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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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lehnte.
     
    David fragte sich, warum Gina plötzlich aufgetaucht war. Hatte sie erfahren, dass dieses Spiel prominent besetzt war und wollte sich einen reichen Typen angeln? Bei Philippe war sie da an den falschen Mann geraten. Ob sie wusste, dass er zum einen verheiratet war und zum anderen beinahe unter einem Schuldenberg erstickte? So wie sie mit ihm flirtete, spielte wohl beides keine Rolle.
     
    David setzte sich und streckte seine langen Beine von sich. „Ich dachte, ihr habt Schluss gemacht?“ fragte Alessandro leise.
     
    Philippe verschwand mit Gina im Speisezimmer neben der Küche. Er würde wenigstens soviel Anstand wahren und sie nicht gleich auf dem Tisch flach legen, hoffte Alessandro, der nicht noch mehr Schwierigkeiten haben wollte. Bei Philippe wusste man nie.
     
    „Das dachte ich auch, aber sie kam vor einer Stunde hier an, mit Koffer und Hund!“  „Hund?“ fragte Alessandro und kicherte wie ein kleiner Junge.  Warum brachte David ihn immer zum Lachen?
     
    „Du weißt schon. Diese kleinen Köter, die man in der Handtasche mitnehmen kann.“ David verzog das Gesicht.
    „Das sind keine Hunde. Das sind Affen“, meinte Alessandro trocken und zeigte auf den kleinen schwarz-weißen Zwerg, der aus der Handtasche, die Gina einfach unter dem Arbeitstisch abgestellt hatte, entkommen war und nun die Küche erkundete.
     
    „Verdammt, was macht das Mistvieh hier?“ fragte David, der außer Katzen keine Tiere mochte. Alessandro war zwar kein Freund von überzüchteten Hunden, aber das Tier war tollpatschig und sah niedlich aus. Er hatte immer eine Schwäche für Tiere gehabt, egal ob sie hässlich waren oder nicht, und so hob er ihn hoch und setzte ihn auf seine Knie.
     
    „He, wie heißt du denn?“ fragte er den Hund und kraulte ihn. „Der kann nicht reden. Der ist nicht intelligenter als sein Frauchen“, meinte David sarkastisch. „Dann haben die zwei sicher eine gute Unterhaltung im Speisezimmer.“
     
    Beide hörten Lachen, den tiefen Bariton von Philippe und die beinahe schrille Stimme von Gina. Beide sprachen Französisch miteinander.
     
    „Es ist mir egal, was die zwei machen. Mit ihr ist es aus. Sie kann von mir aus mit ihm mitgehen!“  Alessandro grinste breit und streichelte das Tier.
    „Grins nicht so, ich meine es ernst, dann bin ich sie wenigstens los.“ David griff nach dem Hund und setzte ihn wieder auf den Boden. „Husch, such dein Frauchen!“ 
    Der Hund sah David nur mit großen Hundeaugen an und schnüffelte weiter. Peppa hatte ihn noch nicht entdeckt und wenn, würde sie ihn aus der Küche werfen, dachte Alessandro.
     
    Peppa drehte sich um. Sie hatte der Unterhaltung leider nicht folgen können, da sie mit dem Geschirr lautstark hantierte und alles andere übertönte.
     
    „Bekommen wir noch mehr Gäste? Vielleicht Miss Solis, die ist doch so nett!“ 
    Sie betonte ‚nett’ besonders lange und sah Alessandro durchdringend an. Was wusste der alte Hausdrachen, was er nicht wusste, fragte sich Alessandro.
     
    David war der Name nicht unbekannt. Er hatte von Ana di Solis am Poloplatz gehört. Ein englischer Spieler hatte ihm erzählt, dass ein argentinisches Mädchen besser als der Durchschnitt der anwesenden Polospieler spielte.
     
    „Wer ist Ana di Solis? Ich habe gehört, sie spielt gut Polo.“
     
    „Ana ist eine eingebildete Tussi“, murmelte Alessandro mehr zu sich. Philippe sah zur offenen Tür hinein. „Kommt doch aus der Küche. Miss Aberdeen möchte in Ruhe kochen. Sie hat keinen Platz!“ rief er. 
     
    „Danke, Philippe“, sagte Peppa, die langsam in Schwung kam und tatsächlich die gesamte Küche für ihre Vorbereitungen brauchte. David und Alessandro erhoben sich langsam und kamen zu Philippe. Gina stolzierte durch den Raum, der mit Erinnerungsstücken gefüllt war. An der Wand hingen Bilder von Alessandros Vater, der Polokapitän des englischen Poloteams und einer der besten Polospieler seiner Zeit gewesen war, wie auch sein Sohn Jahre später.
     
    „Dein Vater?“ fragte Gina über die Schulter. Alessandro nickte nur und setzte sich auf das Sofa.
     
    „Wer ist nun Ana di Solis?“ fragte David wieder und beobachte Philippe, der lautlos gähnte. Er hatte sich auf das andere Sofa gelegt und machte Anzeichen, jeden Moment einzuschlafen. Die zwei Cousins waren wirklich mit Schönheit gesegnet, dachte David.
     
    Alessandro, mit den dunklen Schatten unter den Augen, den weißen Jeans und Turnschuhen sah aus wie ein Strichjunge im Bois

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