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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Unterarme freiließen. »Hier entlang, Ma'am«, sagte er mit einer Stimme, die besser in einen Gangsterfilm aus den dreißiger Jahren gepaßt hätte. Zitternd vor Spannung folgte sie ihm durch das weitläufige, säulengestützte Foyer einige Stufen hinunter und durch einen riesigen Wohnraum mit weißem Marmorboden zu einem Alkoven mit drei lichtgrünen Sofas, die U-förmig um einen großen gläsernen Couchtisch standen.
    Merediths Blick wanderte unruhig von dem Schachbrett und den teils da nebenstehenden Figuren, die sich auf dem Tisch befanden, zu dem weißhaarigen Mann, der auf einem der Sofas saß, und dann zurück zu dem Chauffeur, von dem sie annahm, daß er mit dem anderen Mann Schach gespielt hatte. Ihre Vermutung bestätigte sich, als der Chauffeur um den Couchtisch herumging, sich auf eines der Sofas setzte, beide Arme auf die Lehne legte und sie mit amüsiertem Interesse musterte. Unsicher blickte Meredith erst den Chauffeur und dann den weißhaarigen Mann an, der sie frostig ansah. »Ich - ich bin gekommen, um mit Mr. Farrell zu sprechen«, erklärte sie.
    »Dann mach die Augen auf, Mädchen!« knurrte er und erhob sich. »Ich stehe direkt vor dir.«
    Meredith starrte ihn völlig verwirrt an. Er war schlank und durchtrainiert, hatte dichtes weißes Haar, einen gepflegten Schnurrbart und durchdringende blaue Augen. »Das muß ein Irrtum sein. Ich wollte mit Mr. Farrell sprechen ...«
    »Ich glaube, du hast ein Problem mit Namen, Mädchen«, unterbrach sie Matts Vater verächtlich. »Mein Name ist Farrell, und deiner ist nicht Bancroft, sondern ebenfalls immer noch Farrell, soviel ich gehört habe.«
    Plötzlich wußte Meredith, wer er war, und ihr Herz setzte einen Moment aus, als sie die Feindseligkeit in seinen Augen entdeckte. »Ich - ich habe Sie nicht erkannt, Mr. Farrell«, stammelte sie. »Ich wollte Matt sprechen.«
    »Warum?« fragte er hart. »Was zum Teufel willst du?«
    »Ich - ich will mit Matt sprechen«, beharrte sie. Sie konnte kaum fassen, daß dieser hochgewachsene, robuste, wütende Mann derselbe war, den sie damals auf der Farm kennengelernt hatte.
    »Matt ist nicht hier.«
    Meredith hatte an diesem Nachmittag schon viel durchgemacht, und sie hatte keine Lust mehr, mit irgend jemand zu streiten. »In diesem Fall«, erwiderte sie, »werde ich hierbleiben, bis er zurückkommt.«
    »Da kannst du lange warten«, sagte Patrick sarkastisch. »Er ist in Indiana auf der Farm.«
    Sie wußte, daß er log. »Seine Sekretärin hat gesagt, daß er zu Hause ist.«
    »Das ist sein Zuhause!« Er kam näher und fuhr verächtlich fort: »Du erinnerst dich doch, oder, Mädchen? Du solltest es wirklich, so hochnäsig wie du damals dort herumstolziert bist.«
    Meredith bekam plötzlich Angst vor dem Zorn, der hinter seinen harten Zügen sichtbar wurde. Sie wich zurück, als er noch näher an sie herantrat. »Gut, ich habe es mir anders überlegt. Ich - ich werde ein andermal mit Matt sprechen.« Sie wollte gehen, aber Patrick Farrell packte sie am Arm und riß sie herum, so daß sein zorniges Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt war.
    »Du wirst Matt in Ruhe lassen, hörst du! Du hast ihn einmal fast umgebracht, und ich werde nicht zulassen, daß du dich noch einmal in sein Leben drängst und ihn wieder fertigmachst!«
    Meredith versuchte, sich loszureißen, und als ihr das nicht gelang, wurde ihre Wut stärker als die Angst. »Ich will doch nicht Ihren Sohn haben«, informierte sie ihn verächtlich, »ich will eine Scheidung, aber er weigert sich.«
    »Ich habe nie verstanden, warum er dich überhaupt heiraten wollte, und ich weiß bei Gott nicht, warum er jetzt mit dir verheiratet bleiben will!« stieß Patrick Farrell hervor und schob ihren Arm weg. »Du bist nicht einmal davor zurückgeschreckt, ein unschuldiges Baby zu ermorden, nur weil du keinen Farrell, in deinem vornehmen Leib tragen wolltest!«
    Schmerz und Wut durchzuckten Meredith, tausend Messer zerschnitten ihr das Herz. »Wie können Sie es wagen, mir das zu sagen! Ich hatte eine Fehlgeburt!«
    »Du hattest eine Abtreibung!« brüllte er. »Du hast sein Kind im sechsten Monat abgetrieben, und dann hast du Matt ein Telegramm geschickt. Ein gottverdammtes Telegramm, nachdem alles vorbei war!«
    Meredith biß die Zähne zusammen, um den Schmerz, den sie so viele Jahre in ihrem Inneren verschlossen gehalten hatte, nicht laut herauszuschreien. Aber sie konnte sich nicht länger zurückhalten. Sie explodierte, und ihr Vorwurf ging direkt gegen

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