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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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entfernt, um ihn noch zu erkennen.
    »Zu Fuß?«, schrie der Getreue hinauf.
    Er sprang zur Seite, als etwas aus dem Himmel herab auf ihn zusauste und knapp neben seinem Stiefel landete. Eine große Blase voll Wasser. Eine Karte war auf ihrer Oberfläche eingezeichnet und wies ihm den Weg nach Siwa. Der schwarz Verhüllte bediente sich aller Flüche, die er aus der Menschenwelt kannte – an Elfenflüche wagte er sich wegen des labilen Gleichgewichts nicht, damit sie nicht wahr werden konnten, ebenso wenig, wie er seine Macht heraufbeschwor –, während er den Wassersack schulterte und sich notgedrungen zu Fuß auf den Weg zur Oase machte.
    »Jetzt komme ich so spät an, dass mir sicher ein fulminanter Empfang geboten wird«, knurrte er frustriert. »Ein elektrischer Sperrzaun, Stacheldraht, Militär und Boden-Boden-Raketen werden noch die geringsten Hindernisse sein.«
    Vielleicht hatte er ja Glück und begegnete unterwegs einer Wüstentour.
    Sie befreiten David von den Eisenketten, verarzteten ihn in aller Eile, reinigten ihn einigermaßen und steckten seinen geschundenen Körper in seine ramponierte Kleidung. Der Waffengurt ging an einen Elfen über, der ebenfalls ein Offizier war.
    »Ich bin Maged«, stellte sich der Anführer einer sechzigköpfigen Truppe vor, die draußen wartete und zur Seite wich, sowie David hinausgeführt wurde. Der Elfenprinz musste leicht gestützt werden und zuckte unter dem grellen Licht zusammen. »Es war nicht leicht, Eure Spur zu finden, Hoheit. Doch nun seid Ihr in Sicherheit. Ehe Ihr’s Euch verseht, werdet Ihr wieder zu Hause in Eures Vaters Hallen sein.«
    »Zu welchem Preis?«, fragte David. Seine Stimme klang rau, sein Hals schmerzte. Sie reichten ihm eine Wasserflasche und Datteln.
    »Nun, das könnt Ihr Euch sicher denken.«
    »Mein Vater wird nicht kapitulieren, um mich zurückzubekommen. Er hat immer noch meine Schwester.«
    Maged nahm das Barett ab, und seine Elfenohren zeichneten sich über dem eng anliegenden, kurz gelockten Haar ab. Bis hinauf in die Spitzen trug er Ringe und glitzernde Stecker. »Ich bin sicher, mein Herr Maharun wird einen angemessenen Preis aushandeln. Andernfalls wird er Euch an Tara ausliefern.«
    David fragte nicht nach, wie sie überhaupt von seiner Anwesenheit erfahren hatten. Vermutlich hatte es mit dem Unfall im Transporttunnel zu tun, der sicherlich auch Auswirkungen auf den Frequenzen des Elfenkanals gezeitigt hatte. Immerhin klang es so, als ob sie weder Nadja noch die anderen gefunden hätten. Das konnte gut oder schlecht sein.
    Vor David lag die Leiche des Postenführers; die übrigen Soldaten standen eingeschüchtert unter Bewachung beisammen, die Hände erhoben. Soeben wurde Habal aus dem Gebäude gestoßen und zu den anderen geschubst.
    »Was soll mit ihnen geschehen, Prinz?«, fragte Maged und wies auf die verstörten Menschen. »Jede Strafe, die Ihr für angemessen haltet, werden wir ausführen.«
    David winkte müde ab. »Lasst sie frei, das ist Strafe genug. Sie befinden sich schon an dem Ort, den sie Hölle nennen.«
    Der Elfenoffizier musterte ihn überrascht und ein wenig misstrauisch. »Na gut, wie Ihr wünscht.«
    Er war groß und schlank, die Haut fast schwarz, hatte ein schmales Gesicht und rötliche Augen. Die Hautfarbe der anderen reichte von hellem Braun bis Tiefschwarz, einige besaßen antilopenähnliche Hörner. Sie gaben sich keine Mühe, ihre Larven aufrechtzuerhalten: Vor den entsetzten Augen der Soldaten zeigten sie ihr elfisches Äußeres, und die menschlichen Uniformen wandelten sich zu aufwendig verarbeiteten Rüstungen.
    »David …«, setzte Habal an.
    »Unser Handel ist geplatzt«, unterbrach David ihn. »Ich tausche gerade eine Gefangenschaft mit der nächsten.«
    »Du … bist nicht …«
    »Nein. Tut mir leid. Ich bin wie die.« Damit zeigte auch er seine Elfenohren und seine Augen ohne Weiß. »Ich habe ihnen befohlen, euch laufen zu lassen.« Dann nickte er Maged zu. »Gehen wir.«
    Der Mann, der Davids Schwerter trug, stellte sich ihm in den Weg. »Werden Fesseln notwendig sein?«
    »Ihr solltet besser kein Risiko eingehen«, antwortete David. Elfenfesseln waren ihm völlig egal, die konnte er früher oder später alle öffnen. Mit dieser Gabe hatte er schon als Kind seinem Vater die ersten grauen Haare beschert. Nur Eisen durfte es nicht sein.
    »Gib ihm, was er will, Kito«, forderte Maged seinen Untergebenen auf.
    Also banden sie David die Hände auf den Rücken und sicherten die Stricke mit einem

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