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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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behalten wollen. Ich wette, das wurde irgendwo gestohlen...“ Alvarez strich sich durch die Haare. „Willst du damit sagen, ich habe hier Raubkunst hängen?“ „Ja, Senor Alvarez..“
    „Verdammt, Ana nörgelte auch daran herum, ich muss mal meinen Freund fragen, woher er das Bild hat. Ich habe es ihm angekauft, als er Geld brauchte,“ erklärte Alvarez.
     
    Die Köchin hatte das Essen retten können und Alvarez öffnete eine Flasche von seinem Weingut in Mendoza, hielt aber inne. „Säufst du nicht ohnehin zuviel?“ fragte er. Philippe lachte und faltete die Serviette über seine dunkle Hose. „Sie werden mich an diesem Abend nicht zum Alkoholiker machen...Zudem bin ich schon etwas betrunken, her mit dem Wein!“ Ach was, dachte Alvarez und schenkte den dunkelroten Wein ein.
    „Was gibt es denn?“ fragte Philippe. „Was soll es schon geben. Meine Frau ist außer Haus, da gibt es Steak...“ Wie lange so ein Friseurbesuch dauern kann, dachte Geraldo plötzlich.
    „Gott sei Dank, ich dachte schon, ich bekomme ein geschmackloses Tofugericht aufgetischt..“ rief Philippe aus. Alvarez lachte auf. „Wie kommst du denn auf das?“ „Chus erzählte, Sie hätten Gesundheitsprobleme und Übergewicht..“  Philippe zog einen Mundwinkel schmunzelnd hoch – Alvarez schüttelte den Kopf, das hatte sein Vater auch getan, genau diese gleiche Mimik.
    „Na ja, mit beiden hat er Recht, das eine ist auch nicht zu übersehen, oder?“ Philippe lachte. „Mein Vater sieht auch so aus, der ist verrückt nach französischer Küche mit viel Butter..“ Über diesen Mann wollte Alvarez nicht sprechen. Er wusste immer noch nicht, wie und ob er Philippe sagen sollte, dass er sein Vater war.
    Und nicht nur das, er war auch Carolines Vater. „Was macht eigentlich Deine Schwester?“ „Caroline? Sie arbeitet offiziell als Rezeptzionistin in einer Galerie, aber eigentlich sollte sie Chef in einer Küche sein, sie kann hervorragend kochen..“ „Deine Schwester kocht?“ Alvarez lachte. Er hatte einen singenden Sohn und eine kochbegeisterte Tochter. Wie kam das zustande? Von wem hatten die das? Caroline konnte doch sicher nicht mal ein Steak anbraten.
    „Hat sie das gelernt?“ „Nur vom Koch, Papa und Mama finden das nicht unbedingt ideal für eine d´ Arthois. Jetzt hofft Papa immer, dass Caroline einen Mann findet.“ Alvarez seufzte. Er wäre auch nicht begeistert, wenn seine Tochter Köchin werden wollte. Er hätte ihr ein Restaurant gekauft, das ginge doch.
    Die Steaks wurden mit Kartoffel und Salat serviert. Philippe hob das Glas, als es auch Alvarez tat. „Salute!“  Mhm, schwerer argentinischer Wein, dachte Philippe und sah in die dunkelrote Flüssigkeit. Warum fühlte er sich hier zu Hause, obwohl doch nur seine Mutter Argentinierin war und das Land so jung verlassen hatte? Waren es nur die Ponys, die schönen Frauen?
    „Warum bin ich eigentlich hier? Ist Ana schwanger?“ fragte Philippe plötzlich. Alvarez blieb ein Stück Fleisch im Hals stecken. Mein Gott, an das hatte er bisher nicht gedacht. Das Mädchen war doch erst siebzehn und seine Halbschwester!
    Er hustete, trank einen Schluck Wasser und fragte mit zitternder Stimme. „Besteht denn die Möglichkeit?“ Philippe grinste. „Was soll ich sagen!?“ Alvarez stöhnte laut auf. „Wollen wir nicht hoffen!“ rief er aus. Beide schwiegen und widmeten sich dem Steak wie zwei Ausgehungerte.
     
    „Mit welchen Mann ist sie eigentlich weggefahren?“ fragte Philippe dann.  „Was für einen Mann? Sie ist zu ihrem Großvater...“ „Aber Marta sagte, ein Mann in einer Limo hätte sie abgeholt..“ Alvarez lehnte sich zurück. „Davon weiß ich nichts. Hat sie einen neuen Freund?“ Hoffentlich. „Woher soll ich das wissen, sie hat mir den Laufpass gegeben – in einem Brief!“ rief Philippe entrüstet aus. Alvarez konnte, obwohl die Situation eigentlich nicht zum Lachen war, nicht anders, er lachte laut auf. „Ja, ja, den großen Weiberheld, läuft das Wunderkind davon!“ gab Philippe zu.
    „Ana hatte immer ihren eigenen Kopf. Möchte nur zu gerne wissen, wer der Mann war?“ Er musste Marta später fragen. „Ich auch..“
    „Aber mal abgesehen davon, ich weiß von keiner Schwangerschaft...“ „Ich mag Kinder,“ sagte Philippe. „Ja, das habe ich gesehen, ist das Baby das erste?“ Philippe schüttelte den Kopf. „Fünfte..“ Alvarez riss die Augen auf. „Das – fünfte?“ Er musste Philippe falsch verstanden haben. „Das erste Baby

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