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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sich nicht mehr befassen. »Ein Picknick! Was für eine wundervolle Idee! «
     
    Sloan genoss die Tage, die er mit Ice Raven verbrachte. Wie in alten Zeiten gingen sie auf die Jagd, fischten und Überquerten Flüsse, die immer noch vereist waren. Ice Raven ritt mit Sloan westwärts, in die Richtung des Forts.
    Bald würde er nach Süden abbiegen, um Mayfair anzusteuern. Sloan überlegte, ob er ihn begleiten sollte. Aber Terry erwartete seinen Bericht und muss te so schnell wie möglich erfahren, dass Crooks Männer kein Sioux-, sondern ein Cheyenne-Lager angegriffen hatten.
     
    Und Sloan wollte endlich heimkehren - zu Sabrina. Würde sie ihn aus eigenem Antrieb umarmen? In diesen letzten Wochen war es die Hölle gewesen, seinem Entschluß treu zu bleiben, Nacht für Nacht neben ihr zu hegen und sie nicht anzurühren. Deshalb hatte er die Order, die ihn in die Wildnis führen würde, erleichtert begrüßt.
    Was würde ihn im Fort erwarten? Inständig wünschte er, Sabrina w ürde ihn freudig willkommen heißen. War sie inzwischen bereit ihrem Ehemann den lang ersehnten Sohn zu schenken?
    Ice Raven, hatte Sabrina in Mayfair kennengelernt, bevor sie mit Hawk und Skylar nach Schottland gefahren war. Gleichzeitig hatte auch Sloan seinen Blutsbruder besucht. Dass er Skylars schöne Schwester geheiratet hatte, amüsiert Ice Raven, wenn er auch keinen Kommentar dazu abgab. Er nahm an, die überstürzte Hochzeit hätte wegen einer Schwangerschaft stattgefunden. Offenbar hatte Sabrina das Baby verloren. Während er an Sloans Seite ritt, erzählte er von Freunden, deren Frauen nach Fehlgeburten noch viele Kinder bekommen hatten.
    Auf einem Grat zügelten sie ihre Pferde und sahen Aasgeier am Himmel kreisen. Sie wechselten einen kurzen Blick. Dann ritten sie weiter und überquerten den nächsten Hügel, an dessen Fuß ein seichter Fluß plätscherte. Hier hatten vor kurzem mehrere Goldsucher gearbeitet.
    Schon aus der Ferne erblickten Sloan und Ice Raven vier halbnackte Leichen, von Pfeilen durchbohrt. In schnellem Trab ritten sie zum Ufer, stiegen ab und inspizierten den Schauplatz des Gemetzels.
    Über drei verstümmelte, mit Wunden übersäte Gestalten krochen unzählige Fliegen. Die vierte, eine etwa dreißigjährige Frau, war unversehrt bis auf den Pfeil, der in ihrem Herzen steckte. Sogar im Tod war sie eine ausgesprochene Schönheit.
    Ice Raven zog einen Pfeil aus der Brust eines Mannes. »Cheyenne. Blutige Rache. Vielleicht wollten sie die Frau nicht töten, sondern gefangennehmen, und streckten sie nur nieder, weil sie sich erbittert wehrte.«
    Kalte Angst krampfte Sloans Herz zusammen. Inzwischen waren sie viel zu nahe ans Fort Abraham Lincoln herangekommen, und der Anblick der toten Frau beschwor grausige Visionen herauf. Angewidert schüttelte er den Kopf. »Ein übereifriger weißer Kommandant schlachtete friedfertige Cheyenne ab. Und diese armen Menschen muss ten mit ihrem Leben dafür bezahlen.«
    »Niemand hat sie gezwungen, in die Black Hills zu kommen«, erwiderte Ice Raven grimmig.
    Statt zu antworten, ging Sloan in die schäbige Hütte der Goldsucher und fand dort einen Spaten. Eine Zeitlang beobachtete Ice Raven, wie sein Freund Gräber aushob, dann holte er einen zweiten Spaten und- half ihm.
    »Danke«, sagte Sloan leise.
    »Ich hasse nicht alle Weißen. Aber ich verabscheue niederträchtige Mörder. Was im Cheyenne-Lager geschah, war ein Massenmord. Auch hier wurde gemordet. Die eine Tat ist so verwerflich wie die andere.«
    Schweigend nickte Sloan und bedeutete seinem Freund, die Leichen so schnell wie möglich zu begraben. Nun konnte er es kaum noch erwarten, das Fort zu erreichen, und Ice Raven verstand den Grund der plötzlichen Eile.
    An der Weggabelung, wo sie sich trennen würden, hörten sie Stimmen und Gelächter und Wortfetzen in englischer Sprache. Warnend legte Ice Raven einen Finger an die Lippen und gab seinem Freund zu verstehen, er würde sich im Gebüsch verstecken. Sloan erklärte ihm in der Zeichensprache, dass er herausfinden wollte, was da vorging. Dann stieg er ab und tauchte in einem Dickicht unter. Zwischen den Zweigen sah er das Ufer eines Flusses, wo fünf Soldaten und einige Frauen pickrückten. Und mitten darunter - Sabrina.
    Vielleicht lag es an der unerfüllten Sehnsucht während des langen Ritts. Oder an der dreisten Miss achtung seines Verbots. Oder an der beklemmenden Angst die er beim Anblick der Frauenleiche empfunden hatte. Wahrscheinlich kamen alle Faktoren zusammen,

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