Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
Vom Netzwerk:
schließlich auch Zinaxz heranzukommen.
    "Du bist es wahrlich, Du Broxx. du bist Sturmbringer!"
     

    ***
     

    Auf dem anschließenden Fest ließen die Dörfler und ihre Gäste noch einmal so richtig die Sau raus.
    Alle Anspannung aufgrund der bevorstehenden letzten Schlacht geriet in Vergessenheit, wozu der leckere, süße Most aus den Obsthainen der Mor'grosh wesentlich beitrug.
    Elune saß mit Margha auf einer der Bänke und ließ es sich gut gehen.
    Genauso glücklich wie ihr frisch vermähltes Gegenüber beobachtete sie zufrieden das bunte Treiben überall um sie herum.
    Sie hatte die Hölle überwunden und war jetzt wieder zurückgekehrt, zu ihren Freunden.
    Nach unzähligen Jahren hatte sie sich sogar dazu entschlossen, zu ihrer Familie zurückzukehren, wenn alles vorbei war. Es war Zeit.
    "He, Elune! Lass uns mit tanzen!", schlug Margha vor.
    "Ach, geh du nur. Ich tanze nicht so gerne." Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Gut, dann gehe ich eben alleine."
    Die Mor'grosh verschwand in der Menge, die zwischen den wild flackernden Fackeln hin und her wogte.
    Nach einer Weile, in der sie stillschweigend den Apfelwein genoss und nachdenklich im Blick über das nächtliche Dorf schweifen ließ, gesellte sich Matthieu zu ihr an den Tisch.
    "Warum sitzt du denn hier so alleine?"
    "Ach, ich bin eigentlich ganz zufrieden, dass nicht so ein Trubel hier ist. Ich finde es schön, all die glücklichen Leute zu beobachten."
    "Dann gehe ich mal lieber wieder. Ich will dich ja nicht stören", sagte der Barde, was Elune ziemlich überraschte, da es ganz und gar nicht zu seiner üblichen, aufdringlichen Art passte.
    "Nein, nein! So war das nicht gemeint. Ich freue mich über deine Gesellschaft."
    "Na dann geht es uns beiden wohl gleich."
    Er nahm einen tiefen Zug aus seinem Becher.
    "Dieser Apfelmost ist köstlich, findest du nicht auch?"
    "Stimmt. Da haben die Mor'grosh ganze Arbeit geleistet. Aber mir ist er ein klein wenig zu stark, ich fühle mich schon leicht beschwipst."
    "Hmm. Ich bin den Alkohol gewöhnt. Wo ich singe, gibt es meistens gar nichts anderes zu trinken."
    Träumerisch blickte die Elfe in die Ferne.
    "So ein Bardenleben wäre schon etwas Schönes.
    Frei durch die Welt streifen, überall anerkannt, und einfach den Lauf der Dinge nehmen, wie er kommt."
    "Naja, so toll wie man sich das immer vorstellt ist es gar nicht. Man verdient gerade genug, um über die Runden zu kommen, wenn man nicht ständig auf irgendwelchen Adelshöfen zu Gast ist. Aber frei ist man, zu nichts verpflichtet, da hast du Recht. Für kein Geld der Welt würde ich das aufgeben."
    Aus einer spontanen Eingebung heraus, sagte Elune plötzlich: "Sing mir etwas. Bitte."
    "Oh. Jetzt hast du mich überrumpelt… was würdest du denn gerne hören?" Der Barde fummelte seine Laute unter dem Tisch hervor, die er selbstverständlich immer bei sich trug.
    "Etwas Ruhiges… eine Ballade vielleicht?"
    "Das hast du dir den Richtigen ausgesucht. Liebeslieder sind meine Spezialität. Sie kommen immer gut bei den Hofdamen an, weißt du?"
    Zwinkernd setzte er zum Spielen an, fügte aber doch noch hinzu:
    "Ich präsentiere meine neueste Komposition. Sie heißt 'Über die Hügel muss er geh'n'...
     
     
    Sie kommen eines Winters Nacht.
    Verhaftet, binden sie ihn fest.
    Sie sagen, jemand habe einen Raub gemacht.
    Sein Dolch verrate ihn jetzt.

    Sie bringen ihn zur Garnison.
    Erwarten still die Dämmerung.
    Und als sie ihn am Dock bedroh'n
    Weiß er, dass er falsch lag.
    „Du wirst des Raubes angeklagt“,
    hört er den Häscher sagen.
    Er weiß, ohne Alibi
    Wird er nächsten Morgens seine Freiheit beklagen.

    Über die Hügel muss er geh'n.
    Zehn lange Jahre zählt er die Tage.
    Über den Bergen und den Seen
    Wartet sein Gefängnis, keine Frage.

    Er weiß, es wird ihn seine Liebe kosten,
    Doch wagt er's nicht, zu motzen.
    Wovon er weiß, in jener Nacht zu sein,
    Muss sein Geheimnis bleib'n.
    Er hält zurück die Tränen der Wut,
    Sein Herz brennt wie des Feuers Glut,
    Denn mit der Frau seines Bruders im Eid
    Verbrachte er die letzte Nacht in Freiheit.

    Über die Hügel muss er geh'n
    Er schwört er will sie wiederseh'n.
    Weit von den Bergen und den Seen
    Soll sie wieder bei ihm steh'n.
    Über die Hügel muss er geh'n.

    Jede Nacht in seinem Verlies
    Schaut er durch die Stäbe des Gitters.
    Er liest die Briefe, die sie schrieb.
    Eines Tages wird er wieder Freiheit wittern.

    Über die Hügel muss er geh'n.
    Sie betet, dass er wiederkehrt.
    So sicher

Weitere Kostenlose Bücher