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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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fragte Geraldo als Ana außer Hörweite war. Er lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und sah Angelo erwartungsvoll an. 
     
    „Leider nicht“, sagte Angelo ehrlich und lehnte sich ebenfalls zurück. Geraldo Alvarez konnte eindringlich starren, dachte er und fühlte sich unwohl.
     
    „Und das von einem bekannten Playboy!“ Geraldo schüttelte den Kopf, enttäuscht über den geringen Einsatz des jungen Polistas.
     
    Geraldo Alvarez wollte einen Polista für seine Tochter? Wie verzweifelt war das denn, wo doch seine Tochter einen reichen Unternehmer haben konnte, wenn sie wollte.
     
    „Sie hat mir erzählt, sie fährt bald wieder ab“, sagte Angelo langsam.
     
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann.“ „Ana wird Ihnen das übel nehmen.“
     
    „Sie ist meine einzige Tochter und ich würde alles tun, damit sie bleibt. Alles. Haben wir uns verstanden?“ Er lehnte sich zu Angelo und sah ihn mit seinen grünen Augen durchdringend an.
     
    Was meinte er damit, fragte sich Angelo. Sollte er Ana vergewaltigen, einsperren, schwängern? Warum akzeptierte er Ana nicht so, wie sie war, intelligent und bereit in der Firma von Geraldo mitzuarbeiten. Wahrscheinlich hatte der Alte sie nicht mal gefragt. Angelo wollte in dem Moment weit weg laufen. Er hatte Angst vor Alvarez, aber Davonlaufen war leider nicht möglich. Er war professioneller Polospieler und wohin sollte er auch laufen? Nach Amerika? Sein Englisch war miserabel und Argentinien war nun mal seine Heimat, seine Familie war hier, sein Vater krank. Er konnte nicht weg, er musste sich mit jemandem wie Alvarez einigen.
     
    „Sie ist zu intelligent, um Sie nicht zu durchschauen“, sagte er langsam.
     
    Er wollte Ana auf keinen Fall in den Rücken fallen. Er begab sich hier auf dünnes Eis, denn auch mit Geraldo durfte er es sich unter keinen Umständen verscherzen.
     
    „Liebe macht viele blind“, entgegnete Geraldo. 
     
    Liebe? Wie stellte Don Geraldo sich das vor.  Sollte er Lieder für sie singen? Sein musikalisches Talent reichte nicht mal für den Kirchenchor aus. Ana mochte Philippe, das sah ein Blinder. Philippe hatte zwar diesen aristokratischen Einschlag, aber immerhin war er zur Hälfte ein echter Argentinier und er konnte Polo spielen. Irgendwie hatte Angelo allerdings das Gefühl, dass Philippe nicht unbedingt der ideale Schwiegersohn für Geraldo war und jetzt hatte Ana auch mit ihm Schluss gemacht.
     
    „Liebe kann man nicht erzwingen“, sagte Angelo ruhig und stand auf. Sollte der Alte doch machen, was er wollte. Er schätzte Ana zu sehr, um sie zu hintergehen.
     
    „Ich werde auch mein Bett aufsuchen. Vielen Dank für das Frühstück, Senior Alvarez.“  „Trainiert ihr bei Don Pepe?“ fragte er. Angelo nickte. „Ich komme auch vorbei.“  „Gerne.“ Wenn es unbedingt sein musste, dachte Angelo.  „Ich nehme Ana mit, dann brauchst du sie nicht abzuholen.“
     
    Als hätte ihm das etwas ausgemacht, aber was sollte es.  „Danke.“ 
     
     
     
     
     
    Ana hatte gehofft, dass ihre Mutter den Shoppingausflug vergessen würde, aber so war es nicht. Elena vergaß niemals, einkaufen zu gehen. Um vierzehn Uhr stand sie in Anas Zimmer, nachdem sie erst laut geklopft und keine Reaktion bekommen hatte. Ana hatte vergeblich gehofft, sie würde wieder weggehen.
     
    „Was willst du?“ maulte Ana. „Wir wollten einkaufen gehen. Hast du das vergessen?“ „Nein, du wolltest, ich will schlafen!“
     
    Ana zog sich die Decke über den Kopf und lauschte, ob ihre Mutter wegging. „Schlafen kannst du nachts. Komm schon...“
     
    „Ich brauche nichts. Ich fliege in einigen Tagen ab.“
     
    „Wann?“ fragte Elena irritiert. Geraldo würde bis dahin nie herausfinden, wo Ana arbeiten wollte und es schaffen, sie hier zu halten.
     
    „Ich muss noch einen Flug buchen.“ Sie wusste auch noch nicht, wohin sie fliegen sollte. Wahrscheinlich auf eine längere Reise nach Asien? Aber so leicht gab Elena nicht auf.
     
    „Na dann gehen wir eben Kleidung für deine Arbeit kaufen.“
     
    Elena würde Philippe lieben. Die könnten den ganzen Tag gemeinsam einkaufen gehen. Die beiden würden dann nur noch jemanden benötigen, der das notwendige Geld verdiente.
     
    Ach, Philippe… Sie vermisste ihn schon nach drei Tagen wie wahnsinnig. Sie war froh, wenn Harting hier war.
     
    „Oh Gott, du gehst nicht weg, ehe ich aufgestanden bin, oder?“ fragte Ana und setzte sich auf.
     
    Elena lächelte. Ihre Tochter sah so jung

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