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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bemerkte er, als sie sich auf alle viere fallen ließ und mit dem Kopf voran in dem schmalen Gang verschwand.
    Sie wackelte aufreizend mit dem Po und grinste ihn über die Schulter an, dankbar, dass er ihr einen Grund zum Lachen gegeben hatte.
    Vikirnoff blieb beinahe das Herz stehen. Mit ihrem Hundert-tausend-Volt-Lächeln hätte sie die ganze Höhle ausleuchten können. In seinen Ohren rauschte es, tief in seinem Inneren regte sich der Dämon, und Verlangen schoss völlig unerwartet durch seinen Körper. Nicht die intensive Lust, die er vorher erlebt hatte, sondern etwas Helles und Leidenschaftliches, das nicht aus seinem Unterleib, sondern eher aus seinem Herzen kam.
    »Du brauchst nicht mitzukommen«, sagte Natalya, obwohl sie die Worte herauszwingen musste, und drehte sich zu ihm um. Er war ganz still, und seine Gesichtszüge schienen wie aus Stein gemeißelt. Warum sollte er sich in das, was ihnen bevorstand, hineinziehen lassen? In Wahrheit graute ihr vor der Höhle. Irgendetwas warnte sie, dass sie in Gefahr war, und das immer lauter werdende Geräusch des tropfenden Wassers brachte sie fast um den Verstand. Jeder Instinkt befahl ihr wegzulaufen, aber ihr Körper und ihr Gehirn weigerten sich, dem Befehl zu gehorchen.
    Sie hatte sich nach einem Partner gesehnt, mit dem sie ihr Leben teilen könnte, aber heute brauchte sie zum ersten Mal jemanden. Und nicht irgendjemanden. Sie brauchte Vikirnoff. Nicht nur wegen seiner Qualitäten im Kampf, sondern einfach deshalb, weil seine Nähe ihr Mut machte. Und das war beinahe genauso beängstigend wie die Situation selbst.
    Vikirnoff strahlte Macht und Zuversicht aus. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand ihn besiegen könnte, nicht wenn er bei vollen Kräften war. Aber das ist er nicht. Der Gedanke kam wie aus dem Nichts. Ihr fiel auf, dass sie nicht ein einziges Mal an seine körperliche Verfassung gedacht hatte, seit sie in der Höhle waren. Er war noch nicht ausgeheilt. Sie hatte mehr als einmal die Qualen auf seinem Gesicht gesehen, aber er verhielt sich, als wäre alles in Ordnung. Hatte er sie unmerklich beeinflusst, oder war sie wirklich so egoistisch? Sie stöhnte leise.
    »Ich bin bei dir, weil ich es so will. Auf mich wird kein Zwang ausgeübt, Natalya. Und ich bin durchaus in der Lage, dich zu beschützen, falls es nötig sein sollte.«
    Sie hatte sich kurz umgedreht, doch nun wandte sie sich ab, bevor er ihre Reaktion auf seine Worte – und seine Stimme -sehen konnte. Irgendetwas an diesem Mann sprach sie ungeheuer stark an.
    Natalya kroch durch die gewundene Eisröhre, bis sie breiter wurde und in einer weiteren Reihe von Galerien mit eindrucksvollen Säulen und Eisformationen endete. Indem sie wieder ihrem Instinkt folgte, entschied Natalya sich für eine der Kammern. An der Eiswand waren Streifen von getrocknetem Blut zu sehen. Sie erstarrte bis ins Innerste, als sie die dicken, gefrorenen Flecken betrachtete, die an der Wand klebten. »Das sieht nicht gut aus, oder?«
    Vikirnoff legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie war es nicht gewöhnt, berührt zu werden, und zuckte leicht zusammen, aber sie schüttelte ihn nicht ab. »Du kannst sehen, wo man Eispickel durch den Körper getrieben hat, um ihn an die Wand zu nageln.« Er berührte das gefrorene Blut. »In dieser Kammer ist ein Karpatianer gefoltert worden.« Er untersuchte den ganzen Raum. »Es war nicht innerhalb der letzten Woche. Jemand hat ihn gerettet, ein Mensch, würde ich sagen, und mindestens ein Vampir ist hier gestorben.« Er seufzte. »Warum sollte ein Vampir das Risiko eingehen, die Höhle des dunklen Magiers zu betreten?«
    »Geheimnisse? Macht?«
    »Vielleicht. Aber wäre es das Risiko wert? Hier müssen überall Fallen aufgestellt sein. Die Vampire suchen etwas. Es gibt keine andere Erklärung.« Er sah sich aufmerksam um. »Ich kann fühlen, dass uns etwas beobachtet. Du auch?«
    Sie hätte es gern geleugnet, aber ihre Nackenhaare stellten sich vor Nervosität auf. »Ja. Die Vampire glauben, dass ich ihnen helfen kann zu finden, was auch immer sie suchen, oder?«, fragte sie. »Darum hat Arturo gesagt, er hätte eine kleine Aufgabe für mich. Ich soll etwas für ihn finden, wahrscheinlich etwas, das der dunkle Magier zurückgelassen hat.«
    »Jedes Instrument der Macht in Xaviers Besitz wäre nicht nur für unsere Spezies, sondern für die ganze Welt eine tödliche Bedrohung, wenn es in die Hände von Vampiren fällt.«
    »Kannst du sehen, wo die anderen herausgekommen

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