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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Information. Dann werde ich jetzt mal elegant in Ohnmacht fallen und du schleppst den Kollegen zu mir. Den Rest werde ich erledigen.
    Wieder nickte er. Da sprang ich hoch und prallte mit der Schulter gegen den Wagen. Schnell rollte ich mich über die Motorhaube ab, betete, dass ich keinen Kratzer machte, und fiel vornüber auf die Knie. Theatralisch schlug ich mit dem Kinn auf dem Asphalt auf, brach laut stöhnend zusammen und rollte auf die Seite. So blieb ich nach einem Zucken regungslos liegen. Du bist dran!
    Fast hätte ich es dir abgenommen. Hörte ich ihn tatsächlich lachen?
    Unter halb geschlossenen Augen sah ich ihn neben mich treten. Er hob meinen Arm an und ließ ihn wieder fallen. Dann stand er ganz auf und schritt aufrecht auf das Haus zu, in dem sich der Beobachter verschanzt hatte.
    Vorsichtig schaute ich mich um. Weit und breit kein Stück Holz oder Ähnliches in Sicht. Und das trotz dieser mit Abfall übersäten Gegend. Das einzig schmale und adäquate Instrument schien mein Schuh zu sein. Der acht Zentimeter hohe Absatz würde also herhalten müssen.
    Da vernahm ich das Herannahen von Schritten. Sie machten sich gar nicht erst die Mühe, leise zu sein. Gut so, sollte er sich in Sicherheit wiegen.
    Nun traten sie um den Wagen herum, kamen zu mir.
    »Sie lebt«, vernahm ich die Stimme meines unfreiwilligen Mitspielers. »Mein Auftrag ist damit erledigt. Macht nun mit ihr, was ihr wollt.«
    »Du«, schnarrte die Stimme des anderen, »hast sie zu uns zu bringen. In das Haus der Tremere. Ich werde sie nicht tragen.«
    »Und ich packe sie nicht mehr an. Mir reicht’s!« grollte der Vampir. »Schlepp sie gefälligst selbst!«
    »Das wird ihm nicht gefallen, aber gut«, schnarrte er wieder, dann packte etwas nach meinem Handgelenk.
    Nun ging alles sehr geschwind. Ich schnellte hoch, sah noch das Erschrecken in den Augen des älteren Tremere, vollführte eine halbe Drehung und trat zu. Statt wie erwartet in Staub zu enden, fiel er um wie ein Stein. Und mein Schuh flutschte von meinem Fuß und blieb ihm im Herzen stecken.
    »Ops! Wie geht das denn?« hauchte ich verblüfft und stupste sicherheitshalber den Bewegungslosen an. Lediglich das Rollen seiner Augen zeigte an, dass er lebte, ansonsten war er einer Schlenkerpuppe sehr ähnlich.
    Um nicht zu humpeln, zog ich den zweiten Schuh aus und sah dabei den anderen Vampir an. Dieser schüttelte sogleich dankend den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Das ist nicht nachahmenswert. Ich möchte doch gern ein anderes Opfer vorschlagen.«
    »Ich hatte nicht vor, ihn dir … Ach, vergiss es einfach!« Ich winkte ab und warf den Schuh durch die kaputte Scheibe ins Wageninnere. Danach sah ich ihn an. »Was machst du hier eigentlich noch? Wäre es nicht sinniger, du verduftest?«
    »Nenn es Neugierde.« Sein Lächeln wirkte aufrichtig. »Ich würde doch zu gern wissen, wie das hier ausgeht.«
    »Wenn Darian dich erwischt, dann mit Sicherheit unschön«, gab ich gelassen zurück und blickte mich suchend um. »Wo steckt der überhaupt? Allmählich fange ich an, mir Sorgen zu machen. Aber bevor ich ihn suchen gehe, könntest du mir dabei helfen, diesen alten Zausel in den Kofferraum zu hieven. Allein schaffe ich das nicht.«
    »Wozu?«
    »Sagen wir mal, ich hätte gern ein Souvenir, hm?« Ihm zuzwinkernd, öffnete ich den Kofferraum. Er packte den Vampir an den Füßen, ich die Arme und gemeinsam verfrachteten wir ihn auf den Mafiosi-Rücksitz.
    »Nun denn!« Ich drückte den Schuh nochmals fest und knallte die Kofferraumklappe zu. »Dann wollen wir doch mal schauen, was mein Schatz in der Zwischenzeit so alles angestellt hat.«
    Sollte er mir zürnen, weil ich den Wagen ohne Aufsicht gelassen hatte, konnte ich ihm zumindest den Unfallgegner präsentieren. Gar nicht so dumm, Faye!

– Kapitel Neununddreißig –
    Kannst du dich verhüllen? vernahm ich die Frage in meinem Kopf und blickte den Vampir irritiert an. »Womit denn? Ich habe keinen Mantel dabei.«
    Du bist ein Kämpfer und kannst dich nicht verhüllen?
    Diese Frage kam dermaßen ungläubig, dass ich ihn dafür am liebsten getreten hätte. Ich verkniff es mir und schüttelte stattdessen den Kopf. Er rollte nur leicht mit den Augen und hielt mir seine Hand hin. Abermals fragend schaute ich ihn an.
    Gib mir deine Hand, dann hülle ich uns Beide ein.
    »Warum?«
    Frau! Willst du als Zielscheibe umherlaufen?
    Oh! Ich lächelte betroffen, wollte ihm schon meine Hand reichen, zuckte jedoch zurück. »Kann ich dir

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