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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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nicht an Glück«, bemerkte Logan.
    »Ich leider auch nicht.« Pierce klopfte ihm auf den Rücken und nahm die Beweisbeutel mit den Dornen, den Rosenblättern und der Nachricht an sich. Er blieb kurz neben Amandas Sessel stehen. »Wir schnappen uns diesen Kerl, Ms Stockton. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Sie nickte. »Sie können mich Amanda nennen. Und danke für Ihre Hilfe.«
    Pierce nickte und marschierte mit Logan zusammen zur Tür.
    In Amandas Augen brannten Tränen, und sie blickte weg. Die Feigheit, die sie in der Hütte an den Tag gelegt hatte, musste nun endlich ein Ende haben. Bisher hatte sie Logan noch nicht erzählt, was der Täter genau mit ihr gemacht hatte – und auch nicht das Schreckliche, das sie Dana angetan hatte. Keins von beidem schien wichtig zu sein, um den Killer zu schnappen, doch sie konnte nicht länger das Risiko eingehen, etwas Wichtiges zu verheimlichen. Der Mörder hatte soeben angekündigt, was er vorhatte. Sie musste sich wehren. Und ihr fiel kein anderer Weg ein, als Logan die Wahrheit zu sagen.
    »Sie wissen, dass ich Sie beschützen werde, nicht wahr?«
    Sie sah auf. Logan war so leise in das Zimmer zurückgekommen, dass sie ihn nicht gehört hatte. »Ich weiß, dass Sie das tun werden. Sie sind ein guter Mensch und geben sich alle Mühe, mir zu helfen.« Sie räusperte sich, um den Kloß im Hals loszuwerden. »Sie geben sich mehr Mühe als jeder vor ihnen. Es wird Zeit, dass auch ich alles gebe, was ich kann.«
    Er kauerte sich neben sie. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich werde Ihnen jetzt erzählen, was vor vier Jahren wirklich passiert ist.«
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber in Wirklichkeit nur aus ein paar Minuten bestanden hatte, nippte Amanda an einem Glas Wein, das Logan ihr unbedingt hatte holen wollen. Sie mochte Wein nicht besonders, würde ihm das jedoch nicht sagen, da er sich solche Mühe gab, ihr zu helfen. Wie die meisten Männer musste er irgendetwas tun , um die Dinge in Ordnung zu bringen, auch wenn es in Wirklichkeit nichts gab, das man tun konnte.
    Er rückte den Couchtisch beiseite, holte für sich ebenfalls einen Fernsehsessel und nahm ihr gegenüber Platz. Wenn sie ihn brauchte, musste sie nur die Hand ausstrecken.
    Er beugte sich vor und runzelte besorgt die Stirn. »Wie meinen Sie das, was wirklich passiert ist?«
    Sie schlang die Arme um ihren Körper und stählte sich für den Moment, in dem er vor Abscheu vor ihr zurückweichen würde. »Ich habe Ihnen nie erzählt, was der Mörder genau getan hat. Und was ich getan habe.« Sie schloss die Augen, zum Teil, um die Verachtung in seinem Gesicht nicht sehen zu müssen, die sich dort bald abzeichnen würde, aber auch, um sich die Hütte zu vergegenwärtigen, als sie versuchte, sich an alles zu erinnern, was hilfreich sein mochte.
    »An jenem ersten Tag zog er uns die Kleider aus. Mit einem Messer. Als er damit fertig war, war der Boden rutschig von all dem Blut.«
    Logan sagte kein Wort. Sie holte tief Luft und sprach weiter. »Es gab nur ein Bett. Ein Eisenbett, das am Boden festgeschraubt war. Er befahl Dana, sich auf den Boden zu setzen, ihre Hände waren an die Fußleiste gefesselt. Er warf mich auf das Bett …«
    »Sie müssen mir das nicht erzählen«, sagte Logan, seine Stimme klang gequält.
    »… aber er hat mich nicht vergewaltigt. Ich glaubte nicht, dass ich ihn auf diese Weise … erregte. Stattdessen schnitt er mich mit dem Messer. Als er … fertig war … machte er dasselbe mit Dana. Dann ging er weg. Wir haben die Nacht in einer stockdunklen Hütte mit verbarrikadierten Fenstern verbracht, an ein blutbesudeltes Bett gefesselt, wir haben geweint, uns gegenseitig getröstet und uns gefragt, ob wir es schaffen würden, mit dem Leben davonzukommen.«
    »Konzentrieren Sie sich auf ihn, nicht auf das, was er Ihnen angetan hat. Ich weiß, dass er eine Maske trug, aber Sie müssen einen Teil seines Gesichts gesehen haben, seine Hände. Können Sie die beschreiben? Hatte er Tätowierungen, Fingerringe?«
    »Seine Augen waren … schwarz. Beinahe. Dunkel vor Hass.« Sie schluckte und räusperte sich. »Er hatte keine Tätowierungen, keine Muttermale, und er trug auch keinen Schmuck. Herrgott noch mal, ich wünschte wirklich, dass ich irgendetwas gesehen hätte, das uns bei den Ermittlungen hilft, aber da war nichts. Absolut nichts.«
    »Das reicht. Sie müssen mir nichts mehr erzählen …«
    »Der zweite Tag war noch schlimmer«, unterbrach sie ihn, entschlossen, es dieses Mal

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