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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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fester umspannte und langsam begann, ihren Kopf näher an seinen heranzubringen, »daß du heute ein größeres Risiko eingehst als vor sechs Wochen.« Meredith blickte in seine vor Leidenschaft dunklen Augen und wußte, daß er sie vor einer tiefen gefühlsmäßigen Bindung warnen wollte. »Entscheide dich«, flüsterte er heiser.
    Sie zögerte, und ihr Blick wanderte von seinen zwingenden Augen zu dem energischen Mund. Ihr Herzschlag setzte aus, sie erstarrte und lehnte sich zurück. Seine Hand fiel herab. »Ich ...«, sagte sie und wollte den Kopf schütteln und aufstehen, als irgend etwas sie zurückhielt. Mit einem unterdrückten Seufzer lehnte sich Meredith vor und küßte ihn, preßte ihre weichen Lippen auf seine, und Matts Arme umfingen sie und hielten sie fest, zogen sie näher und erdrückten sie fast, als er sie auf den Rücken rollte, seinen Mund hart und unnachgiebig auf ihrem.
    Der Zauber begann wie schon vor sechs Wochen, aber diesmal war es anders, leidenschaftlicher, süßer, wilder.
    Und tausendmal bedeutsamer.
    Als es vorbei war, drehte Meredith sich erschöpft und befriedigt zur Seite. Seine Hand streichelte noch sanft ihren Arm und kam dann auf ihrer Brust zur Ruhe. Diese besitzergreifende Geste beherrschte ihren letzten wachen Gedanken; er wollte daß sie ihn spürte, daß er ein Recht auf sie erhob. Das war typisch für ihn. Lächelnd schlief sie ein.
    »Hast du ausgeschlafen?« fragte Julie am nächsten Morgen, als sie in der Küche stand und Butter auf eine Scheibe Toast strich.
    »Sehr gut«, sagte Meredith und versuchte verzweifelt, sich nicht anmerken zu lassen, daß sie die Nacht damit zugebracht hatte, Julies Bruder zu lieben. »Kann ich dir irgendetwas helfen?«
    »Gar nichts. Dad arbeitet die nächste Woche doppelte Schicht, von drei Uhr nachmittags bis sieben Uhr früh. Wenn er heimkommt, will er nur noch essen und schlafen. Ich habe sein Frühstück schon fertig. Matt frühstückt nie. Willst du ihm seinen Kaffee bringen? Ich bringe ihn normalerweise kurz bevor sein Wecker klingelt, das heißt« - sie warf einen Blick auf die Küchenuhr, ein Plastikding in Form eines Teekessels - »in knapp zehn Minuten.«
    Meredith gefiel die Idee, Matt mit einer so hausfraulichen Geste zu wecken, und sie goß Kaffee in einen Napf; dann schaute sie fragend auf die Zuckerdose.
    »Er trinkt ihn schwarz«, sagte Julie, die über Merediths Unsicherheit lächeln mußte. »Matt ist übrigens ein Morgenmuffel, also erwarte keine fröhliche Unterhaltung.«
    »Ist er wirklich einer?« Meredith dachte über das neue Stückchen Information nach, das sie soeben erhalten hatte.
    »Er ist nicht böse, er ist nur einfach schweigsam.«
    Julie hatte teilweise recht. Als Meredith an seine Tür klopfte und hineinging, drehte sich Matt gerade auf den Rücken und bemühte sich, die Augen offenzuhalten. Sein einziger Gruß war ein dankbares Lächeln, während er sich mühsam zum Sitzen aufrichtete und die Hand nach dem Kaffee ausstreckte. Meredith stand unentschlossen neben dem Bett und sah zu, wie er den Kaffee trank. Sie wollte gerade wieder gehen, weil sie sich überflüssig vorkam, als er nach ihrem Handgelenk griff, um sie aufzuhalten. Gehorsam setzte sie sich neben ihn. »Warum bin ich eigentlich der einzige, der heute früh erschöpft ist?« fragte er endlich mit noch etwas verschlafener Stimme.
    »Ich bin ein Morgenmensch«, sagte Meredith. »Wahrscheinlich werde ich heute Nachmittag zusammenklappen.«
    Sein Blick wanderte über Julies Karobluse, die Meredith am Bauch zu einem Knoten gebunden hatte, und zu den weißen Shorts, die sie ebenfalls von Julie geborgt hatte. »An dir sieht das richtig schick aus.«
    Es war das erste Kompliment, das er ihr machte, abgesehen von den Dingen, die er ihr ins Ohr flüsterte, wenn sie sich liebten. Meredith, die von Komplimenten in der Regel nichts hielt, prägte sich dieses ein. Nicht wegen der Worte, sondern wegen der zärtlichen Art, in der er es gesagt hatte.
    Patrick kam nach Hause, aß sein Frühstück und ging zu Bett. Julie verließ das Haus um halb neun. Sie winkte Meredith fröhlich zu und sagte, daß sie nach der Schule zu ihrer Freundin ginge und dort auch wieder übernachten würde. Um halb zehn beschloß Meredith, zu Hause anzurufen und bei dem Butler eine Nachricht für ihren Vater zu hinterlassen. Albert nahm den Anruf entgegen und übermittelte ihr dann eine Nachricht von ihrem Vater: Sie solle umgehend nach Hause kommen, und er hoffe, daß sie eine sehr gute

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