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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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fügte sie hinzu.
Wofür sonst benötigen wir eine Charta für Menschenrechte und Menschenrechtsorganisationen?
    Sie staunte, wie ruhig sie bei alldem blieb. Diese Situation war zu bizarr, zu surreal. Und Nadja konnte sich ohnehin nicht lange in dieser Vergangenheit aufhalten – entweder sie fand eine Möglichkeit, wieder zwischen die Grenzen zu fallen, oder sie schwand dahin, wie der Getreue es formuliert hatte. Und dann brauchte sich Alexander keine Sorgen mehr um sein Weltreich zu machen und David nicht um den neunten Knoten. Dann war sowieso alles hinüber.
    Ein Soldat brachte ein Sklavenhalsband aus Leder mit einem Riemen, legte es um ihren Hals und schnalzte. Wie ein braves Muli am Mühlrad setzte sich Nadja in Bewegung, unter dem schallenden Gelächter der Umstehenden. Immerhin zerrten sie nicht an ihr herum, schlugen sie oder testeten ihre weiblichen Qualitäten. Sie waren durchaus zivilisiert.
    Jemand schlug ihr auf den Hintern, und sie machte einen Satz nach vorn. Na gut, halbwegs zivilisiert.
    Der Soldat führte Nadja auf das größte Zelt im Zentrum des Lagers zu, das im Schatten des Tempelhügels lag. Sie hatte noch Glück, dass sie nicht ganz am Rand herausgekommen war – dann wäre sie sicher von dort nicht mehr weggekommen.
    Ein Mann kam auf sie zu, der eine aufwendige schwarze Rüstung trug, die überhaupt nicht dem griechischen Stil entsprach. Dazu hielt er unterm Arm einen nach oben zu spitz zulaufenden Helm mit einem langen Haarbusch als Zierde. Sein schwarzer Bart war kurz und schmal ausrasiert, und in seinen Ohren prangten große Goldringe, die … Nadja hätte beinahe laut geseufzt. Ein Elf. Das waren noch andere Zeiten gewesen. Zumindest konnte sie sich nun mit jemandem verständigen.
    Der Schwarzbärtige sprach den Soldaten an, und nach einem kurzen Wortgefecht zog der Rangniedrigere grummelnd ab. Der Elf nahm Nadja das Halsband ab.
    »Ich muss mich für meinen Kameraden entschuldigen«, sagte er. »Normalerweise achten wir Frauen durchaus, doch deine plötzliche Erscheinung weckte ihren Aberglauben. Andererseits hast du ihnen gefallen, und sie wollten dich gern behalten. Aber dazu brauchen sie Alexanders Einwilligung, der nichts ohne sein Wissen duldet.«
    »Eine vernünftige Einstellung.« Nadja rieb sich den Hals. »Ich bin übrigens Nadja.«
    »Al-Fallach’Shakur«, stellte der Elf sich vor. »Nenn mich Shakur. Du bist ein Mischblut.«
    »Ja. Ich nehme an, deswegen hast du mich erkannt.«
Einhundertsiebzig Jahre zu früh
, dachte sie traurig.
Ich hätte ihn nach Fiomha fragen können, wenn es später gewesen wäre

    »Aber etwas ist sehr seltsam an dir.« Shakur betrachtete sie misstrauisch. »Als wärst du nicht ganz manifestiert …«
    Nadja entschloss sich zur Wahrheit. Wenn, dann konnte ihr nur dieser Elf weiterhelfen. »Ich komme aus einer anderen Zeit. Der … Zukunft.«
    Shakur sprang zurück. »Das ist streng verboten!«
    »Ich weiß. Es war auch keine Absicht. Ich bin zwischen den Grenzen hindurchgefallen, ohne es zu wollen. Ein Unfall, könnte man sagen. Und ich muss so schnell wie möglich zurück, sonst passiert eine Katastrophe.«
    »Da sehe ich keine Möglichkeit, außer auf demselben Wege, den du gekommen bist.« Der Elf dachte nach. »Ich weiß nur eine Lösung: Ich muss dich in die Anderswelt bringen. Dort bist du immerhin nicht der Zeit unterworfen, und …«
    »Das funktioniert leider nicht«, unterbrach Nadja und schüttelte den Kopf. »Denn ich bringe meine Zeit mit in sie hinein. Ich glaube, ich habe nur eine Möglichkeit.« Sie deutete auf den Tempel. »Ich muss in den Haupttempel. Von dort aus werde ich hoffentlich einen Weg finden oder einen Durchgang.«
    »In das Orakel? Ausgeschlossen! Nur die höchsten Könige erhalten mit besonderer Genehmigung Zutritt, so, wie es auch Alexander erlaubt wird. Morgen schon.«
    »Dann bring mich zu Alexander. Ich muss ihn davon überzeugen, dass er mich mitnimmt.«
    Shakur betrachtete sie mit einer Mischung aus Mitleid und Faszination. »Du hast Glück. Verrückte gelten bei uns als heilig und unantastbar. Alexander wird dich ehren, anstatt dich zu seiner Konkubine zu machen.«
    Er trat nahe zu ihr, legte ihr eine Hand ans Ohr und schloss die Augen. Nadja spürte, wie etwas auf sie überging, und hatte plötzlich das Gefühl, als würde ein zweites Gehör über ihrem ursprünglichen liegen.
    »Damit kannst du Alexander verstehen. Möglicherweise bringst du auch ein paar verständliche Worte heraus, aber das meiste werde

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