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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Das Pentagramm-Tattoo auf seinem Bauch schien von pulsierendem Licht erfüllt.
    »Bist du real?«, flüsterte Leda und streckte wieder ihre Hand nach ihm aus.
    »Fast. Aber ich bin Hunter und kein Dämon.«
    Leda fühlte seine feste warme Haut. Sie glitt mit den Händen über seine Brust und sein Schlüsselbein, fühlte die kräftigen Schultermuskeln. Er stand ganz still, die Augen dunkelgrün, und ließ sich von ihr ertasten.
    Dann begann er, sie zu küssen, und plötzlich lag sie mit ihm im Bett. Sie waren beide nackt. Er liebte sie, sanft zunächst, doch bald mit einer Wildheit, die ihr den Atem raubte. Sein Mund war warm in der Dunkelheit, und unter seinem Körper fühlte sie sich wunderbar geborgen.
    »Ich liebe dich«, murmelte Leda.
    »Ich liebe dich auch, Süße.«
    Als er wieder verblasste, klammerte Leda sich an ihn. »Geh nicht!«
    »Ich muss, Süße. Ich kann nicht bleiben.« Wie traurig er aussah, als er sie küsste! »Du kommst mich suchen. Tu, was die Göttinnen gesagt haben!«
    »Aber ich verstehe nicht, was sie gesagt haben.«
    »Das wirst du. Du bist meine Hexe. Du schaffst das!«
    »Hunter!«
    Noch ein Kuss, und er war fort. Leda glitt wieder in einen tiefen Schlaf. Für den Rest der Nacht hatte sie keine Träume mehr.
     
    Tain beobachtete seine Brüder. Er kam gern her und ging um sie herum, betrachtete die Männer, zu denen er einst aufgesehen, die er sogar geliebt hatte. Ihre Beziehung war recht turbulent gewesen, die Brüder hatten miteinander konkurriert und sich zugleich gegenseitig unterstützt.
    Tain und Adrian hatten sich nahegestanden, der Älteste, der den Jüngsten führte und beschützte. Hunter und Darius hatten eine Freundschaft gepflegt, die bisweilen in Rivalität umschlug, aber immer wieder in gemeinsamen Prahlereien und Scherzen endete. Kalen war stets außen vor geblieben, interessierte sich nur für sein besonderes Volk, für das er den Gott spielte.
    Tain sah Kalen an, einen dunkelhaarigen, grauäugigen Krieger, dem die Arroganz ins Gesicht geschrieben stand. Er war nackt – sie alle waren es – und hatte den Kopf nach hinten gebeugt, wo er an Adrians und Hunters Kopf lehnte.
    Daneben Adrian, Tains geliebter älterer Bruder, dem das schwarze Haar über den Rücken fiel, die dunklen Augen offen und blind starrend. Was mochte hinter dem verschleierten Blick vor sich gehen? Die Dämonenmagie, kombiniert mit Tains, hielt sie in der Starre, aber sie waren Unsterbliche, also blieben ihm ihre Gedanken verschlossen. Gleichwohl spürte er, dass es in ihren Köpfen arbeitete.
    Hunter schien einen schönen Traum zu haben. Seine Augen waren halb geschlossen und glühten grün. Sein Glied war nicht steif, doch seiner geröteten Haut und dem Funkeln in seinem Blick nach zu urteilen, träumte er von Sex.
    Dagegen konnte Tain nichts machen. Sollte Hunter ruhig seine letzte Illusion genießen. Der Dämon würde das alles bald beenden.
    Hunters Tattoo hob sich leuchtend blau von seinem Bauch ab, Adrians von seiner linken Hüfte, Kalens von seinem Schenkel. Tains Finger wanderten automatisch zu seiner Wange, als er sich erinnerte, wie Hunter seine Dämonengeliebte herausgefordert hatte, es zu berühren. Und er erinnerte sich auch, wie sie zurückgeschreckt war, das Gesicht schmerzverzerrt.
    Aber Hunter irrte sich. Der Dämon konnte nicht mit der Magie aus dem Tattoo getötet werden. Das hatte Tain vor Äonen versucht, als er erstmals versklavt worden war, und der Dämon hatte sie einfach in sich aufgesogen und seine eigene Kraft damit gestärkt.
    Dennoch schien etwas anders zu sein. Vielleicht weil die Unsterblichen zusammen hier waren? Die Luft war geradezu von Magie
     durchwirkt, knisterte davon.
    Tain runzelte die Stirn. Die Dämonin hatte darauf bestanden, sie zusammen herzubringen, und behauptet, alles ginge schneller und leichter, wenn sie erst gefangen waren, aber Tain war kein Idiot. Unsterbliche waren gefährlich. Sie würden versuchen, Tain von dem abzuhalten, was notwendig war, und das musste der Dämon wissen.
    Hunter schaffte es selbst in seiner Starre, die Augen zu schließen und einen leisen Laut der Befriedigung auszustoßen. Tain beobachtete ihn mit einem Anflug von Eifersucht.
    Die Dämonin schenkte ihm große sexuelle Befriedigung, aber er wusste, dass sie nicht dieselbe war wie der Sex mit einer Frau aus Fleisch und Blut. Hunter kannte sie, und Adrian und Kalen auch. Tain vermisste das herrliche Gefühl, wenn eine Frau liebevoll zu ihm aufsah, seine Wange streichelte und

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