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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Darlehen zu kündigen. Wo ist Meredith?«
    »Oben.«
    Nachdem sie so ihrem schon seit Jahren zur lieben Gewohnheit gewordenen gegenseitigen Mißfallen Ausdruck verliehen hatten, vermieden die beiden krampfhaft jeden Blickkontakt und konzentrierten sich auf die Menge. Im selben Moment ging rechts von ihnen eine Bewegung durch den Saal - die Presse hatte ein neues Opfer entdeckt. Blitzlichter leuchteten auf, und Lisa lehnte sich weiter nach rechts und sah, daß die Presseleute sich um den dunkelhaarigen Mann scharten, den sie mit Alicia Avery gesehen hatte. Fernsehkameras zielten auf sein Gesicht, während er sie durch eine Explosion von Blitzlichtern und die Meute der Journalisten geleitete, die ihm ihre Mikrophone entgegenstreckten. »Wer ist das?« fragte sie mit einem unsicheren Seitenblick auf Parker.
    »Ich weiß nicht ...«, fing Parker an, dann, als die Menschenmasse ihm die Sicht freigab, erstarrte er. »Das ist Farrell.«
    Dieser Name - in Verbindung mit einem Blick auf Matts braungebranntes Gesicht - reichte aus, um Lisa klarzumachen, daß es sich bei dem Mann neben Alicia um Merediths treulosen, herzlosen ehemaligen Gatten handeln mußte. Feindseligkeit und Wut stiegen in ihr auf, als sie zusah, wie er die Fragen der Reporter beantwortete, während Alicia Avery sich an seinem Arm lächelnd den Photographen präsentierte. Lisa erinnerte sich an alles, was er Meredith angetan hatte, und spielte eine Sekunde lang ernsthaft mit dem verlockenden Gedanken, zu ihm hinzugehen und ihm vor all den Leuten und Reportern ins Gesicht zu spucken! Meredith würde das nicht gefallen, das wußte sie; Meredith haßte Szenen, und außerdem wußte außer Parker und Lisa niemand, daß Meredith und er jemals miteinander zu tun gehabt hatten. Meredith! Der Gedanke traf beide im selben Moment. »Weiß Meredith, daß er heute abend hier ist?« frage sie in derselben Sekunde, in der Parker ihren Arm drückte und sagte: »Schau zu, daß du Meredith findest, und warne sie, daß Farrell hier ist.«
    Während Lisa sich zur Treppe hin vorarbeitete, ging Matthew Farrells Name wie ein Lauffeuer durch die Menge. Bis auf Sally Mansfield hatte er die Presse abgeschüttelt und stand jetzt nahe am Fuß der Treppe im Gespräch mit Stanton Avery. Farrell im Auge behaltend, damit sie Meredith warnen konnte, wo er sich gerade aufhielt, kämpfte sich Lisa weiter nach vom, dann hielt sie in hilfloser Bestürzung inne: Meredith war plötzlich erschienen und begann, die Treppe herabzusteigen.
    Da keine Möglichkeit bestand, Meredith zu erreichen, bevor sie unten und an Farrell vorbei war, blieb Lisa stehen und stellte mit grimmiger Befriedigung fest, daß Meredith niemals schöner gewesen war als heute abend - wo ihr widerlicher Ex-Mann sie nach elf Jahren zum ersten Mal Wiedersehen würde! Ohne Rücksicht auf die derzeit herrschende Mode trug Meredith ein schulterfreies weißes Satinkleid mit weit schwingendem Rock. Die enganliegende Korsage war mit Perlen, weißen Pailletten und winzigen Glaskristallen besetzt. Den Hals schmückte ein prachtvoller Rubin- und Diamanthalsband, entweder ein Geschenk von Parker, was Lisa bezweifelte, oder eine Leihgabe der Schmuckabteilung von Bancroft's, was sie für wesentlich wahrscheinlicher hielt.
    Auf halber Höhe blieb Meredith stehen, um sich mit einem älteren Ehepaar zu unterhalten, und Lisa hielt den Atem an. Parker trat neben sie; sein Blick wanderte ruhelos von Farrell über Sally Mansfield zu Meredith und wieder zurück.
    Während er sich mit Stanton unterhielt, schaute Matt sich nach Alicia um, die kurz hinausgegangen war, und hörte plötzlich, wie jemand seinen Namen rief - oder etwas, das wie sein Name klang. Auf der Suche nach dem Ursprung der Stimme drehte er den Kopf, blickte sich um, blickte höher in Richtung Treppe ... und erstarrte. Das Glas Champagner auf halbem Weg zum Mund, wie versteinert, starrte Matt die Frau auf der Treppe an, die ein Mädchen - und seine Frau - gewesen war, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. Und im selben Moment begriff er, warum die Presse sie immer mit der jungen Grace Kelly verglich. Mit ihrem blonden, im Genick zu einem eleganten Knoten geschlungenen und mit weißen Rosen durchsetzten Haar verkörperte Meredith Bancroft in atemberaubender Schönheit die personifizierte Vornehmheit. In den Jahren, seit er sie zuletzt gesehen hatte, war ihre Figur reifer geworden, und ihr feingeschnittenes Gesicht strahlte ein faszinierendes Leuchten aus. Matt erholte sich rasch

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