Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
stolperte in die Halle. »Nein, Mr. Knight ist noch nicht wieder zurück, Miss McNamara.« Ich winkte nur ab und steuerte die Treppe nach oben an. »Habe ich mir fast gedacht.«
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, Miss McNamara?«
    »Danke Jason.« Ich verharrte einen Moment an der ersten Stufe, atmete tief durch und zog mich hoch. »Bringen Sie mir doch bitte ein Sauerstoffzelt und eventuell einen Priester. Ich werde inzwischen ins Koma fallen.«
    »Sehr wohl, Miss McNamara.« Schon war Jason bei mir und half mir hinauf. »Wenn Sie erlauben, verschieben wir das mit dem Koma und ich bringe Sie in ihre Räume. Haken Sie sich bitte bei mir unter.«
    »Is’ lieb gemeint, Jason. Aber ich komme schon zurecht –«
    »Keine Widerworte, Miss McNamara!« Seine Hand landete an meinem Handgelenk und er zog meinen Arm unter seinem hindurch. »Es geht Ihnen nicht gut, und Sie werden sich von mir helfen lassen! Mr. Knight wäre zudem wenig erfreut, würde Ihnen etwas zustoßen, Miss McNamara. Und ich wäre ebenfalls wenig erfreut, wenn diese Unerfreulichkeit Mr. Knights meiner Wenigkeit gelten würde. Sie verstehen?« Damit half er mir die Treppe hinauf und den Flur entlang bis zu meinem Zimmer.
    »Ab hier komme ich wirklich alleine klar, Jason.« Ich lächelte ihm aufmunternd zu. »Mir geht’s schon wieder besser und ich werde mich für einen Augenblick aufs Bett legen. Versprochen!«
    »Gut, ruhen Sie sich aus. Ich werde Ihnen später etwas zu Essen auf das Zimmer bringen.«
    Somit trat ich ins Zimmer und Jason den Rückzug an. Wie versprochen, ließ ich mich auf das Bett fallen und ruhte mich aus. Mit geschlossenen Augen. In voller Montur. Total verschwitzt und ohne Dusche. Und fiel in absoluten Tiefschlaf.
    Oder war ich lediglich außerstande, meine Gliedmaßen zu bewegen? Träge, müde, platt wie eine Flunder? Höchst wahrscheinlich, denn meine anderen Sinne funktionierten ausgezeichnet. Zumindest nahm ich das an, insofern das graue Zeug vor meinen Augen wirklich Nebelschleier waren. Aber wieso kam es mir dann vor, als schwebte ich? Als teilten sich diese Nebelschwaden direkt vor mir, um dahinter gleich neue entstehen zu lassen?
    »Hallo?« Meine Stimme fühlte sich dünn an, als würde sie durch Watte dringen. Und eine Antwort bekam ich auch nicht. »Ist da jemand?«
    Stille. Immer noch. Beängstigend. Was zum Geier war hier los?
    »Okay! Wenn das ein Spiel ist, möge mir bitte jemand die Regeln erklären, oder mich aussteigen lassen, ja?«
    Keine Reaktion.
    »Huhu!« trällerte ich genervt. »Ich werde gleich sauer!«
    Wieder geschah nichts in diesem Nichts. Jedenfalls solange nicht, bis ich es schaffte, meinen Arm zu heben. Dieser erschien plötzlich in meinem Blickfeld und wedelte herum, ließ die Nebelschwaden wabern, bis sie sich verflüchtigten. Dann fiel er wie bei einer Schlenkerpuppe wieder herab.
    Was immer gerade mit mir geschah, ich wollte aufwachen. Und zwar sofort! Auch dieser Wunsch verhallte im inzwischen nicht mehr nebeligen Nichts. Allerdings war hier weiterhin nichts. Und mit nichts meinte ich nichts! Hier war … das Nichts!
    Mir wurde mulmig zumute. Mein Blick suchte Anhaltspunkte, aber wohin ich auch schaute, alles sah gleich aus, eben nach nichts. Weder nebelig noch klar, weder dunkel noch hell. Keinerlei Umrisse von was auch immer.
    Okay, nicht aufregen, ganz ruhig bleiben, Faye! Alles wird eine logische Erklärung haben! Du musst dich nur konzentrieren.
    Guter Witz, aber worauf? Hier gab es ja nichts, worauf ich meine Konzentration lenken konnte.
    Hatte ich mir den Kopf angeschlagen und eine Gehirnerschütterung zugezogen? Nein, ich hatte mich lediglich auf das weiche Bett fallen lassen. Dem war doch so? Wobei sich mir nun die Frage stellte, wo das verflixte Bett war, wenn nicht unter mir. Aber da war – Sie ahnen es bereits, richtig? Genau! – Nichts.
    Ich schaute mich weiter um, guckte schließlich nach unten und war sprachlos glücklich, als ich zumindest meine Füße sah. Und an diesen gewahrte ich auch den Rest meines Körpers. Zumindest war dieser intakt und ich unterzog ihn einer Bestandsaufnahme. Rechter Arm unter Aufbietung aller Willenskraft angehoben. Prima, funktionierte. Linker Arm das Gleiche. Ebenfalls erfolgreich. Mit den Füßen wackeln? Perfekt! Alles dran, alles funktionstüchtig.
    Sprachorgane wie schon zuvor erkundet, in ebenfalls funktionstüchtigen Parametern. Also einmal geräuspert und: »Ich will hier raus!«
    Um hinaus zu gelangen, musst du dich erst für eine

Weitere Kostenlose Bücher