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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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    Wütend verschränkte Skylar die Arme vor der Brust. »Möchtest du tatsächlich ein uneheliches Kind zur Welt bringen, auf das man mit dem Finger zeigen wird obwohl du's gar nicht nötig hast? Soll mein Neffe oder meine Nichte mit einem Stigma aufwachsen, nur wegen deines dummen Stolzes?«
    Sabrina schwieg und wünschte, sie könnte ihrer Schwester erklären, was sie empfand. Aber sie verstand ihre Gefühle selber nicht. So viele Bedenken hielten sie davon ab, Sloan zu heiraten. Sie wusste nur sehr wenig über die Sioux, die zu seinem Leben gehörten. Und was sie wusste, jagte ihr Angst ein. Einerseits wollte sie bei Skylar bleiben, ihrer besten Freundin, und andererseits in den amerikanischen Osten zurückkehren, Partys besuchen, flirten, einkaufen _ gehen, endlich ihre Freiheit genießen. Und sie wollte geliebt werden, einen akzeptablen jungen Mann kennenlernen, der sie vergöttern würde. Warum sollte sie jemanden heiraten, der sie nur ertrug?
    »Überleg doch, Sabrina!« mahnte Skylar. »Falls du dich im Osten für eine schwangere Witwe ausgibst wird Sloan sofort zu dir kommen.«
    »Bitte, Skylar ... «
    »Natürlich, es ist dein Leben, und ich darf mich nicht einmischen. Aber es tut mir so leid.« Skylar setzte sich zu ihrer Schwester aufs Bett und nahm sie in die Arme. »Um dich, um Sloan. Wenn du ihn nicht heiratest bist du verrückt. So einen Mann gibt's einfach kein zweites Mal.«
    »Oh, das bestreite ich nicht.«
    »Weil er ein halber Sioux ist?«
    »Deshalb nicht. Sicher begegnet man im Westen sehr vielen Halbindianern.«
    »Keinem wie Sloan. Nun, du muss t tun, was dir beliebt. Wir sind immer für dich da. Das weißt du. Und wenn respektable Leute hinter deinem Rücken tuscheln und meinen armen Neffen oder meine bedauernswerte Nichte ächten, reck einfach das Kinn hoch.«
    »Skylar ... «
    »Gute Nacht, Sabrina.«
     
    Irgendwann erwachte Sabrina und erkannte, wie dumm sie war. Sicher, sie könnte in eine kalifornische Stadt ziehen, weit weg von Mayfair. Dann würde sie Skylar und ihrem Schwager keine Schande machen. Sie besaß genug Geld, um mit ihrem Kind ein angenehmes Leben zu führen. Nach Dillmans Tod hatten die beiden Schwestern endlich das Erbe erhalten, das ihnen schon seit der Ermordung des Vaters zustand.
    Aber wohin Sabrina auch gehen mochte - Sloan würde sie finden. Skylar hat recht dachte sie. Überall in dieser kompro miss losen Welt wurde eine ledige Mutter verachtet. Nicht nur sie selbst auch das Kind würde einen hohen Preis für ihren Entschluß zahlen müssen.
    Rastlos warf sie sich im Bett umher, von Ängsten und Zweifeln geplagt.
    Als der Morgen graute, stand sie auf und stürmte in den Flur hinaus, zu dem Zimmer, das Sloan bewohnte. Atemlos riß sie die Tür auf und schaute sich um. Er war nicht mehr da.
    Plötzlich hörte sie ein Räuspern, zuckte verwirrt zusammen und drehte sich um. Myer, der ehrbare Butler von Castle Rock, stand hinter ihr. »Miss Connor, ich glaube, Mr. Trelawny ist noch im Stall. Wenn Sie sich beeilen ... «
    »Danke, Myer«, entgegnete sie so würdevoll wie möglich und rannte die Treppe hinab, durch die Halle, über den samtigen, smaragdgrünen Rasen, der sich vor dem Schloss erstreckte.
    Die Stallungen lagen außerhalb der Steinmauer, die das Hauptgebäude umgab, und Sabrina wünschte, sie hätte einen Morgenmantel und Schuhe angezogen, bevor sie einem Mann nachlief, dessen Abreise sie herbeigesehnt hatte. Aber vielleicht würde ihr das unerfreuliche Gespräch erspart bleiben, und sie wäre gezwungen, allein zurechtzukommen ...
    Nein. Er stand vor dem Stall, den Rücken zu ihr gewandt und zurrte den Sattelgurt eines Douglas-Pferdes fest. Offenbar hörte er ihre Schritte schon lange, bevor sie stehenblieb, zehn Schritte von ihm entfernt, und vergeblich nach Worten suchte. O Gott, hoffentlich würde er ihr die peinliche Situation erleichtern.
    Das hatte er nicht vor. »Nun, Sabrina?« fragte er, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.
    »Ich ... « , begann sie, verstummte und glaubte an ihrem Stolz zu ersticken.
    »Ja?« Endlich drehte er sich um. Im bleichen Licht der aufsteigenden Sonne sah er wie ein Weißer aus - in einem modischen Hemd, einem rötlichbraunen Gehrock, schwarzen Breeches und Stiefeln. Sein Schlapphut war tief in die Stirn gezogen. Weil sich seine Augen im Schatten der Krempe verbargen, konnte Sabrina nicht erkennen, was er empfand.
    »Ich habe nachgedacht, Sloan.«
    »Worüber?«
    Sie versteckte ihre geballten Hände hinter dem

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