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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Mundwerkzeugen.
    "Schöner Zauber", sagte er.
    Broxx lachte.
    "Ich kann euch tatsächlich verstehen! Danke!"
    "Keine Ursache. Aber der Zauber kostet von Eurer Kraft… er isst Euch langsam auf. Benutzt einfach die Marke, wenn ich ihn beenden soll."
    „Das werde ich. Danke nochmals!", winkte der Mor'grosh und verließ den Saal letztendlich wirklich.
    "Lass uns die Stadt ansehen, Zinaxz."
    "Ich führe Euch herum… wie heißt Ihr?"
    „Broxx. Und du darfst 'du' zu mir sagen."
    "Ja, verstanden, Du Broxx."
    "Nein, nicht so. Nur 'Broxx', aber eben 'du' statt 'Ihr'."
    „Wie? Ich verstehe nicht, Du Broxx."
    "Ach egal. Gehen wir einfach", grinste er und bog auf eine ihm noch unbekannte Brückenstraße ab.
     

    ***
     

    Als Außenstehendem war die Welt der Anu'bar Broxx unfassbar fremd, aber faszinierte ihn auch wie nur wenig zuvor.
    Zinaxz ging durch das Höhlensystem und erklärte ihm dabei alles.
    Die Anu'bar lebten alle gemeinsam, es gab kein Privateigentum. Selbst geschlafen wurde in großen Hallen, Broxx' Baracke hatte man extra für ihn errichtet.
    Die Essgewohnheiten machten ihm schwer zu schaffen, denn die Arachnoiden ähnelten keiner der ihm bekannten Kreaturen. Sie nahmen Steine in sich auf, meist einen größeren für zwei bis drei Tage, aus denen sie all ihre Nährstoffe zogen. Immer wieder beobachtete Broxx erstaunt seinen Begleiter bei der Nahrungsaufnahme- Aber wie das die Anu'bar am Leben erhielt, konnte er nicht verstehen. Er selbst aß Kräuter, die er häufig in der Höhle fand und immer wieder merkwürdige, rattenartige Tiere, die Zinaxz "Trihzll“ nannte.
    Am meisten verwunderte ihn aber die Art, wie die Anu'bar Nachkommen produzierten. Sie spannen einen von ihnen, für den es Zeit war, zu sterben, in einen Kokon ein. Dieser teilte sich im Laufe einiger Wochen mehrmals, bis die Jungen schlüpften.
    Bei ihrer Geburt waren sie in etwa so groß wie Broxx. Je nachdem, ob sie Krieger oder Magier wurden, wuchsen oder schrumpften sie. Die Größten waren die Kämpfer mit dem höchsten Rang und die Kleinsten die mächtigsten Magier. Viele behielten auch einfach etwa die Größe ihrer Geburt bei und fungierten als Arbeiter oder Heiler.
    Aber trotz ihrer unterschiedlichen Lebensweise begegneten ihm die Spinnenwesen absolut freundlich und offen. Er unterhielt sich viel mit Zinaxz, Xilriks und auch anderen. Sie waren ein sehr intelligentes Volk, aber am meisten gefiel ihm ihre ruhige, im Gegensatz zu den anderen Völkern Korrhas gar nicht aggressive Art.
     

    Eines Tages spazierten Zinaxz und er an einem kristallklaren unterirdischen Fluss entlang, der letztendlich als Wasserfall am Rand der Stadt in die Tiefe stürzte. Auch hier unten änderte sich die Temperatur von Tag zu Tag, aber heute war es angenehm warm.
    Obwohl Broxx die Seite nach mehreren Wochen Aufenthalt bei den Anu'bar noch immer schmerzte, genoss er den schönen Tag.
    Er nahm einen Schluck vom kühlen Nass und bespritzte Zinaxz.
    "Willst du nicht auch mal?"
    "Nein, Du Broxx. Du weißt doch, dass wir das Wasser nicht nutzen", sagte der Arachnoide verärgert.
    "Ach, sei doch nicht beleidigt! Das war doch lustig gemeint! Sowas macht man eben unter Freunden."
    "Freunden? Was ist das?"
    "Freunde sind Personen, mit denen man gerne zusammen ist, denen man vertrauen kann. Kennt ihr das nicht?"
    "Ich weiß nicht genau… Nestpartner?"
    "Naja, nicht wirklich. Unternimmst du in deiner Freizeit denn was mit ihnen?"
    "Freizeit? Wir Anu'bar ruhen, wenn wir nichts tun können."
    "Euer Leben muss sehr spannend sein. Aber bist du denn nicht gerne mit mir unterwegs?"
    "Doch, Du Broxx. Es ist interessant, mit dir über Oberwelt zu reden."
    "Na siehst Du! Ich bin auch gerne mit dir zusammen, also sind wir Freunde!"
    "Freunde…", sagte Zinaxz während er nach Broxx' Empfinden wehmütig dreinblickte.
    Freunde…
    Mit den Gedanken an seine verlorenen Liebsten fiel ihm plötzlich alles wieder ein.
    Die Schatten, Thrakks Auftrag, Thetas Tod, Elune, Lurd, Margha, Valox… die Offenbarungen des Schattenkönigs, seine Flucht…
    "Zinaxz, wir müssen…"
    Sein Gedanke wurde jäh von einem lauten Poltern unterbrochen.
    "Angriff! Du Broxx, komm mit! Wir gehen in die große Halle!"
    Während die beiden rannten, erhaschte Broxx einen Blick auf die in die Stadt eindringenden Gestalten.
    "Ihr führt einen Krieg gegen Euresgleichen?", fragte er überrascht. Das hätte er von diesen friedlebenden Wesen nie erwartet.
    „Nein, das sind
Die Anderen
. Sie sind… böse. Meister

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