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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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aller Öffentlichkeit. Er hatte damit kein Problem. Na ja. So war das mit Ana.
    „Ana und Paula... Das passt. Wo ist Ana eigentlich?“ Er sah sich um. Die Wohnung war nicht so groß, dass er sie übersehen konnte. Ein Wohnzimmer, eine Küche mit einem Esstisch für vier Personen und die Zimmer der zwei Mädchen mit zwei Badezimmern.
     
    „Die wäscht sich die Haare“, sie rollte die Augen. „Macht sich schön für dich“, fügte sie hinzu und ließ sich auf das bunte Sofa fallen, das Philippe schon aus der alten Wohnung kannte. Er tippte auf Ikea, denn es war zu bunt, zu billig und zu hässlich. Ana hatte keinen Geschmack. Lily mochte auch diese billigen Dinge, aber sie wusste wenigstens was zusammenpasste. Ana war farbenblind.
     
    Philippe glaubte keine Sekunde, dass sich Ana für ihn die Haare wusch. Wahrscheinlich war das schon länger überfällig gewesen. Heute hat sie es dann getan, weil sie frei hatte und weil sie wusste, er würde sie sonst ärgern.
     
    Er sah Paula an und entdeckte, dass an der Wand über dem billigen Sofa das Bild hing, das er von Ana gemalt hatte. Inzwischen war es auch schwarz gerahmt. „Trara... Dein Meisterwerk!“ rief Paula dramatisch aus und zeigte mit ausgestreckten Armen darauf.
    „Ich dachte, Ana wirft es weg“, sagte er kleinlaut. Er hätte nicht gedacht, dass sie seine Malerei als einziges Bild an die Wand hängen würde.  „Ana würde doch nie ein Bild von dir wegwerfen.“ Paula verzog enttäuscht den Mund.
     
    Die Frau ist ein Meister der Grimassen, dachte Philippe amüsiert.  „Es ist kein Meisterwerk“, wendete Philippe zaghaft und unsicher ein.
     
    Paula lachte. Wer hätte gedacht, dass jemand wie Philippe unsicher und selbstkritisch war?
     
    „Letzte Woche war so ein älterer Typ zum Essen hier. Der wollte es kaufen und er bot eine Menge Geld. Er dachte, ein berühmter, französischer Maler hätte es gemalt.“
     
    Philippe lachte laut auf. Wer war der ältere Typ? Wie kam der auf so eine Idee? Vielleicht dachte er, dass jemand wie Ana nur wertvolle Bilder aufhängen würde? Hatte Ana mit einem anderen Mann ein Verhältnis? Das hätte ihn mehr interessiert. Warum lud sie einen anderen Mann zum Essen ein? Sie erzählte ihm nie etwas über andere Männer... Hoffentlich gab es keine anderen Männer.
    „Wie kam der Mann auf so eine Idee?“ fragte Philippe und lachte bei dem Gedanken, dass irgendein Typ von ihm ein Bild kaufen wollte.„Lach nicht. Deine Unterschrift brachte ihn auf die Idee.“ Sie bewegte ständig ihre Hände. Ihr gesamter Körper schien zu sprechen.
     
    „Der Mann versteht aber nichts von Kunst“, meinte Philippe trocken. Er sah noch mal auf das Bild. Er hatte es im Rausch gemalt und er hatte lange keinen Pinsel mehr in der Hand gehabt. Er mochte lieber Bleistifte, obwohl er mal als Student viel Talent mit Ölfarben bewiesen hatte. Ein wenig ähnelte das Bild den Werken von Alexej von Jawlensky.
     
    Aber er war weder August Neville, noch Picasso. Nicht mal annähernd, aber er musste gestehen, dass er gerne malte und das hatte er Ana zu verdanken, die ihn dazu drängte. Wenn er malte, dann allerdings nur stockbetrunken, aber in diesem Zustand war er in letzter Zeit öfters.
     
    Sie hatte sich ein Bild zum Geburtstag gewünscht, aber nicht von einem berühmten Künstler, sondern etwas Persönliches und das hatte sie dann auch bekommen. Ihre Katzenaugen nahmen einen Großteil des Portraits ein, da Philippe immer ihre Augen vor sich hatte, wenn er an sie dachte. Für ihren Mund war kein Platz mehr gewesen. Wenn er an ihren Mund dachte, dann, ja dann dachte er auch daran, wie es wäre, wenn er mit Ana Sex hatte.  Ana war großartig im Bett, so wie Mia. Natürlich sah er Mia noch immer, schließlich hatten sie eine kleine Tochter und einen Sohn gemeinsam.
     
    „Betrachtest du dein Meisterwerk?“ hörte er Ana fragen. Philippe drehte den Kopf und sah zu Ana. Sie hatte noch nasse Haare, die in Wellen über ihre Schultern fielen und ihr weißes T-Shirt nass und durchsichtig machten. Sie trug dazu eine dunkelblaue Jogginghose mit dem Emblem der Universität, keinen BH, was durch das nasse T-Shirt eindeutig zu sehen war und keine Schuhe. Sie hatte sich wohl beeilt als sie seine Stimme hörte.
     
    Machte sie sich für ihn schön? Wohl nicht. Schade, dachte er ein klein wenig enttäuscht. Wenn sich Isabella Longi für ihn schön machte, dann verbrachte sie einen halben Tag beim Friseur und die andere Hälfte in Geschäften und bei der

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