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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Alicias schwarzem Samtkleid. »Tolles Kleid«, sagte er, und seine Miene spiegelte Amüsement und blanke Begierde.
    Sie hielt seinem Blick stand, legte den Kopf in den Nacken, und ein wissendes Lächeln spielte um ihre zinnoberroten Lippen. »Du bist der einige Mann«, sagte sie ihm leise, »bei dem >tolles Kleid< wie die unwiderstehliche Einladung klingt, mindestens eine Woche mit ihm im Bett zu verbringen.«
    Matt lachte leise, während sie sich unter das illustre Publikum mischten. Nicht weit vor ihnen waren zwei Photographen beim Knipsen, ein Fernsehteam arbeitete sich durch das Gedränge, und Matt bereitete sich seelisch auf die unvermeidlichen Fragen der Presseleute vor.
    »War es das?« fragte Alicia ihn, nachdem ihr Vater zurückgeblieben war, um mit ein paar Freunden zu sprechen.
    »War es was?« sagte Matt und blieb einen Moment stehen, um vom Tablett eines Obers zwei Gläser Champagner zu nehmen.
    »Eine Einladung für eine grandiose Woche im Bett, so wie die vor drei Monaten?«
    »Alicia«, ermahnte Matt sie sanft und nickte zwei Männern zu, die er kannte, »benimm dich!« Er wollte weitergehen, aber Alicia blieb stehen und musterte ihn durchdringend. »Warum hast du eigentlich nie geheiratet?«
    »Laß uns darüber ein andermal sprechen.«
    »Ich habe es die letzten beiden Male versucht, wo wir zusammen waren, aber du bist immer ausgewichen.«
    Verärgert über ihre Starrköpfigkeit schob Matt seinen Arm unter ihren Ellenbogen und führte sie auf die Seite. »Ich schließe daraus«, sagte er, »daß du das hier und jetzt ausdiskutieren willst.«
    »Genau«, sagte sie, erwiderte seinen direkten Blick und hob stolz das Kinn.
    »Was hast du im Sinn?«
    »Heiraten.«
    Er blieb einen Augenblick stumm, und Alicia bemerkte eine plötzliche Kälte in seinen Augen, aber was er sagte, war noch viel eisiger und schneidender als seine Miene: »Und wen?«
    Das saß. Verletzt über seine beleidigende Antwort und verärgert über ihren taktischen Fehler, ihn gleichsam zu einer Ehe zu nötigen, betrachtete sie seine steinerne Miene.
    Dann fiel die Spannung langsam von ihr ab. »Das habe ich vermutlich verdient«, gestand sie leise ein.
    »Nein«, antwortete Matt kurz. Er ärgerte sich über seine schlimme Taktlosigkeit. »Das hast du nicht.«
    Alicia starrte ihn verwirrt und unsicher an, dann lächelte sie. »Wenigstens wissen wir jetzt, woran wir sind ...«
    Sein Lächeln war kurz, kühl und ausgesprochen entmutigend. Seufzend hängte Alicia sich bei ihm ein. »Du bist«, sagte sie offen, während er sie zurück zu den anderen führte, »der härteste Mann, den ich jemals kennengelernt habe!« In dem Versuch, die Spannung etwas aufzulockern, setzte sie ein verführerisches Lächeln auf und fügte wahrheitsgemäß hinzu: »Körperlich natürlich genauso wie seelisch.«
    Lisa hielt dem Portier, der den Eingang zum Ballsaal bewachte, ihre Einladung unter die Nase. Eilig zog sie ihren Mantel aus, gab ihn der Garderobiere und suchte dann in der Menschenmenge nach Parker und Meredith. Da sie Parkers blondes Haar in der Nähe des Orchesters erblickte, eilte sie auf ihn zu, vorbei an Alicia Avery, die in Begleitung eines sehr großen, dunkelhaarigen, breitschultrigen Mannes war, dessen Profil Lisa entfernt bekannt vorkam. Während sie sich durch das Gedränge schlängelte, drehten sich zahllose Männer nach Lisa um und blickten bewundernd dem sehenswerten Bild nach, das sie bot: ein gertenschlanker Rotschopf in roter Samthose und schwarzer Samtjacke mit einem perlenbestickten Stirnband - ein sehr exzentrischer und unpassender Aufzug, der aber an Lisa irgendwie geradezu perfekt aussah.
    Das dachten andere Männer, nicht so Parker. »Hallo«, sagte sie und trat neben ihn, als er gerade sein Champagnerglas an die Lippen führte.
    Er drehte sich um, und seine Miene drückte deutliches Mißfallen aus, als er sah, was sie anhatte. Lisa begegnete seiner unausgesprochenen Kritik mit gespielter Bestürzung: »Oh, nein«, schauspielerte sie und lachte in sein finsteres Gesicht, »sind die Aktienkurse schon wieder gefallen?«
    Sein zorniger Blick wanderte von dem schmalen, aber tiefen Dekollete ihrer Samtjacke zu ihrem spöttischen Gesicht. »Warum kannst du dich nicht anziehen wie andere Frauen?« wollte er wissen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lisa und tat so, als denke sie darüber nach. Dann verkündete sie mit einem breiten Lächeln: »Vermutlich ist es derselbe perverse Zug, der es dich genießen läßt, Witwen und Waisen ihre

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