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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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verbringen, fernsehen oder im Wohnzimmer ein Buch lesen und sich wünschen, dass der Computeralgorithmus, an dem sie gearbeitet hatte, mehr Erfolg gehabt hätte.
    Und dann würde sie schlafen gehen und sich fragen, was passiert wäre, wenn sie an jenem Morgen am Flüsschen, als er sie geküsst hatte, keine Panik bekommen hätte. Plötzlich wollte sie sich nicht mehr länger fragen müssen, was hätte sein können. Sie wollte es wissen, musste es wissen. Und der einzige Weg bestand darin, es noch einmal zu versuchen.
    Am Ende der Brücke, wo das Mondlicht durch eine Lücke zwischen den Baumwipfeln auf sie herunterleuchtete, blieb sie stehen. Sie konnte sehen, dass Logan überrascht und besorgt war, und sie hasste die Vorstellung, dass der Mörder sie zu einem Menschen gemacht hatte, der schwach und hilflos wirkte. Sie wollte, dass Logan sie voller Verlangen ansah und nicht mitleidig. »Küss mich«, flüsterte sie und trat näher an ihn heran, sie wollte ihn berühren, hatte jedoch Angst, dass er sie abwies.
    Seine Nasenflügel bebten, und sie hörte, wie er mit einem scharfen Geräusch die Luft einsog, während er auf sie hinunterblickte. Seine Hand zitterte, als er sie nach ihr ausstreckte und ihr mit den Fingern vorsichtig über die Wange strich. Mit einer zarten, federleichten Berührung streichelte er ihre Narbe, eine Narbe, die sie in seiner Gegenwart fast völlig vergaß. Aber nur fast.
    »Bist du dir sicher?«, fragte er, und seine Stimme war ebenso sanft wie ihre, nur tiefer und rauer, als sie jemals zuvor geklungen hatte.
    »Ja.« Sie schloss die Augen und erbebte, als er mit der Unterseite seines Daumens über ihre Unterlippe strich.
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Mandy«, flüsterte er mit heiserer Stimme. »Sieh mich an.«
    Sie riss die Augen auf und sah ihn fragend an. Und während sie ihn anblickte, glitten seine Finger ganz langsam und vorsichtig in ihr Haar, wobei er ihren Blick die ganze Zeit festhielt, ohne ein einziges Mal wegzusehen.
    Das erste Anzeichen von Panik schnürte ihr die Brust zusammen. Sie griff nach seinen Armen.
    Er unterbrach seine Bewegungen, zog jedoch nicht die Hände weg. »Vertrau mir«, flüsterte er. »Sieh mich an. Vertrau mir.«
    Sie wollte es so sehr, aber plötzlich war der Mut, den sie noch vor einer Sekunde verspürt hatte, fort. Sie hatte wieder Angst, Angst, dass sie in tausend Stücke zerspringen würde, Angst, dass sie wie eine Verrückte schreiend davonlaufen würde, wenn er nicht sofort aufhörte.
    »Kämpfe, Mandy. Lass ihn nicht gewinnen.«
    Sie blickte ihm unverwandt in die Augen, das Atmen fiel ihr schwer, als die Angst von ihr Besitz zu ergreifen drohte.
    »Ganz ruhig, atme tief ein und aus. Atme mit mir zusammen, ein und aus, und sieh mich an. Nicht die Augen zumachen.«
    Sie holte tief Luft und fühlte, wie sie sich entspannte und Luft in ihre Lunge strömte. Seine Hände hielten noch immer ihr Gesicht, ihre Blicke waren ineinander verschränkt; sein Blick war wie eine Rettungsleine, die sie davor bewahrte, ihrer Angst zu erliegen. Er war unendlich geduldig, und in seinem Blick lag Verlangen – nicht Mitleid.
    Sie zwang sich, ihren Griff um seinen Unterarm zu lockern, und schlang stattdessen die Arme um seine Taille. Er war so warm und hart. Sie erbebte und schmiegte sich noch enger an ihn. Sie schloss die Augen …
    »Öffne die Augen. Du darfst die Augen nicht zumachen.«
    Sie zwang sich, die Augen wieder zu öffnen und in die seinen zu blicken, und sah ihn an, als er sich vorbeugte und ihr einen schmerzlich süßen Kuss auf die Lippen drückte. Dann zog er sich zurück, gerade so weit, dass sie ihm wieder in die Augen sehen konnte.
    »Habe ich dir schon gesagt, dass du unglaublich schön bist?«, flüsterte er. Ihre Blicke verschränkten sich ineinander, während er ihr in lebendigen Farben ausmalte, wie wunderschön sie in seinen Augen war. Dann beugte er sich wieder vor und drückte noch einen federleichten Kuss auf ihre Lippen. Sie erbebte, spreizte ihre Fingerspitzen gegen seine Brust und genoss die Wärme seiner Haut, die durch das weiche Baumwoll-T-Shirt drang.
    »Siehst du, das war doch gar nicht so schlimm, nicht wahr?«, fragte er.
    Sie blinzelte, als ihr klar wurde, dass seine Finger tief in ihr Haar vergraben waren. Sie wartete darauf, dass die wohlvertraute Angst sie überflutete, doch sie kam nicht. Von plötzlichem Verlangen ergriffen, klammerten sie sich fester aneinander. Er presste seinen Mund auf den ihren, und sie schmiegte

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