer Schrullen. Wenn es darauf ankam, hatte Bethlana eine klare Sicht auf die Dinge.
    »Also hau ich ab, warne Fanfreluche und versuche, Hilfe zu finden«, fasste die Trollin zusammen. »Ihr harrt alle aus, bis ich zurückkomme. Und ich
werde
Hilfe bringen, das schwör ich!«
    Sie nickten. Bethlana berührte ihren Arm. »Unsere Hoffnungen ruhen jetzt auf dir, meine Freundin. Und ich wiederum verspreche, auf dich zu warten.«
    Goru kam gerade wieder zu sich. »Ist die Stunde um?«, fragte er und stand taumelnd auf.
    »Noch lange nicht«, antwortete Meister Harmbickel grimmig. »Und jetzt werden wir den Bösewichten eine Überraschung bereiten. Auch die Guten können verschlagen sein!«
    Nun ging es schnell. Adelaide näherte sich dem Eingang zum Heckenlabyrinth, während Meister Harmbickel einen Kreischer losschickte. Für jeden Nicht-Llundain klangen seine schrillen Schreie dissonant und unverständlich, dabei gab er dem Volk genau weiter, was ihm aufgetragen worden war:
Angriff!
    Schon in den nächsten Augenblicken stürmten sie von allen Seiten herbei, hoben die Waffen und stürzten sich mit Kampfschreien in den Nebel, allen voran die Palastgarde. Lediglich die beiden Schlosswächter blieben zu Bethlanas Schutz zurück. Auch die Berater zückten Waffen, denn sie wussten, dass sie ohnehin zum Tode verurteilt waren. Sinenomen hatte keinerlei Verwendung für sie und keinen Grund, sie am Leben zu lassen. An Flucht war nicht zu denken. Es gab nur dieses eine Portal, und das war Adelaide vorbehalten.
    Während die Königin tapfer, jedoch unter Tränen vor dem Eingang Griansans verharrte, zu dem ihr der Zutritt verwehrt war, befand sich ganz Llundain auf den Beinen, um das Reich und seine Königin zu verteidigen. Nicht nur aus dem Schloss, sondern aus dem ganzen Land strömten sie alle herbei und stürmten den Nebel.
    Zu Beginn erklangen verblüffte Schreie, die bald von harten Metallklängen und Kampfgeräuschen übertönt wurden. Ein Gewitter brach aus, der Nebel wetterleuchtete und färbte sich an manchen Stellen blutrot. Blitze zuckten hervor und schlugen krachend im Schloss ein oder in Büschen, die lodernd zu brennen anfingen.
    Bethlana sah sich um; Adelaide war fort. Hoffentlich hatte sie es geschafft. Die Fee spürte, dass der Kampf sich bereits dem Ende näherte. Die letzten Farben verschwanden aus dem Land.
    Dann hob sich der Nebel und gab den Blick auf ein Feld der Verwüstung frei. Leichen überall, Verwundete und erschöpfte Kämpfer, die nach Freunden suchten. Und hinter ihnen lauerte das Heer, von dem Sinenomen gesprochen hatte. Nur wenige seiner Leute hatten kämpfen müssen, und kaum einer von ihnen hatte das Leben verloren. Es war eine kurze, verlustreiche Schlacht gewesen, doch die Elfen waren mit Stolz gestorben.
    Bethlana sah schauerliche Albtraumgeschöpfe, unter die sich nur wenige finstere Elfen mischten. Werwölfe, Wiedergänger, Ghouls und Vampire. Frostunholde, Aufhocker, Atemsauger und viele mehr.
    Ihr Erscheinen war eine Entweihung dieses friedlichen, idyllischen Reiches, das nun zu einem Land des Grauens pervertiert worden war. Für einen Augenblick verspürte Bethlana erneut Todessehnsucht, wollte sich diesen Anblick ersparen. Sie wusste nicht, wie sie ihn verkraften sollte.
    Aber als der Usurpator in seiner schwarzgoldenen Rüstung auf sie zuschritt und sich seine kalten, gefühllosen, tödlichen Augen auf sie richteten, straffte die Fee ihre Haltung. Nein, sie würde das Land nicht ausliefern und sterben lassen. Sie würde es zurückerobern. Einer wie Sinenomen musste aufgehalten werden. Er durfte niemals siegen.
    »Das war gut«, sagte er zu ihr, als er sie erreichte.
    Bethlana hielt Ausschau nach seinem Schatten Catan, doch der Elf war nirgends zu sehen. Kurz durchzuckte sie die Hoffnung, dass er vielleicht in der Schlacht gefallen war.
    »Es ist Euch gelungen, mich zu überraschen, Bethlana«, fuhr Sinenomen fort. »Und das in meinem Alter … Ich bin beeindruckt. Eine interessante Zeit wird vor uns liegen.«
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte die Königin. Sie hoffte, sie konnte die Fassade noch lange genug

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