Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
von dem Dämon entführt. Die anderen drei haben versucht, ihn zu retten.«
    Tain sah zu den Unsterblichen, so dass seine blauen Strahlen sie in ein seltsam kaltes Licht tauchten »Warum sollte meine Liebste mich anlügen?«
    »Weil sie eine Dämonin ist«, antwortete Samantha. »Kapiiiiert?«
    Tain sah wieder zu ihr und hob sie einen halben Meter vom Boden, während er Leda beinahe sanft ganz herunterließ. »Wieso sagst du solche Sachen, Halbdämonin? Ich könnte dich leicht töten.«
    Samantha hielt seinem Blick stand. Trotz ihrer Angst und einer Woche hinter dem Riss waren ihre Dämonenzüge noch sehr schön. »Ich ziehe es vor, nicht stillschweigend abzutreten. Und mein Name ist Samantha.«
    »Du bist widerspenstig und quasselst nicht immerfort von Liebe.«
    Selbst freischwebend schaffte Samantha es, die Arme vor der Brust zu verschränken und genervt dreinzublicken. »Liebe hat mir noch nie viel gebracht. Ich will mein Leben.«
    »Deine Halbdämon-Halbmensch-Existenz? Weder das eine noch das andere?«
    Samantha blickte finster zu ihm. »Ich bin ich. Ich habe gelernt, ich zu sein, mit allem, was ich kann. Ich bin ein Cop. Ich löse Verbrechen und nehme Leute fest, die anderen weh tun. Das gefällt mir.«
    »Klein und nichtig ist es, dein Leben.«
    »Tja, was soll ich sagen? Wir können ja nicht alle große böse Krieger sein, nicht?«
    Unbemerkt schlich Leda sich um Tain herum zu dem grellen Weiß, das die Unsterblichen umgab. Sie rührten sich nicht, schienen gar nicht mitzubekommen, was sich außerhalb des Lichtkreises abspielte.
    So dankbar Leda Samantha auch war, dass sie Tain ablenkte, nützte es ihr nicht viel, denn sie konnte das Licht nicht einmal berühren. Ihre Hand prallte ein gutes Stück davor schon gegen eine unsichtbare Barriere.
    Währenddessen fuhr Samantha fort: »Ihr kämpft, ihr gewinnt, ihr bringt Frauen dazu, mit euch ins Bett zu wollen. Erzähl mir nicht, dass du das gehasst hast!«
    Sie musterte ihn von oben bis unten. »Im Moment bist du ein irrer Amokläufer, aber als du sie noch alle beisammenhattest, musst du ziemlich gut ausgesehen haben. Ich wette, die Frauen flogen auf dich.«
    »Das sind doch bloß Schmeicheleien. Du sagst das, um mich von meinem Ziel abzubringen, aber das schaffst du nicht.«
    Er ließ Samantha los, so dass sie vornüberstürzte. Erst im letzten Augenblick stoppte er ihren Fall und ließ sie recht hart auf den Füßen landen. Dann drehte er sich zu seinen Brüdern um.
    Mit Donnertösen und in einem finsteren Wirbel inszenierte Kehksut-Amadja-Culsu seinen dramatischen Auftritt, weder in verführerischer Männer- noch in betörender Frauengestalt. Nun erschien er als echter Dämon, als Ewiger in seiner wahren Form. Der Dämon wuchs zu beeindruckender Größe an, allemal so gewaltig wie Valerian, und gigantische Schwingen entfalteten sich auf seinem Rücken.
    »Zeit zu sterben, Tain«, erklärte Kehksut, dessen Stimme durch die finstere Lichtung hallte.
    Tain wandte sich ihm furchtlos zu – einem Ewigen, der die Unsterblichen selbst jagte, der sich vor ihnen versteckt hatte, bis er stark genug wurde, um sie zu unterwerfen, und Tain betrachtete ihn, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Vielleicht hat Kehksut seine Arbeit zu gut gemacht
, dachte Leda, während sie von einer Welle dunkler Magie zu Boden geschleudert wurde. Fauliger Schlamm drang in ihren Mund. Über ihr hob Tain seine Hand.
    »Sie wollen, dass meine Brüder frei entscheiden«, sagte er. »Sollen sie.«
    Leda hätte erwartet, dass der Dämon die weiße Magie beiseiteschlug, die aus Tains Hand zu dem Lichtkreis floss, der die Unsterblichen umgab. Doch Kehksut trat zurück und faltete seine Flügel.
    »Meinetwegen«, dröhnte er, »ich mag Herausforderungen.«
    Das Licht um die Unsterblichen zersplitterte wie Glas. Sogleich sprangen die vier Brüder auseinander und sahen sich erstaunt an. Hunter entdeckte Leda auf dem Boden, Kehksut, der über ihnen allen schwebte, und Tain, der wie ein Gott funkelte.
    »Verflucht noch eins!«, schimpfte Hunter. »Die Party hat ohne uns angefangen.«
    Er wollte schreien unter der Wucht, mit der ihn die Magie durchströmte. Endlich zeigte der Dämon sein wahres Gesicht, weder das der Sadomaso-Frau noch jenes des hämischen Mannes, der vor tausend Jahren Hunters Frau getötet hatte, sondern seine echte, hässliche Dreckskerlfratze.
    Mit einer Bewegung hatte Hunter sein Schwert aufgehoben und war sehr zufrieden, als es sofort aufflammte. Einen Zornesschrei ausstoßend

Weitere Kostenlose Bücher