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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Speichel, der zischend Löcher in den Sand brannte.
    Nun oder nie. David ließ die Schwerter wirbeln, und es gelang ihm tatsächlich, eine Fühlerspitze abzuschlagen, woraufhin das Biest ein schmerzvolles Gebrüll ausstieß und rasend auf den Prinzen niederfuhr. Gerade noch konnte sich David hinter einer Düne verkriechen, wobei ihn das verletzte Bein erheblich belastete. Auf allen vieren kroch er den Hang hinauf, während der Ameisenlöwe sich zum Sprung bereit machte.
    Kurz darauf schnellte der absurde Körper durch die Luft. David ließ sich eilig hinunterrollen, wobei er Sand schluckte und würgend hustete. Sand rieb sich auch in die blutende Beinwunde. Hastig krabbelte der Prinz den Hang entlang weiter und war gerade um die Kante herum, als die Pranke hinter ihm einschlug. Er spürte ihren Luftzug, und das spornte ihn umso mehr an. Wieder aufwärts! Er musste um das Biest herumkommen, nur so hatte er eine Chance.
    Zu seinem Glück waren Ameisenlöwen nicht besonders schlau; immer wieder schlugen die Angriffe des Biestes fehl, und es ließ sich austricksen, sodass David sich nach und nach in die richtige Position vorarbeiten konnte. Abermals gelang es ihm, das Biest abzulenken, auch wenn er seinen Wasserschlauch dafür opfern musste, und dann stieß David sich ab, soweit das im Sand und mit dem verletzten Bein möglich war, und landete im Rücken des Ameisenlöwen. Er spannte die Oberschenkelmuskeln an und presste die Knie an den Löwenleib, gleich hinter der Schulter und vor der Einschnürung des Insektenleibs.
    Das Biest bäumte sich auf, tobte mit ihm die Düne hinab und im Kreis über den Boden, buckelte und unternahm groteske Sprünge, um den unerwünschten Reiter abzuschütteln. Aber David saß fest und sicher, hatte er doch schon weitaus Schlimmeres erlebt. Er nahm sein Schwert, hob es mit beiden Händen hoch, die Spitze nach unten gerichtet, und nahm Maß.
    Im Bruchteil eines Augenblicks, als der Ameisenlöwe sich zum nächsten Sprung sammelte, rammte der Prinz ihm das Schwert mit aller Kraft zwischen die Schulterblätter und trieb es bis zum Heft hinein. Dann ließ er sich fallen, direkt in eine Düne, und sah zu, dass er aus dem Weg kam. Doch statt dass der große Körper tödlich getroffen zusammensackte, raste der Ameisenlöwe brüllend und zirpend davon, zurück in die Richtung, aus der David gekommen war. Weit konnte er jedenfalls nicht toben, wahrscheinlich würde er bald zusammenbrechen und verenden. David wusste, dass der todbringende Schwertschlag nicht fehlgegangen war.
    Der Kampf hatte ihn ein Schwert, Kitos Dolche und den Wasserschlauch gekostet. Ein hoher Preis für sein Leben, das noch nicht einmal unversehrt war – insbesondere in dieser Situation. Als David aufstand, durchfuhr ihn glühender Schmerz, und er keuchte unterdrückt. Die Wunde selbst war gar nicht so tief, doch an den Krallen musste Gift gewesen sein, das nun durch seine Adern rauschte und ihn schwindeln ließ.
    Er riss einen Fetzen Stoff aus seinem Überwurf und verband die blutende Wunde notdürftig, dann humpelte er zähneknirschend weiter. Dass er in der Menschenwelt leicht schwebte, bewahrte ihn gerade so davor, aufgeben zu müssen. Aber er war nicht weit davon entfernt.
    Bei Tagesanbruch, als sich der lodernde Feuerball der Sonne über die Silhouetten der Dünen schob, konnte David nicht mehr weiter. Er war halb besinnungslos vor Schmerz, und der Durst brannte in seiner Kehle. Inzwischen war sein Ziel nur noch, die Ley-Linie zu finden.
    Und er schickte einen weiteren Hilferuf über den Elfenkanal. Es spielte keine Rolle, ob seine Verfolger dadurch auf seine Spur kamen; er machte es ohnehin nicht mehr lange. Spätestens am Abend war sein Schicksal besiegelt, und ihm war egal, wer ihn bis dahin fand – solange Hilfe kam. Dann mussten eben Nadja, Pirx und Grog zusammen mit den Kriegern die Sache ohne ihn zu Ende bringen.
    Nadja würde das schaffen; ihr gelang einfach alles, sie brauchte ihn gar nicht. Und dann würde sie erfahren, wo ihr Geliebter gefangen war, und ihn mit den Kriegern befreien. Oder Fanmór fand eine Lösung.
    Hauptsache, David wurde rechtzeitig gefunden.
    Mühsam kroch er auf die Nordseite eines Dünenhangs und legte sich auf den Rücken. Die Dünen gegenüber leuchteten gerade golden auf, als der Prinz Stimmen hörte. Sie hatten ihn eingeholt! Das war aber schnell gegangen. Der Kampf und seine Verletzung hatten den ganzen Vorsprung zunichtegemacht. Zum Glück.
    »Er kann nicht mehr weit sein«, sagte

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