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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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sie...
     
    „Ana, hör mir genau zu.“
     
    Philippe griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Sie wollte sie ihm wegziehen.
     
    „Aua, du tust mir weh“, jammerte sie.
     
    „Ich erbe alles, Ana. Ich! Verstehst du jetzt?“
     
    Ana verstand nicht. Ihr Gehirn schien nicht mehr zu arbeiten.
     
    „Du? Wie hast du das gemacht? Meinen Vater gebumst?“
     
    Das reichte Philippe. Er gab ihr eine Ohrfeige - mit seiner Linken, denn mit der Rechten hätte er ihr den Kiefer gebrochen.
     
    „Die hast du verdient!“ sagte er dann, beinahe entschuldigend, denn er schlug keine Frauen, grundsätzlich nicht, auch wenn sie so gemein waren wie Ana.
     
    Ana rieb sich die Wange und sah ihn wütend an.
     
    „Du gehst jetzt lieber, sonst rufe ich den Sicherheitsdienst. Denke ja nicht, dass du mit diesen Ansprüchen durchkommst. Ich bin eine Alvarez.“
     
    Sie zog ihr Kinn stolz hoch, so wie sie es immer getan hatte.
     
    „Ich auch Ana, genauso wie meine Schwester.“
     
    Seine Stimme klang so ruhig, so sicher – und Ana zweifelte keinen Moment, dass er die Wahrheit sagte. Ana taumelte und fiel in den Stuhl.
     
    „Das kann nicht sein...“
     
    Wie war das möglich?
     
    „Es ist so, Ana. Unser Vater hat einen Vaterschaftstest machen lassen. Ich bin sein leiblicher Sohn und sein Erbe. Du und Caroline bekommen den Pflichtteil. Papa ist ein alter Macho…wie du weißt.“
     
    Ana hörte kaum noch seine Worte. Sie starrte auf das Bild mit dem Pony – ihr hätte es gehören sollen, wie alles! Und jetzt? Es war nicht mal mehr ihr Pony. Es gehörte sicher schon Philippe. Philippe...ihrem Halbbruder? Sie hatte mit ihm geschlafen. Sie hatte vielleicht ein Kind von ihm.
     
    „Verschwinde, verschwinde!“ rief sie.
     
    Philippe nickte nur, ging zu dem Baby, gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn und flüsterte ihm zu, dass er ihn wiedersehen würde. Dann drückte er ihm noch ein kleines Stoffpony in die winzige Hand.
     
    Das Kindermädchen lächelte nur. Das war besser als jede Telenovela, dachte sie zufrieden.
     
    Ana schlug die Hände vors Gesicht.
     
    „Oh, mein Gott!“ rief sie immer wieder aus.
     
    Sie hatte einen Mann aus Berechnung geheiratet, insgeheim war sie in einen Mann verliebt, der nun ihr Halbbruder war und sie hatte ein Kind bekommen, von dem sie nicht wusste, wer der Vater war...
     
    „Was habe ich nur gemacht!“
     
     
     
     
    Chaim öffnete Philippe die Autotüre und fragte kurz: „Mission erfüllt?“
     
    Philippe nickte traurig.
     
    „Ja, kann man sagen.“ 
     
    Diese Mossadleute verursachten bei ihm Gänsehaut, auch wenn sie nett zu ihm waren, sehr nett sogar, aber die hatten sicher eine wilde Vergangenheit – wie Ben? In manchen Momenten, wenn er dachte, Ben merke es nicht, studierte er ihn. Der Mann hatte ein interessantes Gesicht und sah immer so ernst und nachdenklich aus, außer wenn er Caroline ansah. Da war wirklich Liebe zu sehen und ein Lächeln auf seinen Lippen. Selbst seine harten, kantigen Gesichtszüge wurden dann weicher, beinahe schön.
     
    Schön im eigentlichen Sinne war Benjamin nicht, wenn auch nicht hässlich, alles an ihm war eckig, kantig, hart. Er war interessant und Caroline konnte froh sein, diesen Mann zu bekommen, auch wenn Alvarez davon nicht begeistert war, da Ben Jude war.
     
    Philippe beneidete Ben ein klein wenig um diese Liebe, die er für Caroline empfand. Er hatte einmal gedacht, er würde sie für Ana empfinden und er hätte sie gerne für Lily empfunden, aber was er für Lily empfand, wusste er nicht ganz.
     
    „Und?“ fragte Ben neugierig, als Philippe neben ihm saß.
     
    „Es war so, wie wir dachten. Sie wollte Alvarez’ Unternehmen mit ihren Anteilen und den anderen Aktien übernehmen.“
     
    „Damit hätte sie die Stimmenmehrheit und hätte ihrem Vater einige Schwierigkeiten machen können.“ 
     
    Philippe nickte und sah wieder auf das Gebäude.
     
    „Sie sieht sehr unglücklich aus und das Baby sieht sie nicht mal an.“
     
    Ben strich sich durch die kurzen Haare. Philippe wusste nicht, dass er Anas erster Mann gewesen war und Ben war niemand, der seine Bettgeschichten weitererzählte.
     
    „Ich kannte sie mal. Sie war so ein lebendiges Mädchen“, gestand er nach einigem Nachdenken.
     
    „Sie sieht so künstlich aus, so viel älter als sie ist.“
     
    „Sie ist eine Mutter“, wendete Ben ein.
     
    „Das ist es nicht. Ich glaube wirklich, dass sie Harting nur aus einem Grund geheiratet hat, nämlich um Rache zu

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