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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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nehmen.“
     
    „Rache? Für was? Nur weil ihr Vater konservative Ansichten hat? Das Mädchen ist größenwahnsinnig.“ 
     
    Philippe schwieg kurz.
     
    „Ich kann das schon nachvollziehen. Ich hatte auch einen Vater, der mich jahrelang nicht zur Kenntnis nahm und nur an mir herumnörgelte.“
     
    „Aber du wolltest ihn nicht aus seinem Palast verdrängen“, wendete Ben ein.
     
    „Nein,  weil ich auch nicht gewusst hätte, wie das geht. Meine Wut richtete sich vielmehr gegen mich selbst.“
     
    Benjamin sah Philippe an.
     
    „Gehst du in Therapie?“ fragte er vorsichtig.
     
    Philippe nickte.
     
    „Er heißt Emil Stein und sieht wie Freud aus.“
     
    Philippe lächelte verlegen.  Lily hatte ihm die Therapie aufgeschwatzt.
     
    „Ich kenne Stein. Er ist einer der Besten. Er ist Mitglied der gleichen New Yorker Kongregation wie ich.“
     
    „Er nervt manchmal“, gestand Philippe mit einem Achselzucken.
     
    „So soll es sein. Du würdest sonst nicht mehr hingehen, wenn es keine Herausforderung wäre.“
     
    „Doch, wenn er mir meine Alpträume nimmt“, gestand Philippe.
     
    „Caroline hat mir davon mal erzählt.“
     
    „Lily sagte vor kurzem zu mir, dass die Schatten der Vergangenheit mich immer verfolgen werden, solange ich nichts dagegen tue…oder sie nervt es, dass ich keine Nacht durchschlafen kann...“
     
    „Deine Frau ist ein kluges Mädchen. War Stein ihre Idee?“ 
    „Ja, sie rief ihn an. Sie kannte ihn über irgendeinen Kunden.“
     
    „Philippe.“
     
    Ben überlegte seine Worte genau. Er wollte den jungen Mann nicht vor den Kopf stoßen.
     
    „Ich weiß, du bist jung und warum auch immer du Lily geheiratet hast, geht mich auch nichts an, aber Lily hätte einen Mann verdient, der sie liebt. Sie ist eine  tolle junge Frau.“
     
    „Ich bin nett zu ihr“, protestierte Philippe.
     
    „Nett? Das reicht keiner Frau lange.“
     
    „Ich gebe mir Mühe, wirklich...“
     
    „Ich weiß, dass du sie nicht gehen lassen willst, aber sie ist eine sehr schöne Frau und oft alleine...“
     
    „Sie ist glücklich“, sagte Philippe schwach.
     
    Ben schnaubte. Philippe schwieg. Ben hatte Recht. Lily war nicht glücklich und er wollte sie nicht verlieren. Was sollte er nur tun?
     
     
     
     
     
    Oh ja, Miss Hall, der Vorzimmerdrachen, informierte ihren Herrn und Meister als Philippe noch bei Ana war.  Es war das Erste, was sie tat, als sie Ana und Philippe alleine ließ. Harting erwartete von seiner treuen persönlichen Sekretärin nichts anderes, deshalb hatte er sie auch in das Vorzimmer vor Ana platziert. Sie berichtete ihm alles. Sie war seine Spionin und Ana wusste das.
     
    Harting brauchte auch nicht lange, bis er auf dem Weg in seiner privaten Boeing nach Kalifornien war. Auf dem Weg zum Flughafen versuchte er, Ana zu erreichen, aber Ana meldete sich nicht. Miss  Hall sagte ihm, dass Ana, das Baby und die Nanny aus dem Bürogebäude verschwunden seien. Sie mussten sich an ihr vorbeigeschlichen haben, denn selbst der Wachdienst hatte die Drei nicht gesehen.
     
    Harting hatte so etwas befürchtet. Kaum, dass der schöne Philippe bei Ana auftauchen würde, verlor Ana den Kopf und lief davon... Hoffentlich nicht nach Argentinien, um ihn dann mit dem Alvarez Abenteuer, das er wirklich nicht brauchte, alleine zu lassen. Seine Banken saßen ihm ohnehin im Nacken, weil die nicht ganz verstanden, wozu er wie ein Wahnsinniger Aktien von diversen Öl- und Bohrfirmen kaufte.
     
    Die Stunden Flug waren Harting noch nie so lange erschienen, wie an diesem Tag. Immer wieder hatte er sich geschworen, sich nie wieder zum Idioten für eine Frau zu machen und was tat er jetzt?
     
    Trotzdem stürmte er in seine kalifornische Villa, schob seinen Hausangestellten zur Seite, der ihn höflich begrüßen wollte, und rief nach Ana.
     
    Ein Kind weinte leise. Seinen Sohn hatte sie also nicht mitgenommen. Ob das ein gutes Zeichen war, war sich Harting noch nicht sicher. Seit der Geburt hatte Ana ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihrem eigenen Kind und Peter musste sie beinahe zwingen, Zeit mit dem Baby zu verbringen. Zu ihm hatte sie überhaupt kein Verhältnis mehr. Sie wehrte jeden Sex ab. Er hatte irgendwo mal gelesen, es gäbe postnatale Depressionen, aber bisher hatte er dies immer für ein Märchen gehalten, das von überforderten Frauen erfunden worden war, aber Anas Zustand gab ihm zu denken. Sie war abgemagert, fahrig und wich ihm aus.
     
    Er lief die breite

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