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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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bat sie um etwas, das einer halböffentlichen Bekanntgabe gleichkam, daß sie ein Paar waren. Sie blickte in seine zwingenden grauen Augen und lächelte hilflos. »Abendgarderobe?«
    »Ja, warum?«
    »Weil« - sie sah ihn fröhlich an - »weil es sehr wichtig ist, daß die Gastgeberin richtig gekleidet ist.«
    Halb lachend, halb seufzend zog Matt sie aus dem Wagen und in seine Arme, um sie voller Dankbarkeit und Erleichterung zu küssen.
    Der Kuß dauerte noch an, als der Nachrichtensprecher im Radio verkündete, daß in einem Straßengraben in der Nähe von Belleville, Illinois, die Leiche von Stanislaus Spyzhalski entdeckt worden war, der sich unberechtigterweise als Rechtsanwalt ausgegeben hatte und eine Menge Klienten, darunter Matthew Farrell und Meredith Bancroft, betrogen hatte.
    Meredith zuckte zusammen und starrte Matt entsetzt an. »Hast du das gehört?«
    »Es war heute schon ein paarmal in den Nachrichten.«
    Seine völlige Gleichgültigkeit und die Tatsache, daß er ihr nicht früher davon erzählt hatte, kamen Meredith ein wenig komisch vor, aber sie war zu erschöpft, um sich jetzt darüber weitere Gedanken zu machen. Außerdem spürte sie Matts Lippen zu intensiv auf den ihren.

46
    Intercorps eigene Detektei Inquest hatte ihren Hauptsitz in Philadelphia und wurde von einem ehemaligen CIA-Agenten namens Richard Olsen geleitet.
    Olsen wartete bereits neben der Rezeption, als Matt am nächsten Morgen um halb neun aus dem Aufzug stieg. »Schön, Sie zu sehen, Matt«, sagte er, während sie sich zur Begrüßung die Hände schüttelten.
    »Ich bin sofort für Sie da«, versprach Matt. »Ich muß nur ein kurzes Telefonat führen, bevor wir anfangen.«
    Matt schloß die Tür seines Büros hinter sich, setzte sich an den Schreibtisch und wählte die Privatnummer des Präsidenten einer großen Chicagoer Bank. »Hier ist Matt«, sagte er ohne weitere Begrüßungsformalitäten. »Reynolds Mercantile wird Bancroft's den Kredit nicht geben, wie wir bereits erwartet haben. Auch der andere Kreditgeber, den sie für B & C vorgeschlagen hatten, hat einen Rückzieher gemacht.«
    »Die Wirtschaftslage ist unsicher, und viele Geldgeber sind vorsichtig geworden«, bemerkte der Bankier. »Außerdem sind in diesem Quartal bereits zwei Mega-Kreditnehmer von Reynolds Merc pleite gegangen. Das heißt, daß sie auf der Suche nach Bargeld sind.«
    »Das ist mir alles bekannt«, erwiderte Matt ungeduldig. »Was ich wissen will, ist, ob die Bombendrohungen ausgereicht haben, um B & C für sie zu einem Risikofaktor zu machen und ob Reynolds vielleicht anfängt, einen Teil der B & C-Anleihen zu verkaufen.«
    »Sollen wir uns erkundigen?«
    »Tun Sie es noch heute«, befahl Matt.
    »Auf dieselbe Art wie beim letzten Mal?« hakte der Bankier nach. »Wir kaufen die B & C-Anleihen im Auftrag von Collier Trust, und Sie werden sie uns innerhalb der nächsten sechzig Tage abnehmen.«
    »Genau.«
    »Können wir Reynolds gegenüber den Namen Collier erwähnen? Oder wird er ihn mit Ihnen in Verbindung bringen?«
    »Collier war der Mädchenname meiner Mutter«, sagte Matt. »Kein Mensch wird ihn mit mir in Verbindung bringen.«
    »Wenn diese Bombendrohungen vorbei sind und keinen größeren Schaden für die Geschäfte von B & C angerichtet haben«, fügte der Bankier hinzu, »könnte es durchaus sein, daß wir daran interessiert sind, die Anleihen selbst zu behalten.«
    »Wenn es soweit ist, können wir darüber reden und dann die Bedingungen aushandeln«, erklärte Matt, aber ihm ging es momentan um etwas anderes. »Sobald Sie Reynolds angeboten haben, ihm die B & C-Kredite abzunehmen, lassen Sie ihn unbedingt wissen, daß der Trust auch das anstehende Projekt in Houston für Bancroft's finanzieren will. Sorgen Sie dafür, daß er Meredith Bancroft umgehend anruft und ihr das sagt. Ich will, daß sie weiß, daß ihr das Geld jederzeit zur Verfügung steht.«
    »Wir werden das erledigen.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, bat Matt Richard Olsen in sein Büro. Mit schlecht verhohlener Ungeduld wartete er, bis Olsen seinen Mantel abgelegt hatte, und noch bevor der Mann gegenüber von ihm Platz genommen hatte, stellte Matt die Frage, die ihn am dringlichsten beschäftigte: »Was weiß die Polizei über die Bombenanschläge?«
    »Nicht besonders viel«, antwortete Olsen, während er seinen Aktenkoffer aufschloß und einige Unterlagen herausnahm. »Die zuständigen Beamten haben jedoch ein paar interessante Schlüsse gezogen, und ich

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