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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Ähnliches bevor? Wen betraf es diesmal? Ich mochte darüber gar nicht weiter nachdenken. So drängte ich die Gedanken daran fort, schüttelte meinen Kopf und blickte Steven an. »Geht schon. Können wir weiter machen?«
    »Das halte ich für keinen guten Gedanken, Miss McNamara«, schaltete Jason sich ein, der seinen Beobachtungsposten verlassen hatte und hinter mir auftauchte.
    »Aber mir geht es –«
    »Nein«, unterbrach er bestimmt. »Mr. Knight trug mir in seiner Abwesenheit die Verantwortung für Ihr Wohlergehen auf, und ich werde mich an seine Anweisungen halten, Miss McNamara. Daher möchte ich Sie in aller Form darum bitten, mir die Ausführung dieser Order nicht unnötig schwer zu machen.«
    »Na, wenn Darian es befiehlt …«, witzelte Steven und grinste übers ganze Gesicht, »würde ich doch gern wissen, was passiert, wenn Faye sich nicht daran hält. Wird sie dann mit dem Bolzen erschossen, Jason?«
    Jasons Blick fiel kurz auf die Armbrust, dann zurück auf Steven und das trockene Lächeln, welches er ihm gönnte, passte haargenau zu den folgenden Worten: »Nein, junger Freund. Sie gewiss nicht.«
    »Okay Jungs!« Ich formte die Hände zu einem T. »Time out! Hier wird niemand geflockt. Wir begeben uns jetzt alle gemeinsam in die Küche und nehmen ganz artig einen Tee zu uns, damit sich die Gemüter beruhigen, okay?«
    Ein visueller Schlagabtausch zwischen den beiden Männern folgte, dann nickten sie gleichzeitig. Ich atmete insgeheim erleichtert durch. Was war nur los mit ihnen? Jason kam mir vor wie ein scharfer Jagdhund, der nur darauf wartete, seine Beute zu erlegen. Und Steven schien diese Beute zu sein – und er war sich dessen anscheinend auch gewiss. Hatte Darian Jason noch andere Anweisungen in Bezug auf mich gegeben?
    Mein Blick musste dermaßen fragend gewesen sein, dass Jason mich anlächelte und langsam den Kopf schüttelte. »Nein. Doch liegt es in meinem Ermessen, auf welche Weise ich es ausführe.«
    »Und in meinem, besser aus der Schusslinie zu treten.« Steven grinste mich schief an, trat beiseite und machte eine einladende Geste Richtung Tür. »Wenn ihr erlaubt, gehe ich jetzt lieber draußen ein wenig ausrasten. Zudem möchte ich mir meine Nahrungsaufnahme doch bitte selbst gestalten dürfen. Und was wäre die, ohne etwas Spaß?«
    »Duncan hat einige Nosferatu in der Nähe gesehen«, ließ Jason wie zufällig fallen und Steven nickte knapp. »Mieses Bouquet, aber besser als jede Konserve. Soll ich dir zum Üben einen übrig lassen, Faye?«
    »Danke nein!« antwortete ich spitz. »Mein Bedarf an diesen Schleimern ist gedeckt.«
    Grinsend rieb Steven sich die Hände. »Fein, dann alle für mich!«
    »Nur zu«, sprach ich ins Leere, denn der Platz, an dem Steven sich vor einer Sekunde noch befunden hatte, war nun verwaist. Kopfschüttelnd blickte ich zur Tür, die nun weit aufstand und sah schließlich Jason an. »Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen.«
    »Mit der Zeit, Miss McNamara, werden Sie auch das tun.« Jason lächelte milde. »Wollen wir?«
    Lächelnd hakte ich mich bei ihm unter und wir verließen die Arena. Ein Schwenk zur Waffenkammer und Jason legte dort die Armbrust sorgfältig ab, ehe wir uns auf den Weg aus dem Keller machten.
    Nach einer Tasse Kräutertee empfahl ich mich jedoch und begab mich auf mein Zimmer. Es dämmerte bereits, mir war kalt, ich zitterte und irgendwie wurde mir wieder übel. Vermutlich hatte ich mich mit der Rangelei leicht übernommen und war insgeheim doch froh, dass Darian es nicht mitbekommen hatte. Er würde mich sicherlich vierteilen! Zumal ich beim Scharmützel mit Steven so kläglich versagt hatte und seine Aktionen nicht durchschauen konnte. Mir war klar, dass meine Emotionen sich negativ auf meine Konzentration auswirkten. Diese Lektion war nicht leicht zu schlucken. Und jetzt wurde ich auch noch krank und – oh je, bitte nicht.
    Leicht zitternd sprang ich unter die Decke, zog die Knie dicht an den Körper und hoffte, dass mir schnell wieder warm wurde. Wie gern hätte ich jetzt Darians Körper um mich gespürt, und die Sehnsucht nach ihm ballte sich wie eine klamme Faust um mein Herz zusammen, bis ich kaum noch Luft bekam.
    So geht das nicht! Entschieden warf ich die Decke beiseite, schleppte mich aus dem Bett und auf die Truhe zu, in der meine Federn lagen. Ich wollte wissen, wo er war, was er machte und was ihn von mir fern hielt. Und wenn ich keinerlei Nachricht von ihm bekam, dann würde ich eben nach ihm suchen.
    Keine zwei

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