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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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dermaßen, dass die halbe Küche im schwarzen Nebel verschwand. Alles in allem kein berauschender Tag.
    Und als Steven mich aufgrund eines leicht ironischen Kommentars seiner Sonnenallergie wegen als eingeschnappte Prinzessin betitelte, war alles vorbei. Meine Laune erreichte den absoluten Tiefpunkt. Nur Jasons beherztes Eingreifen rettete einige der Küchenutensilien vor der Zweckentfremdung.
    Daher kam es, dass Steven und ich uns in der Arena gegenüber standen und Jason den Schiedsrichter mimte.
    »Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?« fragte Steven mich sehr ernst. »Ich werde nicht zimperlich sein.«
    »Solange du fair bleibst und dich zur Verfügung stellst, damit ich meine schlechte Laune los werde, mach, was du willst!« blaffte ich ihn an und wippte kampfbereit in den Knien.
    Stevens Brauen zogen sich zusammen. »Hast du jemals einen fairen Vampir erlebt?«
    Da bekam ich einen harten Schlag und flog einmal quer durch den Raum, gegen die leicht gepolsterte Wand.
    Aufstöhnend rappelte ich mich auf. »Der war echt fies, Steven.«
    »Nicht weniger als der hier, Prinzessin.«
    Blitzschnell duckte ich mich, rollte über die linke Schulter ab und sprang auf. Etwas zischte hinter mir hindurch. Genau an der Stelle, wo ich vor Sekunden noch gewesen war. Ich brachte gerade noch ein triumphierendes »Hah!« hervor, da landete ich auch schon mit einem heftigen Knall auf dem Rücken und wurde sogleich durch ein nicht unerhebliches Gewicht auf dem Boden festgehalten.
    »Könnte es sein, dass deine Selbstsicherheit bröckelt, Prinzessin?« flüsterte es dicht neben meinem linken Ohr. Gleichzeitig fühlte ich eine Hand über mein rechtes Bein nach oben wandern.
    »Mach keinen Scheiß, Steven!« keuchte ich erschrocken.
    »Diesen Hinweis würde ich an Ihrer Stelle beherzigen, mein Junge!« erklang es von weiter oben und Jason lächelte leicht angestaubt über den Bolzen der gespannten Armbrust hinweg zu uns herunter.
    »Wenn du deine Verhüllungen unterlassen würdest, wären einige Maßnahmen unnötig«, wagte ich mich weiter vor und war erleichtert, als der Druck auf mir abnahm. Kurz darauf erschien Steven in meinem Blickfeld, beugte sich vor und reichte mir die Hand zum Aufstehen. Dann sah er zu Jason auf und beide nickten einander zu.
    Ich ließ mir aufhelfen und lächelte Steven dankbar an. Doch dann gefror mein Lächeln und machte lähmendem Entsetzen Platz. Stevens Gesicht veränderte sich von einer Sekunde auf die andere. Es schien regelrecht zu zerfließen. Die Wangen rutschten herunter, die Augen traten aus den Höhlen, der Mund verschob sich zu einem grotesken Grinsen. Ganze Teile der Haut fielen einfach herunter, offenbarten das darunter liegende Fleisch. Muskelpartien schimmerten blutrot, die Zähne hoben sich weiß dagegen ab. Dann fielen die Haare aus, bis der Schädel nur noch aus einer roten Masse zu bestehen schien.
    Ich brachte keinen Ton heraus, konnte die Fratze vor mir nur fassungslos anstarren. Als sie sich mir jedoch näherte, brach mein Entsetzen sich Bahn und ich begann zu schreien. Panisch schlug ich um mich, wollte nur noch weg. Doch die Fratze kam unweigerlich näher, bis sie mein volles Blickfeld ausfüllte. Speichel triefte aus dem verzerrten Mund, lief am Kinn entlang, tropfte herunter. Ich wollte sie von mir stoßen, es gelang nicht.
    Als mich etwas hart an den Schultern packte und festhielt, glaubte ich den Verstand völlig zu verlieren. Ich wusste meinen sicheren Tod vor mir. Und ich wollte noch nicht sterben. Nicht jetzt! Nicht heute! Nicht bevor Ein harter Schlag in mein Gesicht und kräftiges Schütteln brachten mich zur Besinnung.
    »Verdammt noch mal, Faye!« brüllte Steven und rüttelte mich weiterhin kraftvoll durch, dass mir die Zähne aufeinander schlugen. »Was ist los?«
    Ich kniff die Augen leicht zusammen. Das vor mir war eindeutig Steven. Dunkle Haare, helle Haut, klare, sehr besorgt blickende Augen. Und ein kräftiger Griff in meine Schultern. Ich brachte ein mühsames »Aua!« zustande.
    Da ließ er mich los und trat einen Schritt zurück. »Was hast du gesehen, Faye?«
    »Verfall«, gab ich dünn zur Antwort, schaute mich dabei um, als erwartete ich eine weitere Flut dieser Bilder. Sie blieben aus. Es war beinahe wie damals bei Ernestine, auch ihr Gesicht war vor meinen Augen zerfallen, hatte mich an Tod und Verfall erinnert. Und kurz darauf hatten sich gravierende Veränderungen angekündigt. Julies Tod war nur eine davon gewesen. Stand wieder etwas

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