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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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überrascht wie Meredith. »Mitchell ist verdammt ehrgeizig. Ich hätte gedacht, er würde sich dafür die Hand abhacken lassen.«
    »Das hätte ich auch gedacht. Aber er hat gesagt, daß er das Gefühl habe, dem Unternehmen auf seinem jetzigen Posten bessere Dienste leisten zu können. Das Wohlergehen der Firma ist ihm offenbar wichtiger als persönlicher Ehrgeiz«, fügte er mit einem Seitenblick auf Meredith hinzu. Brüsk schloß er: »Du bist die dritte Wahl. Deshalb bin ich hier.«
    »Und jetzt erwartest du, daß ich vor Freude hochspringe?« erwiderte sie, noch immer so verletzt über alles vorher Gesagte, daß sie die gute Nachricht gar nicht zu fassen vermochte.
    »Ich erwarte«, sagte er, und sein Gesicht lief gefährlich rot an, »daß du dich wie die Geschäftsfrau benimmst, für die du dich zu halten beliebst; das heißt, daß du die Gelegenheit, die dir geboten wird, auch nützt!«
    »Anderswo gibt es auch Gelegenheiten.«
    »Sei kein Dummkopf! Du wirst nie eine bessere Chance bekommen, dein Können auf die Probe zu stellen.«
    »Das ist es also, was du mir anbietest - eine Chance, mein Können auf die Probe zu stellen?«
    »Ja!« Er spuckte es ihr fast vor die Füße.
    »Und wenn ich es schaffe, was dann?«
    »Wer weiß?«
    »Unter diesen Umständen bin ich nicht interessiert. Such dir jemand anderen.«
    »Gottverdammt nochmal! Es gibt niemand, der genauso qualifiziert ist wie du, und das weißt du genau!«
    Diese Worte, die er in einem Anfall von Ärger, Frustration und Verzweiflung hervorgestoßen hatte, bedeuteten Meredith mehr als irgendein gewöhnliches Lob. Die Aufregung, die sie zunächst unterdrückt hatte, überwältigte sie jetzt fast, aber sie bemühte sich, nonchalant zu klingen: »ln diesem Fall nehme ich an.«
    »Gut. Alles weitere besprechen wir morgen beim Abendessen. Uns bleiben noch fünf Tage, bevor ich abreise.« Er wollte seinen Hut nehmen, aber Meredith hielt ihn auf. »Nicht so schnell. Erstens, wenn auch nicht an erster Stelle, wäre da noch die Frage der Gehaltserhöhung.«
    »Hundertfünfzigtausend im Jahr, beginnend einen Monat, nachdem du in mein Büro umgezogen bist.«
    »Hundertfünfundsiebzigtausend im Jahr, ab sofort«, forderte sie.
    »Unter der Voraussetzung«, willigte er ärgerlich ein, »daß dein Gehalt auf den jetzigen Betrag zurückgeht, wenn ich von meiner Kreuzfahrt zurück bin.«
    »Einverstanden.«
    »Und«, fügte er hinzu, »keine - ich wiederhole keine -größeren Veränderungen in der Geschäftsführung ohne mein Einverständnis.«
    »Einverstanden«, sagte sie wieder.
    »Dann ist alles klar.«
    »Noch nicht ganz. Da ist noch etwas, was ich von dir erwarte. Ich werde meine ganze Arbeitskraft in die Firma stecken, aber es gibt zwei persönliche Probleme, um die ich mich außerdem kümmern muß.»
    »Und was ist das?«
    »Eine Scheidung und eine Heirat. Letzteres ist ohne ersteres nicht möglich.« Als er schwieg, trat sie einen Schritt vor. »Ich glaube, daß Matt scheiden läßt, wenn ich ihm einen Ölzweig - die Genehmigung seines Bauvorhabens in Southville - und die Zusicherung bieten kann, daß von unserer Seite nichts mehr gegen ihn unternommen wird. Ich bin so gut wie sicher, daß er darauf eingeht.«
    Ihr Vater lächelte sie bitter an. »Glaubst du das allen Ernstes?«
    »Ja, aber du scheinbar nicht. Warum?«
    »Warum?« Es klang amüsiert. »Ich will dir verraten, warum. Du hast gesagt, wir beide wären uns ähnlich ... Nun, ich würde mich an seiner Stelle auf einen solchen Handel nicht einlassen. Nicht jetzt. Jetzt nicht mehr. Ich würde dafür sorgen, daß mein Gegner den Tag verflucht, an dem er auch nur versucht hat, mich in die Enge zu treiben. Und wenn ich das erreicht hätte, dann würde ich einen Handel unter meinen Bedingungen vorschlagen - Bedingungen, an denen der Kontrahent erstickt!«
    Diese Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Doch sie blieb fest. »Trotzdem - bevor ich endgültig annehme, will ich dein Wort, daß sein Bauantrag durchgeht, wenn er ihn das nächste Mal einreicht.«
    Er zögerte, dann nickte er. »Ich werde dafür sorgen.«
    »Und du gibst mir auch dein Wort, daß du ihm in Zukunft nichts mehr in den Weg legst, wenn er jetzt in eine schnelle Scheidung einwilligt?«
    »Du hast mein Wort«, sagte er, während er sich bückte und seinen Hut vom Sofa nahm. »Gute Reise, Parker.«
    Nachdem er gegangen war, sah Meredith ihren Verlobten an. »Mein Vater kann sich nicht entschuldigen oder zugeben, daß er sich

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