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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Magengrube erwischte mich völlig unvorbereitet und presste mir die Luft aus den Lungen. Mit der Luft entwichen auch rote Tröpfchen meinem Mund und verblüfft sah ich, wie diese ihm ins Gesicht flogen und seine Haut verätzten.
    Brüllend ließ er von mir ab, taumelte zurück und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Für einen Augenblick konnte ich nur regungslos staunen. Schlagartig erinnerte ich mich an Darians Worte, unser Blut wäre für andere tödlich.
    Ohne weiter zu überlegen, griff ich nach einer Glasscherbe, fügte mir einen kleinen Schnitt im Unterarm zu und trat auf den Vampir zu. Noch immer kniete er auf dem Boden und bedeckte mit den Händen sein Gesicht.
    »Tut übel weh, was?« Ich wischte mein Blut mit der flachen Hand ab und klatschte ihm diese auf seine Handrücken. Er brüllte abermals auf, riss sich zusammen und sah mich zornig und zugleich verblüfft an.
    »Folgendes zur Güte, Herzchen«, begann ich bemüht sanft und wedelte vor seiner Visage mit meiner blutverschmierten Hand. »Entweder sagst du mir, was der ganze Mist soll und warum du mich angegriffen hast, oder du bekommst dein Henkersmahl hier und auf der Stelle. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Ich könnte dich töten!« fuhr er mich zornig an.
    »Falsche Antwort, Kleiner!« Meine Hand schüttelnd, sah ich die kleinen Tröpfchen auf ihn zu fliegen. Mit den bereits verätzten Handrücken wehrte er sie ab. Abermals vernahm ich ein leises Zischen.
    »Mach so weiter und du gewinnst in Kürze das Model Casting der Nosferatu.« Ich legte den Kopf schief. Er wirkte noch recht jung, so etwa mein Alter und sah eigentlich ganz süß aus. Dunkelbraunes Haar mit leichten Locken, feine Gesichtszüge, derzeit leicht verätzte Wangen. Braune Augen, jedenfalls momentan. Und er war vielleicht ein halben Kopf größer als ich, gertenschlank und recht drahtig. Lächelnd fügte ich hinzu: »Wäre eigentlich schade.«
    »Wenn ich es dir sage, werden sie mich jagen.«
    Erschien da eine ängstliche Regung in seinem Gesicht? Erstaunlich.
    »Du bist so oder so dem Tode geweiht, Kleiner. Sagst du es nicht, werde ich dich garantiert töten. Sagst du es doch, werden sie dich töten. Aber zumindest hast du im zweiten Fall eine sportliche Chance.« Ich lächelte zynisch. »Betrachte es pragmatisch: Mit diesen Verätzungen hast du eine echte Chance, unerkannt zu entkommen.«
    »Du bist kein Mensch!« fuhr er mich an. »Sie haben mir verschwiegen, was du bist! Du bist ein Monster!«
    Empörung heuchelnd, sah ich ihn an. »Also ehrlich, deine schlechte Vorbereitung kannst du mir jetzt aber nicht zum Vorwurf machen! Dennoch werde ich mich bemühen, meinem Ruf gerecht zu werden. Also zurück zu meiner vorangegangenen Frage. Oh, und komm gar nicht erst auf die Idee, mich nochmals angreifen zu wollen, auch wenn dein Knie fast wieder verheilt ist. Du hast zwei davon. Also? Wer sind siel«
    »Tremere« hörte ich ihn leise sagen und nickte knapp. Hatte ich mir fast schon gedacht.
    »Und weiter?« Lächelnd hob ich die Hand, notfalls bereit, ihn noch etwas zu motivieren. Er hatte den Wink verstanden und schloss kurz die Augen.
    Wir sollten euch in eine Falle locken. Knight soll sterben. Und du solltest zu ihnen gebracht werden.
    »Damit sind die Tremere gemeint?«
    Ja.
    Wieder nickte ich. »Gut. Warum schicken sie dich und nicht einen aus ihrem Clan, diese feigen Ratten?«
    Einer von ihnen ist hier und beobachtet.
    »Schlechte Karten für dich, Kleiner. Damit weiß er, was hier geschieht. Wenn ich dich freilasse, landest du sofort auf ihrer Abschussliste.« Ein diebisches Grinsen erschien auf meinem Gesicht. Es sei denn, du schaltest ihn aus.
    Unglaube blitzte in seinen Augen auf. Das kann ich nicht tun! Ich bin im Eid an sie gebunden!
    Kopfschüttelnd sah ich ihn fest an. Jeder Vertrag hat eine Fußnote. Du darfst vielleicht keinen von ihnen töten, aber anfassen schon? Als er nickte, fügte ich hinzu: Dann lad ihn doch freundlich und mit Nachdruck ein, zu mir zu kommen. Ich spiele dafür auch die Rolle des Opferlammes und werde bühnenreif umfallen.
    Der Zweifel war gesät und ich sah ihn langsam in seinem Blick aufkeimen. Ich kann dir nicht trauen.
    Ich dir auch nicht. Nur ist meine Argumentation ist die bessere. Was ist, machst du mit?
    Zögernd nickte er.
    Da wir noch immer hinter dem Wagen hockten, schaute ich mich verstohlen um. Linke Seite, oberes Fenster, raunte mir der Vampir zu. Anerkennend hob ich eine Braue an. Du machst dich, Kleiner. Danke für die

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