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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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blickte düster drein. "Sie kommen."
    Angespannte Minuten zogen sich hin wie eine Ewigkeit.
    Bald erfüllte ein unnatürliches Leuchten den Waldrand und der König biss die Zähne zusammen.
    Legionen von Schatten strömten auf die Passstraße und ihre Schritte hallten von den Berghängen wieder.
    Nur noch wenige hundert Schritt trennten die ersten Reihen der ahnungslosen Mutanten von der Verteidigungslinie.
    "Es ist so weit, meine Kameraden", sprach Be'Nurion, deutlich vernehmbar, aber kühl und bedrohlich.
    "Haltet euch bereit. Heute Nacht", er drehte sich um und schloss in die erste Einheit auf, "speisen wir in der Hölle! JETZT!"
    Und auf seinen Befehl hin hagelten innerhalb von Sekunden hunderte Pfeile auf die Feinde herab.
    Verwirrte und erschrockene Schreie zauberten dem König ein grausames Lächeln auf die Lippen.
    "Aber wir nehmen Tausende von Missgeburten mit!"
    Dann brachen scharenweise wütende Angreifer über die Elfen herein.
    In geschlossener Formation rückten die Verteidiger vor, rundherum geschützt von Schilden. Die hinteren Reihen bildeten einen Schirm gegen Pfeile. Blitze erhellten die Antlitze und entblößten die bösartig konzentrierten Fratzen der Spitzohren.
    Verstärkt von ihren Magiern stemmten sie die Wucht der Schatten, wichen kaum zurück. Als die Kreaturen - mutierte Orks, Elfen, Njorndar und sogar einige Trolle - schon gegen ihre Verbündeten anrannten und sie zwischen den Schildwall und ihre eigenen Armee eingezwängt wurden, wurde die Schlachtformation leicht gelockert, lange Speere schossen durch die Lücken hervor und sofort schloss sich die Einheit wieder.
    Dann rückte die Phalanx vor und begann das Spiel von vorn. Sie wiederholten das Manöver, bis sie einige hundert Fuß weit gekommen waren, schließlich zogen sie sich zum Ausgangspunkt zurück.
    "Gut gemacht! Kurz durchatmen, wir warten ab."
    Die Kreaturen schienen verwirrt. Mit solcher Gegenwehr hatten sie nicht gerechnet.
    Wild brüllten ihre Generäle Befehle umher, die nur recht zögerlich ausgeführt wurden, denn die Leichen ihrer Brüder, die den Pass gepflasterten, schienen sie zu verunsichern.
    Wenigstens ein Funken ihres eigenen Verstandes steckt noch in ihnen.
    Verluste hatte das Bataillon unter Be'Nurion bisher nicht erlitten. Die Staffelung ihrer Phalanx war tausendmal geprobt, schon ab dem zwölften Lebensjahr wurde sie den Kindern eingeprägt.
    Der König spähte ins gegnerische Lager. Belagerungswaffen hatten sie zum Glück noch keine angefertigt.
    Nachdem die Feldherrn einige Minuten lang Anweisungen erteilt hatten, traten Trolle und Oger hervor und rotteten sich zu einer losen Einheit zusammen.
    Überdimensionale Keulen, schwere Eisenketten und riesige Kettenhandschuhe, die als Faustwaffen dienten, gehörten ebenso zu ihrer Ausrüstung, wie dicke Helme und bei einigen auch lederne Schulterplatten und Brustpanzer.
    Von Peitschenhieben angetrieben stürmten die Monstren - etwa sechzig an der Zahl - schließlich zum Angriff.
    "Schwerter!", befahl Be'Nurion und augenblicklich zogen seine Krieger ihre offensiven Waffen, in der Regel einhändige Kllingen oder einen Bidehänder. Manche benutzten auch Stangen, an deren Enden je eine dolchähnliche Schneide angebracht war.
    Be'Nurion bevorzugte seine treuen Kriegsgleven, die er als junger Mann einmal in Isthnias, der östlichsten Elfenstadt, erworben hatte und seitdem mit ihm zu einem beinahe legendären Ruf gelangt waren.
    Als die Kreaturen beinahe angekommen waren, stürzte er sich als Erster in den Kampf, schlitzte zweien von ihnen im Lauf die Beine auf, so dass sie zu Boden gingen und seine Kameraden ihnen den Rest geben konnten, sprang eines der Ungeheuer an und rammte ihm die Klinge ins Herz, drückte sich von seinem Körper ab und harkte sich mit den Gleven am Rücken einer anderen ein, um schließlich an ihn wie an einem reißenden Vorhang hinab zu gleiten.
    Kurz blickte er sich um und stellte zufrieden fest, dass auch seine Brüder und Schwestern die Monstren reihenweise zu Fall brachten, ehe er sich erneut zwei Feinden zuwendete. Er lief zwischen die Beiden und dumm wie sie waren, schlugen sie beide auf ihn ein, so dass sich die Keule des Einen und die Kette des Anderen ineinander verschlangen. So konnte er sie problemlos niederstrecken.
    Es dauerte keine weiteren fünf Minuten und auch diese Angriffswelle war zurückgeschlagen. Aber dieses Mal hatten auch die Elfen einige Tote zu beklagen.
    Der Stellvertreter Skiryms meldete acht Tote und drei Verletzte.

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