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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ihm und trank Kaffee, als sei es das Normalste der Welt. Wie auch alles andere, was mit ihm und seiner Geschichte zusammenhing, für mich inzwischen das Normalste der Welt zu sein schien.
    »Okay«, meinte ich und blickte Darian direkt in die Augen. »Ich sah dich in der Bibliothek am Sekretär, dort nahmst du etwas raus.«
    »Konntest du sehen, was es war?« hakte er sofort ein.
    »Nein. Aber ich vermute, es war eine Art Schlüssel, mit dem du den Altar verschieben konntest. Und um deiner Frage vorweg zu greifen: Ich habe nicht gesehen, was sich in dem Raum unter dem Altar befindet.« Als er nickte, fuhr ich fort: »Du warst im Keller und im Garten. Und dort hast du mit jemanden gesprochen. Ich habe nicht sehen können, wer das war.« Ich ließ die Worte ausklingen und sah ihn fragend an. Wie erwartet, überging er sie. »Sonst noch etwas?«
    »Nein, nichts weiter. Ich habe nur gesehen. Weder gehört noch sonst etwas in der Richtung.«
    Abermals nickte er, stand auf und stellte das inzwischen leere Glas ins Spülbecken. Dann sah er mich wieder an. »Warum hast du geschaut?«
    Diese Frage hatte ich erwartet und ich lächelte. »Ich fand den Projektor in meinem Zimmer. Also wollte ich mich dafür bedanken, vorher aber wissen, wo du bist.«
    »Ich hätte schlafen können.«
    »Ja, hättest du. Hast du aber nicht getan. Abgesehen davon weiß ich inzwischen, dass du nachts durch die Gegend schleichst.«
    »Ich schleiche nicht!«
    »Gehst?« revidierte ich eilig und sah schräg zu ihm auf. Er lachte leise und schüttelte den Kopf. »Was mache ich bloß mit dir, Faye?«
    Ich grinste breit und ließ einen unschicklichen Gedanken im Raum entstehen. Er lachte noch lauter und ich meinte amüsiert: »Apropos Schlafen. Wann schläfst du überhaupt mal?«
    »Meist, wenn die Sonne am Höchsten steht. Ich brauche nur sehr wenig Schlaf.« Er trat dicht an mich heran und berührte meine Wange. »Im Gegensatz zu dir, Faye.«
    »Oh nein!« Hurtig schob ich seine Hand beiseite. »Diesmal wirst du mich nicht wieder einschläfern. Das ist dir schon zu oft gelungen.«
    »Und was willst du dagegen unternehmen?« Sehr leise und sehr sanft ausgesprochen. Sehr dicht an meinem Ohr und … Verflixt nochmal! Ich bemerkte schon, wie ich langsam wieder müde wurde.
    »Ich knalle gleich vom Stuhl und schlage mir das Kinn auf, murmelte ich«, mich vehement gegen den überkommenden Schlaf wehrend. Meine Lider wollten sich schließen, ich wollte, dass sie offen blieben. Meine Glieder wurden schwer, ich wollte, dass ich sie einwandfrei bewegen konnte. »Weißt du, dass das gerade ziemlich gemein ist, Darian?«
    »Ist es das?« Er legte seine Arme um mich und hob mich von Stuhl.
    »Ja, ist es. Wenn ich so was mit dir machen würde«, schmollte ich müde und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. »Dann fändest du das auch ziemlich gemein.«
    »Möglich. Aber ich glaube kaum, dass dir das bei mir gelänge.«
    »Sei dir da nicht so sicher.«
    Mein Arm fand seinen Weg um Darians Schultern und blieb dort liegen. Hoch konzentriert wickelte ich langsam eine seiner blonden Locken um meinen Finger. Weiter auf jenen Finger konzentriert, ließ ich ihn sanft über die Haut an seinem Nacken gleiten. Und ich freute mich diebisch, als ich sah, dass auch Vampire eine Gänsehaut bekommen konnten.
    Scheinbar störte ich damit seine Konzentration, denn ich wurde wacher. Was mich immens freute, ich aber nicht zeigte. Stattdessen tat ich so, als sei ich unverändert müde.
    Mein Kopf lag noch immer an seiner Schulter, mein Finger spielte weiter mit seinem Haar, strich ihm über die Haut. Ich fügte eine Nuance Nackenhärchen-Pusten hinzu. Aha! Sein Schritt verharrte einen Moment, dann ging er energischer weiter. So also ließ sich sein Konzept durcheinander bringen! Nicht durch Abwehr, sondern Ablenkung in Form von kleinen, auf die Sinne abgezielten, zarten Berührungen! Na dann …
    Zu meinem arbeitenden Finger gesellten sich die restlichen meiner Hand und ich schob sie gezielt in sein Haar. Ich schlang meinen anderen Arm ebenfalls um seine Schultern und ließ meine Finger seinen Hemdkragen entlang streichen. Und um das sinnliche Durcheinander zu fördern, begann ich sanft an seinem Hals zu knabbern.
    »Faye«, hörte ich Darian nur murmeln. »Nicht.«
    »Zu spät, Sahnetörtchen«, ließ ich die Maske fallen und knabberte unverfroren an seinem Ohr. Du wolltest wissen, was ich gegen dein Einschläfern unternehmen will. Nun hast du die Antwort.
    Er verharrte abermals und

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