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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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wiedersehen, wenn er ebenfalls verschwindet?«
    »Ich habe ein paar Ideen«, antwortete Leda, die kryptisch und rätselhaft wie die Göttinnen klingen wollte, doch leider hörte es sich bei ihr bloß unbeholfen an, denn ihre Stimme war viel zu wacklig.
    »Hmm.« Darius trank seinen Kaffee, stellte den Becher auf den Tresen und marschierte wortlos zur Hintertür hinaus.
    Lexi blinzelte und wollte anscheinend protestieren. Dann rannte sie ihm nach. Leda beobachtete vom Fenster aus, wie Darius zu dem Baumkreis ging, wo immer noch die Beltane-Bänder im Wind flatterten. Lexi, deren Beine beinahe so lang wie Darius’ waren, holte ihn schnell ein.
    Valerian stellte sich zu Leda ans Fenster, und gemeinsam sahen sie, wie sich Hexe und Krieger gegenüberstanden: er groß und muskelbepackt, sie schlank und geschmeidig mit der unverkennbaren Stärke einer Werwölfin.
    Sie stritten. Lexi hatte die Hände in die Hüften gestemmt, Darius die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Ledermantel wehte in Wind und Regen. Nach wenigen Minuten nahm er sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Lexi stellte sich auf die Zehenspitzen, und Darius neigte seinen Kopf, um sie leidenschaftlich zu küssen.
    »Es gehört sich nicht, dabei zuzugucken«, murmelte Valerian.
    »Ich weiß.«
    Dennoch rührten sie sich nicht, während Darius seine Hände auf Lexis Po legte und sie noch dichter an sich presste. Leda bemerkte, dass Pearl aufgehört hatte, in ihrem Topf zu rühren, und ihren Hals reckte, um ebenfalls etwas zu sehen. Zwei Wichtelmännchen kletterten auf die Fensterbank, wo sie piepsige
Ohs
und
Ahs
von sich gaben. Derweil schlenderte Mukasa draußen die Verandastufen hinunter und hockte sich ins Gras, den Schwanz lang hinter sich ausgestreckt.
    Darius küsste Lexi eine ganze Weile, bevor er seine Umarmung löste und auf Abstand ging. Zunächst machte Lexi noch einen Schritt auf ihn zu, dann aber fing sie sich, blieb stehen und wischte sich die Augen.
    Nun zog Darius seinen Staubmantel aus und reichte ihn Lexi. Fasziniert betrachtete Leda die zahlreichen Tattoos auf seiner Brust und seinem Rücken, verblüfft von der Vielzahl Waffen, die ein Mann an seinem Körper tragen konnte. Lexi faltete den Mantel zusammen und wich einen Schritt zurück, während Darius die Hände auf seine Brust legte, in denen gleich darauf ein geflügelter Drache erschien.
    Für einen Moment blieb Fury klein, ehe sein Kopf auf die Größe von Mukasas anschwoll, gefolgt von dem Rest seines Körpers. Darius zeigte in die Luft vor ihm, auf den Kreis, und Fury flog einmal um ihn herum. Dann stoben Flammen aus seinen Nüstern.
    Ein roter Blitz zerriss die Luft. Darius rief etwas, worauf ihn Dunkelheit umfing, die Erde erzitterte und ein Licht sie alle
     blendete. Lexi hielt sich einen Arm vors Gesicht. Mukasa zuckte zusammen.
    Genauso rasch war das Licht wieder fort – und mit ihm Darius. Lexi nahm ihren Arm herunter und starrte auf die Stelle, an der Darius gestanden hatte. Fury wirbelte weiter in engen Kreisen, ehe er sich ins Gras hockte, wo er zu einem ledrigen kleinen Drachendämon mit hängenden Flügeln schrumpfte.
    Amber und Christine kamen in die Küche gelaufen. »Was ist passiert?«, fragte Christine.
    Stumm eilte Leda zur Hintertür hinaus, Christine, Amber und Valerian dicht hinter sich. Tränenüberströmt wartete Lexi hinten im Garten auf sie.
    Die Werwölfin wandte sich wütend zu Leda. »Er ist weg!«, rief sie unglücklich. »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Nein«, antwortete Leda ernst, »aber jetzt haben wir eine Chance.«
     
    Vier Krieger
. Kehksut empfand eine hämische Freude, als er die vier in Form einer dunklen Wolke umschwebte.
    Kalen, Hunter, Adrian, Darius. Nackt und Rücken an Rücken, ihre Brüste in die vier Himmelsrichtungen weisend: der mürrische Kalen nach Süden, den Hinterkopf an Darius mit seinen Tattoos gelehnt, Adrian und Hunter nach Osten und Westen.
    Ein Krieger – Tain – half, die Lebensmagie aus der Welt zu ziehen, die vier anderen brachten genug von ihr mit, um sie an Ort und Stelle zu halten. Und Kehksut wurde ihr Gott. Ja, er hatte endlich genug Magie zur Verfügung, um die Göttinnen herauszufordern. Sie sollten sich eine andere Existenzebene suchen, auf der sie herrschten, denn diese würde ihm allein gehören.
    Er hatte Tain gut ausgebildet und jede Minute mit ihm genossen. Tain und seine Brüder würden in alle Ewigkeit hier leben, eingesperrt in diesem Raum, während sie die Welt vor dem völligen Erlöschen

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