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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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es wäre bequemer, bei Ihnen vorbeizuschauen, als Sie aufs Revier zu schleifen. Dürfen wir hereinkommen?«
    Branson schürzte die Lippen, als er die kaum verhüllte Drohung in Logans Worten erfasste, genau wie Logan beabsichtigt hatte. Er plante ohnehin, Branson zum Revier zu zitieren, um seine Fingerabdrücke zu nehmen, doch er wollte sich auch gern seine Wohnung ansehen und herausfinden, ob der Mann dumm genug war, Beweismaterial herumliegen zu lassen. Es würde ihnen viel Zeit ersparen, wenn Branson sie ohne Durchsuchungsbefehl hereinließ.
    Branson zuckte mit den Achseln und ließ die Tür offen stehen, als er sich in die Wohnung zurückzog und in einen Vinylsessel fallen ließ, der vor einem winzigen Fernseher stand.
    Er machte sich nicht die Mühe, den Fernseher abzuschalten, der gerade eine Wiederholung von CSI Miami zeigte. Logan dachte bei sich, dass es merkwürdig war, dass der Vater eines Mordopfers sich so etwas ansah, doch er wusste, dass auch Amanda diese Serie mochte, und sie hatte bei Gott genug Gründe, die dagegen sprachen. Menschen waren kompliziert.
    Das Apartment bestand aus einer kleinen Küche, die durch einen Küchentresen aus rissigem Kunststoff vom Wohnzimmer abgetrennt war. Es gab zwei weitere Türen, und Logan vermutete, dass sie in das Bad und das Schlafzimmer führten. Das Apartment war kaum größer als eine Einzimmerwohnung, doch im Wohnzimmer war weder ein Bett noch ein Futon zu sehen, auf dem Branson hätte schlafen können.
    Es war zwar sauberer, als Logan in Anbetracht des Wohnumfelds erwartet hatte, allerdings nicht nennenswert. Das Spülbecken quoll über von dreckigem Geschirr, und überall türmte sich Kleidung, als hätte Branson sie achtlos dort fallen gelassen, wo er sich gerade ausgezogen hatte.
    Abgesehen von dem Sessel bestand die einzige Sitzgelegenheit in einer fleckigen braunen Couch, auf der schmutzige Wäsche lag. Branson bot nicht an, ihnen die Sitzfläche freizuräumen, und selbst wenn er es getan hätte, hätte Logan sich nicht dort hingesetzt.
    Stattdessen beugte er sich vor und schaltete den Fernseher ab, dann blieb er zusammen mit Riley vor dem Fernseher stehen. Pierce schlenderte im Apartment umher und sah sich schweigend um.
    Branson runzelte die Stirn und warf die Fernbedienung auf das Allzweck-Beistelltischchen von Walmart, das neben dem Sessel stand. »Was wollen Sie mich denn fragen? Wegen Ihnen verpasse ich meine Lieblingsserie.«
    »Es ist eine Wiederholung«, bemerkte Riley, »der Fahrer der Limousine ist der Täter.«
    Bransons Gesicht lief rot an, und Logan warf Riley einen warnenden Blick zu. »Mr Branson, wo waren Sie gestern Morgen um acht Uhr dreißig?«
    Branson riss die Augen auf, und Logan hatte den Eindruck, dass er unter seinen Bartstoppeln blass wurde. »Ich habe gearbeitet.«
    »Das ist sehr interessant, denn das Fuhrunternehmen, für das Sie arbeiten, hat angegeben, Sie schon länger nicht mehr gesehen zu haben. Haben Sie einen neuen Job?«
    »Das ist richtig, stimmt genau. Ich arbeite jetzt für ein anderes Unternehmen.«
    Riley holte sein Handy heraus. »Können Sie mir den Namen der Firma geben, damit ich Ihre Angaben überprüfen kann, Mr Branson?«
    Branson errötete erneut. »Meine Tochter wurde ermordet, und meine Frau hat mich verlassen. Sie haben keinerlei Grund, mich zu belästigen, und Ihre Fragen muss ich auch nicht beantworten.« Er sah an Logan vorbei und schien endlich Pierce zu bemerken, der einen Stapel Briefumschläge und Zettel auf der Küchenarbeitsplatte begutachtete. »Hey, was machen Sie da? Wagen Sie es nicht, in meinen Sachen herumzuschnüffeln.«
    »Vor ein paar Tagen hat jemand auf dem Revier angerufen, Mr Branson«, sagte Logan in dem Versuch, ihn abzulenken. »Der Betreffende hat eine Menge Fragen über Amanda Stockton gestellt. Der Mann am Telefon nannte seinen Namen nicht, aber der Polizist erkannte die Stimme. Es ist der Polizist, der Sie nach dem Mord an Dana vernommen hat. Er war sich ziemlich sicher, dass Sie es waren, Mr Branson, der angerufen hat. Aber als er Sie bat, Ihre Identität preiszugeben, haben Sie aufgelegt.«
    Bransons Augen weiteten sich, und Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. »Okay, okay, ich geb’s zu. Keine große Sache. Ich wollte nur wissen, wie die Ermittlungen vorankommen. Es ist jetzt schon Jahre her, und Sie haben den Mann, der Dana ermordet hat, immer noch nicht erwischt.«
    Logan beugte sich vor und machte sich seine Größe zunutze, um den viel kleineren Mann

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