Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
Vom Netzwerk:
ihre intelligente Tochter so einen bösen Scherz machen.
     
    „Doch, doch…und nicht nur einmal. Daher kann Papa froh sein, wenn niemand weiß, dass ich eine Alvarez bin.“
     
    „Was hast du denn verbrochen? Drogen?“
     
    Ana lachte.
     
    „Mama, ich nehme keine Drogen. Ich wurde wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt verhaftet, wegen Ruhestörung, Betreten von Privatgrund...und noch so einige Dinge.“ Zum Beispiel Teilnahme an einer Demonstration in einem Land, wo es verboten war. 
     
    „Ana!“ rief Elena entsetzt aus und war froh, dass die Ampel vor ihr eben auf Grün geschaltet hatte, sonst wäre sie ihrem Vordermann hineingefahren.
     
    „Ana, wie kannst du nur!“
     
    Ana lachte.
     
    „Du findest das auch noch witzig?“ „Das ist mein Freizeitvergnügen.“ „Und Polospielen.“
     
    „Das ist eher mein Erbe.“
     
    „Erbe? Ana, du schuldest deinem Vater zumindest einige Zeit in Argentinien. Was wird aus seiner Firma, wenn Papa nicht mehr kann?“ fragte Elena.
     
    „Er hat mich nie gefragt, ob ich sie vielleicht einmal führen möchte.“
     
    So hatte sie das nicht gemeint. Warum musste das Mädchen ihr immer die Worte im Mund umdrehen!
     
    „Dein Vater ist konservativ. Eine Frau an der Spitze ist nichts, zudem bist du viel zu jung. Du solltest irgendwann heiraten.“
     
    Zehn Minuten und sie war bei ihrem Lieblingsthema. Wahrscheinlich hatte sie in einer Schublade sogar Brautkataloge gesammelt. 
     
    „Mutter! Ende dieser merkwürdigen Unterhaltung, zudem bin ich erst siebzehn! Wohin fahren wir überhaupt? Wir hätten auch ein Taxi nehmen können. Das sind gerade mal fünf Minuten bis zur Alvear“, meinte Ana.
     
    „Ich mag keine Taxis. Zudem bekomme ich hier immer einen Parkplatz.“
     
    Ja, natürlich, in zweiter Spur vor dem Geschäft, das froh war, wenn Senora Alvarez eine Menge Geld im Laden ausgab und gerne einen Typen abstellte, um auf das teure Auto acht zu geben. In dieser Hinsicht war sie Philippe wirklich sehr ähnlich. Ihre Mutter würde Philippe lieben, wenn er nicht verheiratet wäre. War Philippe nicht auch katholisch und ging ab und zu, wenn er nicht verschlief in die Sonntagsmesse?
     
    Ana und ihre Mutter betraten die teure -  wohlgemerkt – italienische Luxusboutique. Ana sah sich um. Hier gab es nichts, was sie nicht bereits mit Philippe gesehen hatte.
     
    Ihre Mutter hätte sie wenigstens zu einer lokalen Boutique bringen können. Sie hatte doch erst vor vier Tagen eine Menge Kleider gekauft.  Sie griff nach einer Bluse, die an einem Kleiderbügel hing und sah auf das Preisschild. Für so einen Fummel umgerechnet 2500 Dollar ausgeben? Damit konnte man ein ganzes afrikanisches Dorf durchfüttern.  Warum erstaunte sie das immer noch, wo sie doch längst die Preise dieser Kleider kannte.
     
    „Senora Alvarez, schön Sie zu sehen“, wurde Elena von einer hübschen, jungen Verkäuferin begrüßt.
     
    Auch nichts Neues, dachte Ana. Ihre Mutter kannte natürlich jede Verkäuferin und wurde wie eine Königin behandelt, wie Philippe. Philippe könnte der Sohn ihrer Mutter sein.
     
    „Hallo, Maria. Ich habe meine Tochter mitgebracht. Sie studiert in den Staaten und braucht dringend einige Dinge zum Anziehen.“
     
    Sie zeigte auf Ana, die nun das zweite Kleidungsstück in Betracht zog, das noch teuerer als das erste war. Sie hielt sich das grasgrüne Kleid an. Wann sollte sie das tragen? Vielleicht mit Harting?
    „Ah ja, das ist Ana?“
     
    Ana sah hoch, als ihr Name erwähnte wurde, winkte kurz und sagt: „Hola.“ „Die Jeans ist nun wirklich sehr sportlich“, sagte Maria diplomatisch.
     
    Ana lachte schallend. „Sie ist mehr der sportliche Typ“, versuchte Elena ihren eigenen Stolz zu retten, wo sie doch als eine der bestgekleideten Frauen Argentiniens galt.
     
    „Ich ziehe kein Kleid an!“ protestierte Ana und zog ein Cordanzug von der Stange. „Den hier“, sagte sie.
     
    „Aber sehr elegant ist das nicht“, meinte Elena trocken. „Ich brauche nichts Elegantes.“ 
     
    Maria sah auf die Größe und nickte. „Sollte passen.“
     
    Ana verschwand in der Umkleidekabine und schlüpfte in den Hosenanzug. Er saß perfekt, nur das graue T-Shirt passte nicht zur schokoladenbraunen Farbe des Anzugs. Sie kam aus der Kabine. Inzwischen hatte ihre Mutter und die überfleißige Verkäuferin einige andere Kleidungsstücke für sie hergerichtet, darunter auch zwei Kleider.
     
    „Die nicht“, sagte sie und schob sie auf die

Weitere Kostenlose Bücher