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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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lobte, aber die Tatsache, daß er es jetzt tat und in Anwesenheit des Vorstands, nahm Meredith als gutes Zeichen dafür, daß er nicht nur das Projekt in Houston unterstützen, sondern sie auch als Interimspräsidenten vorschlagen würde. »Danke«, sagte sie schlicht und setzte sich wieder.
    Ihr Vater wandte sich nun an Parker, der an dieser Sitzung teilnahm. »Ich gehe davon aus, daß eure Bank nach wie vor gewillt ist, das Houston-Projekt zu finanzieren, sofern der Vorstand zustimmt.«
    »Das haben wir vor, Philip, aber nur unter den Bedingungen, die wir in der letzten Gesellschafterversammlung vereinbart haben.«
    Meredith kannte diese Bedingungen seit Wochen, aber bei jeder Erwähnung zuckte sie doch wieder zusammen. Parkers Bank - das heißt der Vorstand seiner Bank - hatte die immensen Beträge, die sie Bancroft's in den letzten Jahren geliehen hatten, zusammengerechnet und war anhand der astronomischen Summe nervös geworden. Für die Darlehen betreffend die Kaufhäuser in Phoenix und Houston hatte der Vorstand auf neuen Konditionen bestanden. In erster Linie wurde verlangt, daß Meredith und ihr Vater nicht nur mit ihrem Geschäfts-, sondern auch mit ihrem Privatvermögen bürgten und noch zusätzliche Sicherheiten einsetzten. Meredith fühlte sich dabei nicht sehr wohl.
    Als ihr Vater nun sprach, klang sein Ärger über die in seinen Augen unverschämten Forderungen seines Bankiers deutlich heraus: »Du weißt, was ich von deinen Bedingungen halte, Parker. In Anbetracht der Tatsache, daß Reynolds Mercantile seit über achtzig Jahren Bancroft's einzige Bank ist, kommt mir diese plötzliche Forderung nach persönlicher Bürgschaft und zusätzlichen Sicherheiten nicht nur unangebracht, sondern geradezu als eine Beleidigung vor.«
    »Ich verstehe deine Gefühle vollkommen«, sagte Parker ruhig. »Ich bin sogar deiner Ansicht, und das weißt du. Heute morgen noch habe ich mit den Mitgliedern meines Vorstands gesprochen und versucht, sie zu überreden, ihre Forderungen einzuschränken, aber leider ohne Erfolg. Allerdings«, fuhr er fort und blickte dabei in die Runde, um auch wirklich jeden anzusprechen, »hat das überhaupt nichts mit der Meinung unserer Bank über die Geschäfte von Bancroft & Company zu tun.«
    »Klingt mir aber verdammt danach«, sagte Cyrus, das älteste der Vorstandsmitglieder. »Klingt mir verdammt danach, daß Ihre Bank Bancroft's für einen potentiellen Versager hält!«
    »Das ist nicht wahr. Es ist in der letzten Zeit in der Branche üblich geworden, größere Sicherheiten zu verlangen. Außerdem müssen wir den Bankkontrolleuren Rechenschaft ablegen, die unsere gesamten Kredite genauer als je zuvor unter die Lupe nehmen.«
    »Klingt mir danach, als sollten wir uns eine andere Bank suchen«, schlug Cyrus vor und blickte die anderen Vorstandsmitglieder fragend an. »Das würde ich jedenfalls tun! Schick Parker und seine Bank zum Teufel, und wir borgen uns unser Geld woanders!«
    »Wir könnten uns einen anderen Financier suchen«, sagte Meredith zu Cyrus und bemühte sich nach Kräften, ihre persönlichen Gefühle für Parker völlig aus dem Spiel zu lassen. »Allerdings bekommen wir bei Parkers Bank einen sehr fairen Zinssatz, den uns eine neue Bank kaum bieten dürfte. Außerdem«, Meredith blickte in die Runde, »außerdem spielen die besonderen Konditionen sowieso so gut wie keine Rolle, weil Bancroft & Company alle Rückzahlungen wie vereinbart leisten wird.«
    »Das ist wahr«, stimmte ihr Vater zu. Er wurde allmählich ungeduldig. »Wenn keiner etwas dagegen hat, würde ich jetzt gerne das Thema Houston abschließen. Wir werden dann am Ende der Sitzung darüber abstimmen.«
    Meredith nahm ihre Unterlagen, dankte dem Vorstand förmlich für seine Aufmerksamkeit und verließ den Sitzungssaal.
    »Wie ist es gelaufen?« fragte Phyllis, die Sekretärin von Meredith, die ihr ins Büro gefolgt war. »Wird es in Houston demnächst eine Bancroft's-Filiale geben oder nicht?«
    »Sie stimmen gerade darüber ab«, sagte Meredith und sah die Morgenpost durch, die Phyllis auf ihren Schreibtisch gelegt hatte.
    »Ich drücke die Daumen.«
    Meredith lächelte zuversichtlich. »Sie werden die Filiale genehmigen«, sagte sie. Ihr Vater unterstützte das Projekt, wenn auch widerwillig, und deshalb war sie sicher, daß es durchkommen würde. »Wirklich fraglich ist nur, ob sie dem Bau des ganzen Einkaufszentrums zustimmen. Würden Sie jetzt bitte Sam Green anrufen und ihn bitten, mit den

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