Schatten der Zitadelle (German Edition)
aufgestellt hatten, trat Xilriks vor, formte einige merkwürdige Gesten mit seinen knorrigen Händen und murmelte ein paar Worte vor sich hin.
Ein Ruck ging durch das Metall und die Symbole begannen nach und nach zu erstrahlen, bis das Tor sich schließlich langsam unter schwerem Ächzen öffnete.
Sofort stürmten Scharen der
Anderen
auf das Heer zu und versuchten wütend, ihre Hallen zu schützen. Broxx selbst tötete den ersten Angreifer, doch ein nicht enden wollender Strom von ehemaligen Anu'bar ergoss sich über seine Soldaten.
Ein wilder Kampf entbrannte, in dem beide Seiten große Verluste einsteckten.
Der Mor'grosh gab sich größte Mühe, seine Soldaten an keiner Front im Stich zu lassen, doch die Konfliktherde spalteten sich in mehrere kleine Gruppen auf, die man unmöglich kontrollieren konnte.
Dennoch schienen die Truppen des Sturmbringers, die ein für alle mal einen Schlussstrich ziehen wollten, langsam die Überhand zu gewinnen.
Wild fällte Broxx immer mehr Feinde, um seinen Truppen zu zeigen, dass der Kampfgeist nicht brechen durfte, trotz der unermesslichen Zahl der Feinde.
Er verfiel regelrecht in einen Rausch, sah nur noch abgetrennte Gliedmaßen vor sich und griff Reißer fester, damit er nicht wegen der Nässe des schmierigen grünen Blutes, das ihn über und überbedeckte, aus seiner Hand rutschte.
Erst als er plötzlich ins Leere schlug, bemerkte er, dass er den letzten Feind in der Umgebung getötet hatte, eine Spur der Vernichtung hinter sich her ziehend.
Verwirrt ließ er seinen Blick über das Schlachtfeld schweifen. Seine Anu'bar schienen die
Anderen
letztendlich überwältigt zu haben, denn einige Arachnoiden flohen zurück in die Halle des Asmodiers.
Die gemusterten Arachnoiden machen keine Anstalten, sie zu verfolgen, denn nicht nur die Leichen ihrer Feinde, sondern auch die ihrer Freunde verwandelten den Kampfplatz in einen Sumpf von Körpersäften und Eingeweiden. Mehr als die Hälfte von Broxx' Soldaten hatten ihr Leben gelassen.
Wie aus dem Nichts erschien Xilriks vor ihm, Zinaxz begleitete ihn.
"Schnell in die Halle“, ächzte er. „Wir müssen den Wächter attackieren, bevor er sich auf unsere Ankunft einrichten kann", sagte er eiskalt, dann brüllte er: "Auf in die Halle!"
Wenn auch widerwillig rissen sich die Soldaten von ihren toten Kameraden und formierten sich niedergeschlagen, um geschlossen durch das Tor zu treten.
"Ich habe nicht mit solch einem Ansturm gerechnet…", seufzte der Erzmagier traurig.
"Ihr konntet es nicht wissen."
"Und dennoch wünschte ich mir, ich hätte etwas getan."
Hinter dem dunklen Metall des Tores erwartete sie eine bunt glitzernde Kristallwelt von beinahe überirdischer Schönheit. Eine Träne kullerte von Broxx' Wangen, als er an jenen unheilvollen Tag im kristallenen im Wald erinnert wurde.
Lurd…
Auch wenn er seinen Freund in dieser Umgebung erst recht vermisste, fasste er sich schnell wieder. Er musste.
Als er entschlossenen Schrittes zur Mitte des Ringes von glänzenden Steinen marschierte, den die letzten Verteidiger todesmutig bewachen, brüllte plötzlich jemand von hinten:
"Sie stehen wieder auf!"
Broxx wollte schon umkehren, aber Xilriks mahnte ernst:
"Tötet den Wächter oder sie richten sich immer wieder auf! Wir schlagen sie zurück, so gut wir können."
Einige Anu'bar eilten dem Mor'grosh zu Hilfe, der sich grimmig gegen die
Anderen
wandte.
"Heute ist es Zeit, zu sterben." Er lächelte böse.
***
Mit einem Satz sprang Broxx auf die Feinde zu und schickte mit einem Rundumschlag gleich drei von ihnen ins Jenseits.
Um die übrigen kümmerten sich seine Begleiter, während er die Umgebung nach für den Kampf nutzbaren Stellen absuchte.
Immer wieder warf er Xilriks und seinen Soldaten besorgte Blicke zu, die verzweifelt die ständig erneut aufstehenden Arachnoiden abwerten.
Plötzlich erschütterte ein so starkes Beben die Erde, dass es den Mor'grosh von den Beinen riss.
Risse begannen sich durch die Kristallformationen zu ziehen, bis schließlich der Erste mit lautem Klirren zersprang.
Der Grund teilte sich unter seinen Füßen und stürzte in die Tiefe, so dass er sich gerade noch mit einem herzhaften Sprung an den Rand retten konnte.
Krampfhaft klammerte er sich an den gebrochenen Erdboden, um nicht den Tod im Abgrund zu finden, doch der Schweiß seiner Finger ließ ihn langsam abrutschen.
Gerade als er sich nicht mehr halten konnte, griff eine knochige Hand nach seinem Arm und zog ihn
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