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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückkehren, bevor das Ende kommt, und den Frieden bringen. Das verspreche ich euch! Vertraut mir und vertraut meinem Sohn, der euch beschützen wird. Solange er existiert, kann der Baum nicht vergehen. Und solange es den Baum gibt, werden seine Wurzeln euch nähren.« Er hielt die Hand an seinen Mund und blies den Blütenzweig hoch, der sich in die Lüfte erhob. »Für Crain!«, rief er und reckte die Faust gen Himmel. Die Seele in seiner Brust leuchtete wie eine Sonne.
    »Für Crain!«, brüllten die Krieger um ihn herum wie ein Mann und hoben die Waffen.
    David nickte und lächelte. »Gut.« Er ergriff Nadjas Hand und führte sie weiter, durch die Gasse im Heer, die die Soldaten ehrerbietig bildeten.
    Nadjas Knie zitterten, während sie auf den nahe gelegenen Wald zugingen. Sie umklammerte Davids Hand so fest, dass er zusammenzuckte. Erst als die Bäume sie aus dem Blickfeld der Elfen rückten und die Stille des Waldes sie umgab, konnte Nadja aufatmen und sich beruhigen.
    »Wir sind vollzählig«, erklang eine weibliche Stimme von hinten, die Ailbhe, der Weißen, gehörte, einer entfernten Verwandten der Generalin. Es gab noch fünf weitere Frauen in der Garde, der Rest waren Männer.
    »So lasst uns keine Zeit mehr verlieren.« David stellte sich vor eine uralte Trauerweide und sang leise eine zarte Melodie, die in einem Vogelzwitschern endete, das er täuschend echt nachahmte. Kurz darauf hob sich der Astvorhang, und ein schmaler Durchlass bildete sich im Stamm. Der Prinz trat zur Seite und wies die Krieger an, vorzugehen. »Schnell, schnell, die Passage bleibt nicht lange offen, und ich kann sie nicht noch einmal öffnen. Vater hat mir nur ein kurzes Zeitfenster zugestanden.«
    Im Laufschritt eilten die großen Elfen hindurch, und ihnen folgten Pirx und Grog, Nadja und zuletzt David. Kaum hatte er das Loch passiert, schnappte das Tor schon zu, und der Baum verschwand.
    Nun standen sie in einem Wäldchen der Menschenwelt. Es war früher Nachmittag, und die Vögel lärmten im Geäst, vollauf beschäftigt, ihr Revier abzustecken und Nester zu bauen. Die Luft war mild. Alles schien ganz normal zu sein …
    »Er hat den achten Stab noch nicht gesetzt, da bin ich sicher«, sagte Nadja nach einem prüfenden Blick zum flackernden Himmel. Niemand fragte, woher sie das wissen konnte.
    »Ich empfange Nachrichten«, meldete Grog, der sich sofort auf den Elfenkanal konzentriert hatte. »Die Menschen scheinen sich an die Veränderungen gewöhnt zu haben und ignorieren sie weitgehend. Auch in London, das eine Zeit lang am schlimmsten betroffen war, geht alles seinen geregelten Gang. Cagliostros Bann über die Stadt ist seit seinem Tod aufgehoben, aber die Menschen regen sich nicht sonderlich über das Flackern auf und bezeichnen es als ›Wetterleuchten aufgrund atmosphärischer Störungen durch Sonnenwinde‹. Gelegentlich kommt es zu
Grenzunfällen
, aber bisher verläuft alles glimpflich. Und natürlich ist auch hier alles in Bewegung, um am Krieg teilzunehmen. Diejenigen Elfen, die nicht mitmachen wollen, räumen ihre Konten und gehen in Deckung.«
    »Als ob die Welten auf den entscheidenden Schlag warten«, murmelte Nadja.
    »Die Ruhe vor dem Sturm«, piepste Pirx.
    Auffordernd sah der Prinz Aoibhe an. »Der Elfenkanal ist offen. Nimm Kontakt zu Leyth auf und bitte ihn um Unterstützung.«
    Die Generalin gehorchte. Keine halbe Stunde später öffnete sich abermals ein Durchgang. »Beeilt euch!«, drängte jemand auf der anderen Seite.
    Nadja stolperte in einen von hohen Mauern umgebenen Garten, der in seiner Pracht und dem Baustil des dazugehörigen Palastes an Tausendundeine Nacht erinnerte. Leicht bekleidete Frauen bedeckten rasch ihre Gesichter und eilten mit leisen Schrecklauten davon, ins Innere des Palastes. Am Rand eines künstlichen Sees rekelten sich weiße Tiger, ohne die Neuankömmlinge zu beachten.
    »Wir haben nicht viel Zeit!«, erklang eine angenehm modulierte männliche Stimme, und Nadja sah sich einem Mann gegenüber, der sie an Sindbad, den Seefahrer, erinnerte, abgesehen von seinen leicht geschwungenen Ohren mit der kurzen Spitze. Seine schwarzen Augen blitzten auf, als er sie erblickte, und er verneigte sich vor ihr.
    »Allerdings, bei so viel Schönheit wäre es ein Frevel …«, setzte er an.
    Aoibhe unterbrach ihn scharf: »Leyth! Dein Harem ist voll genug, und dies ist Lady Nadja Oreso, die Mutter des Sohnes des Frühlingszwielichts und versprochene Gemahlin des Prinzen Dafydd von den

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