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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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stürzte er sich auf den Dämon. Kalen neben ihm packte seine Waffe und gesellte sich zu ihm. Weißes Licht glühte an der Spitze seines Speers.
    Beide wurden vom Hieb eines kurzen Bronzeschwerts gestoppt, dessen ungleich größere Magie sie zurückstolpern ließ. Tain stand vor ihnen, groß und breitschultrig. Blaues Feuer glühte in seinen Augen.
    »Nein«, sagte er mit fester Stimme.
    »Wieso zum Henker nicht?«, fragte Hunter. »Geh aus dem Weg! Es ist Zeit, Rache zu nehmen.«
    »Nein, mein Bruder. Es ist Zeit zu sterben.«
    Tain schwang sein Schwert in hohem Bogen. Darius versuchte, untendurch zu tauchen und ihn zu Boden zu werfen, doch Tain wich ihm mühelos aus.
Unser kleiner Bruder ist wirklich stark geworden
, dachte Hunter, während er Tain mit seinem Schwert abwehren wollte, aber nur aufs Neue nach hinten geschleudert wurde.
    Valerian, der in seiner Drachenform von oben herbeigestürmt kam, nahm er kaum wahr, ebenso wie die beiden Werwölfe neben ihm, die Blase mit den Hexen und Mukasa drinnen und Leda, die zusammengekrümmt am Boden lag, oder den Grottendämon, der neben ihr kauerte. Er schmeckte allerdings den schwachen Hauch von Todesmagie in Ledas Aura und begriff, dass sie sich mit der Dämonenmagie verbündet hatte, um den Riss zu öffnen und zu ihm zu kommen.
    Dieses Opfer musste sie viel gekostet haben. Sie war von der Todesmagie befreit gewesen, frei von dem Dämon, und dennoch hatte sie es getan, um die Barriere zu durchbrechen und ihn zu suchen.
    Wieder hob Hunter sein Schwert, schrie vor Wut und schlug Tain aus dem Weg. Hinter ihm schien Kehksut größer zu werden, so dass seine geflügelte Gestalt alles Licht auslöschte. Er streckte seine Hand nach oben aus, worauf die Lebensmagie in einem Schwall aus der Welt gesogen wurde.
    Die blaue Magie um die Hexen herum löste sich auf, und sie waren schutzlos der Finsternis ausgeliefert. Eine hübsche zierliche Frau –
Waldnymphe
, ging es Hunter durch den Kopf – wirbelte herum wie ein Blatt im Wind, bevor sie in sich zusammensackte und sich nicht mehr rührte. Der Vampir, der zu ihr lief, bekam eine ausgeprägtere dunkle Aura, weil die Lebensmagie schwand, und schleuderte dem Dämon Todesmagie entgegen. Leider bemerkte dieser sie kaum.
    Valerian fiel mit einem rumpelnden Knall aus sechzig Metern Höhe zu Boden. Er war kein Mensch, sondern eine magische Kreatur, die jederzeit Menschengestalt annehmen konnte, wenn sie wollte. Nun aber starb seine Drachenmagie plötzlich und mit ihr wohl auch Valerian.
    Sabina eilte zu ihm, und ihr Heulen war so jämmerlich, dass es wahrscheinlich jedem Menschen das Herz gebrochen hätte. Gleich darauf erklang noch mehr Wolfsgeheul. Sabinas Werwolffamilie musste gekommen sein, um sich mit ihnen in den Kampf zu stürzen. Ein weiterer schwarzer Wolf preschte knurrend an Darius’ Seite, aber er changierte zwischen seiner Frauen- und Wolfsgestalt, als könnte er keine von ihnen halten.
    Und Leda …
    Leda versuchte aufzustehen, zusehends geschwächt, als ihre Magie aus ihr wich. Die Dämonenmagie reichte nicht aus, um sie am Leben zu erhalten. Hinter ihr rappelte sich Samantha hoch, die zwar sehr blass war, aber hinreichend Dämonenmagie in sich trug, dass sie auf den Beinen blieb.
    Amber und Christine klammerten sich aneinander und sangen Lebensmagiezauber. Sogar der Halb-Sidhe, Mac, wurde schwächer. Er sah jetzt weniger wie ein Junge und mehr wie der siebenhundertjährige Halbgott aus, der er war. Ein sterbender Halbgott.
    Wieder hob Hunter sein Schwert, dessen Flammen in der Dunkelheit blass wirkten. »Lass mich das machen!«, rief er Tain zu. »Er hat meine Frau und meine Kinder umgebracht. Kapierst du das nicht? Er war damals schon hinter uns her.«
    »Das ist egal«, erwiderte Tain.
    »Ist es nicht!«, widersprach Adrian, dessen Kobraschwert in seiner Hand glitzerte. »Schließ dich uns an! Ein Klatscher von uns allen reicht, um die Fliege zu erledigen.«
    Doch Tain wehrte seine Brüder mit Leichtigkeit ab. Ihr kleiner Bruder, den sie immer hatten beschützen wollen, als er jung gewesen war, besaß verdammt viel Kraft – so viel Kraft wie sie alle zusammen.
    »Ja, das hast du schon einmal gesagt«, antwortete Tain. »Aber ich will ihn nicht töten. Ich will, dass ihr mit mir sterbt.«
    »Vergiss es!«, brüllte Darius.
    Tain schleuderte ihm einen Magiestrahl entgegen, der Darius umwarf. Der schwarze Wolf sprang auf ihn zu und verwandelte sich dabei in eine große Frau.
    Kehksut rumpelte wie ein kleines

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