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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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denn trauen?«
    Sein Lachen erklang in mir. Du fragst mich das, obwohl du mir vorhin fast die Existenz genommen hast?
    »Dann ist das wohl ein Nein.« Ich grinste und reichte ihm die saubere Hand. Sein Griff war fest und erstaunlich temperiert. Sogleich bekam ich das Gefühl, als legte sich ein leichter Schleier um uns, der mir jedoch weiterhin einen ungetrübten Blick erlaubte.
    »Netter Trick.«
    Er nickte bloß und deutete mir zu schweigen. Dann gingen wir los. Das heißt, er ging, ich rannte mehr.
    Wo willst du denn hin? wagte ich zu fragen.
    Er blieb stehen und sah mich erstaunt an. Du suchst doch den, mit dem du herkamst.
    Diesmal nickte ich wortlos.
    Dann komm. Ich werde dich dorthin bringen, wo du ihn finden kannst.
    Nun durfte er laufen.
    Wir eilten an der Häuserzeile entlang, bis wir deren Ende erreicht hatten. Er zog mich um die Ecke und wies noch im Laufen auf eine Öffnung in der Mauer. Dort hinein!
    Und schon waren wir drin. Hier war es dunkel und doch konnte ich genug sehen, um nicht in den Abgrund zu fallen, der sich vor uns auftat. Mein Begleiter zog mich gleichzeitig etwas zurück. Ohne meine Hand loszulassen, trat er hinter mich und schob mich rechts herum.
    Treppe, vernahm ich seine kurze Anweisung, obwohl ich sie längst gesehen hatte. Ich nickte wortlos. Mein Fuß berührte bereits die erste Stufe, als mich Laute innehalten ließen. Konzentriert spitze ich die Ohren und lauschte in die Dunkelheit.
    Ein Kampf, wurde meine Vermutung bestätigt.
    Ich flog fast die Stufen hinab und zerrte meinen Begleiter regelrecht hinterher. Unten angelangt, wollte ich rechts herum, doch riss er mich am Arm und ich taumelte nach links. Verblüfft blieb ich stehen.
    Glas. Du hast keine Schuhe an. Der Geruch des frischen Blutes würde dich verraten.
    Wohl eher uns. Ich blickte betroffen auf meine Zehen. Dann sah ich meine Hand an, an der noch immer das Blut klebte. Na gut, dann eben so. Ich leckte es ab. Als ich seinen faszinierten Blick bemerkte, zog ich die Nase kraus. Wie kann man bloß davon leben? Das schmeckt doch ekelhaft!
    Magst du keine Blutwurst?
    Es schüttelte mich und ich sah ihn empört an. In meinem Kopf hallte sein Lachen wider.
    Ich lade dich trotzdem nicht zum Essen ein, verstanden?
    Erneut hallte sein Lachen durch meinen Kopf und ich grinste zurück. Mir war klar, dass er eine solche Einladung nach der gemachten Erfahrung mit Sicherheit ausschlagen würde. Dann legte ich den Kopf etwas schief. Wie heißt du überhaupt?
    Steven Montgomery. Das war zumindest der Name, den ich als Sterblicher trug.
    Faye McNamara. Freut mich, Steven.
    Bei der Erwähnung meines Namens zuckte er kaum merklich zusammen. Sogleich erschien ein breites Lächeln auf seinem Gesicht, seine Eckzähne blitzen kurz auf und er neigte sein Haupt. Ich stehe in deiner Schuld. Doch nun komm, Faye McNamara, es gilt, deinem Begleiter zu helfen. Hier liegt überall Glas, wenn du erlaubst …?
    Ohne auf meine Genehmigung zu warten, nahm er mich einfach hoch und trug mich den Rest der Strecke. So kamen wir auch erheblich schneller voran. Er durchquerte den Raum, eilte durch einen Tunnel in ein anderes Gebäude, das den Anschein einer ehemaligen Fabrikhalle erweckte. Hier waren die Geräusche sehr deutlich zu vernehmen und entpuppten sich als laute Rufe sowie Schreie.
    Kurz darauf befanden wir uns auf einer Art Galerie, von der aus wir in die Tiefe blicken konnten. Das sich uns bietende Bild ließ mich laut nach Luft schnappen. Schon lag seine Hand auf meinem Mund und sein Blick war mir eine deutliche Warnung.
    Lass mich runter.
    Sofort befand ich mich wieder mit den Füßen auf dem Boden. Ohne seine Hand loszulassen, eilte ich bis an die Treppe der Galerie und starrte auf den Albtraum inmitten der Halle.
    Von gut zwei Dutzend Männern umringt, stand Darian in der Mitte und wehrte jeden Angreifer sofort ab, der sich ihm näherte. Und obwohl ich sah, dass er bereits aus mehreren Wunden blutete, wirkte er dermaßen locker, als absolvierte er wie nebenbei eine Trainingseinheit im Nahkampf. Verblüfft stellte ich fest, dass es Menschen waren! Das wiederum beruhigte mich ein wenig, machte mir aber auch klar, warum Darian sie nicht tötete. Jemand kannte seine Schwäche!
    Mit Knüppeln, Äxten, langen Messern, Eisenketten und allerlei anderen Schlag- und Stichwaffen rückten ihm diese Kerle immer wieder zu Leibe. Einige von ihnen lagen bereits stöhnend am Boden und rührten sich kaum noch, andere wiederum schienen die freie Stelle sogleich

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