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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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hindurch an, und in ihrer Stimme war ein seltsamer Klang, als sie fragte: »Hast du je gelernt, wie man lacht, Darling?«
    »Nenn mich nicht so!« Philip schrie fast, aber in seiner Brust begannen sich Gefühle zu regen, die er nicht wahrhaben wollte - die er jahrzehntelang erfolgreich unterdrückt hatte. Er knallte sein leeres Glas auf den Tisch. »Ich gehe jetzt besser.«
    Sie nickte. »Bedauern ist etwas höchst Unangenehmes. Je eher du gehst, desto eher wirst du dir wieder einreden können, daß du damals vor dreißig Jahren doch recht gehabt hast. Aber wenn du bleibst - wer weiß, was dann passieren könnte?«
    »Nichts würde passieren«, sagte er, und er bezog es darauf, mit ihr ins Bett zu gehen, erschrak aber im selben Augenblick darüber, daß er an so etwas überhaupt gedacht hatte.
    »Goodbye«, sagte sie leise. »Ich würde dich gerne bitten, Meredith von mir zu grüßen, aber das wirst du nicht machen, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Sie braucht es auch nicht«, sagte Caroline mit einem gewinnenden Lächeln. »Nach allem, was ich über sie gelesen habe, ist sie ein bemerkenswerter und wundervoller Mensch. Und« - dies fügte sie mit sichtlichem Stolz hinzu -»ob es dir gefällt oder nicht, sie hat doch einiges von mir. Sie kann lachen.«
    Philip starrte sie völlig entgeistert an. »Was meinst du damit: Nach allem, was du gelesen hast? Wovon sprichst du?«
    Caroline deutete mit dem Kopf auf einen Stapel Chicagoer Zeitungen und lachte kehlig. »Ich meine, wie sie damit fertig wird, mit Matthew Farrell verheiratet und gleichzeitig mit Parker Reynolds verlobt zu sein ...«
    »Woher zum Teufel weißt du das?« explodierte Philip und wurde totenblaß.
    »Es steht in allen Zeitungen ...«, begann Caroline, dann stockte sie und sah zu, wie er hektisch die Zeitungen durchblätterte. Sein ganzer Leib schien vor Zorn zu vibrieren, als er das Blatt in der Hand hielt, das über die Verhaftung von Stanislaus Spyzhalski berichtete, und entsetzt blickte er auf die Titelseite mit den Fotos von Meredith, Matt und Parker. Er feuerte die Zeitung auf den Boden und griff nach der nächsten, in der Ausschnitte aus der Pressekonferenz abgedruckt waren und die ein Bild enthielt, auf dem Matt liebevoll Meredith angrinste. In einer weiteren Zeitung fand er einen Bericht über die Bombendrohung in dem Geschäft in New Orleans und ließ sie aus den Fingern gleiten. »Vor elf Jahren hat er mich gewarnt, daß er es tun würde«, flüsterte er halb erstickt, mehr zu sich selbst gewandt als zu ihr. »Er hat mich gewarnt, und jetzt macht er es!« Dann hob er seinen Blick zu Caroline, und seine Augen blitzten vor Zorn. »Wo ist dein Telefon?«

45
    Matt lief unruhig in seiner Wohnung auf und ab, als Meredith abends gegen sieben Uhr ankam - eine halbe Stunde später als ausgemacht. Er riß die Tür auf, zog sie in seine Arme und sagte wütend: »Verdammt nochmal, wenn du dich verspätest und überall Bomben hochgehen, dann ruf mich wenigstens an, um mir zu sagen, daß es dir gut geht!« Er hielt sie ein Stück weg, war versucht, sie zu schütteln, bereute seinen Ausbruch aber augenblicklich, als er bemerkte, wie erschöpft sie aussah.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich hatte nicht gedacht, daß du dir solche Sorgen machst.«
    »Bei allem, was dich betrifft, bin ich eben überempfindlich«, sagte er und lächelte, um seine barsche Begrüßung wiedergutzumachen. Er führte sie quer durch die Wohnung und die Stufen hinauf zu dem kleineren Wohnraum, weil es dort am gemütlichsten und weil der Blick aus dem Eckfenster besonders schön war.
    »Ich war fast den ganzen Nachmittag auf der Polizei«, erklärte sie, während sie auf dem Ledersofa Platz nahm, »und habe versucht den zuständigen Leuten alle möglichen Informationen zu geben, damit wir die Bombenleger möglichst bald finden können. Als ich daheim war, um mich umzuziehen, hat Parker angerufen, und wir haben fast eine Stunde lang miteinander telefoniert.«
    Ihre Gedanken schweiften ab, zurück zu dem Gespräch mit Parker. Keiner von beiden hatte die Tatsache erwähnt, daß er die Nacht bei Lisa verbracht hatte. Parker war kein Lügner, und daß er von sich aus keine Erklärung anbot, war für Meredith Bestätigung genug, daß die Nacht nicht platonisch verlaufen war. Es war ein komisches Gefühl, sich die beiden zusammen vorzustellen - seltsam und doch irgendwie fast gut, weil Meredith sie beide liebte.
    Bevor er auflegte, hatte Parker ihr noch viel Glück gewünscht, aber er hatte

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