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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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abseits. »Also los, beeil dich, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit.«
    David rührte sich nicht von der Stelle.
    »Was ist?«
    »Wie soll ich das denn machen, mit auf den Rücken gebundenen Händen?«, schnauzte David ihn an. »Willst du das etwa übernehmen?«
    »Bewahre!«, stieß Kito angeekelt hervor und trat näher. »Aber keine Dummheiten, Freundchen, sonst bin ich gezwungen, dich zu töten.«
    David lachte abfällig. »Das wagst du nicht, Kito. Damit würdest du Mageds Ehre beschmutzen, und er würde dich sehr langsam zu Tode foltern.«
    »Aber anritzen kann ich dich«, drohte Kito. Er zog einen Krummdolch, löste den Zauber und schnitt Davids Fesseln durch.
    Sofort wirbelte der Prinz herum. Er schlug den Dolch beiseite, hebelte gleichzeitig Kitos Beine mit einem gezielten Tritt aus, umschlang Kito, warf sich mit ihm zusammen zu Boden und drückte ihn in den Sand. Der überraschte Krieger kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, als David ihm einen Arm auf den Rücken drehte und ihn auf den Bauch zwang. Mit dem Knie fixierte er den Arm in Kitos Rücken, mit einer Hand presste er dessen Schultern weiter nach unten, die andere legte er auf Kitos Hinterkopf und zwang sein Gesicht in den Sand. Wenige Sekunden später kämpfte Kito panisch um sein Leben, aber David trieb den Kopf immer tiefer. Unterdrückte Laute drangen aus dem Wüstenboden hervor. Dann erschlaffte Kitos Körper von einem Augenblick zum nächsten.
    David wartete noch eine Weile, um ganz sicherzugehen, danach ließ er den leblosen Krieger los und stand auf. Mit schnellen Bewegungen löste er seinen eigenen Waffengurt von dem Toten und legte ihn sich an; dazu steckte er Kitos Waffen und den gefüllten Wasserschlauch, den jeder Wüstenbewohner ständig bei sich trug und selbst auf dem Nachtlager nie ablegte. Es war nicht viel, aber besser als nichts.
    Die Brust des Prinzen hob und senkte sich in schnellen Atemstößen, Schweiß perlte auf seiner Stirn und färbte sein Hemd auf der Brust dunkel.
    »Tut mir leid, Junge«, murmelte er und legte den Toten sorgfältig hin, bevor er ihn mit Sand bedeckte. »Aber es ist Krieg.«
    Dann lief er leichtfüßig und schnell im Schutz der Dunkelheit in die Wüste hinein.
    Maged schlenderte auf seinen Schlafplatz zu, den Blick leicht benebelt nach dem ausgiebigen Genuss der Wasserpfeife. Wie es seine Gewohnheit war, machte er dennoch eine letzte Kontrolle und kam auch an dem Wachposten vorbei.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja, Hauptmann. Kito hat den Bleichling rausgeführt, der hatte wohl Schwierigkeiten mit der Verdauung.«
    Maged war sofort hellwach. »Was? Wann war das?«
    Der Posten zuckte die Achseln. »Ich habe nicht darauf geachtet.«
    »Dann achte jetzt darauf!«
    Nach einem Blick zum Himmel lautete die Antwort: »Eine Stunde oder zwei. Aber wohin sollte er …«
    »Idiot!«, schrie Maged. »Alle Mann sofort auf Posten! Alarm! Der Gefangene ist geflohen!«
    Im Nu waren sie auf den Beinen, keiner konnte es fassen. Ein erschöpfter, magerer Prinz aus einem fernen Land, in dem das Leben einfach und ohne Konflikte war, sollte Kito, den Leoparden, überlistet haben und geflohen sein? In die Wüste, ohne Reittier und Ausrüstung? Unmöglich!
    »Wir holen ihn sicher gleich wieder ein«, versuchte ein Krieger, den aufgebrachten Hauptmann zu beruhigen. »Er kann nicht weit kommen.«
    »Nehmt Fackeln und sucht Kito!«, schrie Maged außer sich und spornte den vorlauten Untergebenen durch eine heftige Ohrfeige an, sich zu beeilen.
    Obwohl sie in nahezu lückenloser Reihe mit Fackeln in Händen die Dünen durchkämmten, brauchten sie fast eine weitere Stunde, bis sie Kitos mit Sand bedeckten Leichnam fanden. Das Problem war, dass sie keine richtigen Spuren erkennen konnten, da Elfen in der Menschenwelt den Boden nicht mit den Füßen berührten. Daher gab es nur leichte Vertiefungen und aufgewirbelten Sand, und nachdem bei der Ankunft eine Menge Krieger herumgelaufen waren, konnte nichts mehr voneinander unterschieden werden.
    Hinter einer abgelegenen Düne entdeckte ein Krieger schließlich Abdrücke, die eine Spur darstellen konnten – eine einzelne Spur, die Richtung Osten führte. »Er will nach Siwa!«
    »Wohin sonst? Aber er kann den Weg niemals finden, ohne Ortskenntnis«, wandte ein Truppenführer ein. »Gib den Befehl, Maged, und ich nehme mit zehn Leuten die Verfolgung auf.«
    »In der Nacht? Nur mit Fackeln? Du bist verrückt!«
    »Einige von uns sind nachtsichtig …«
    »Und was, wenn er es auch

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