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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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um sein Blut in Wallung zu bringen. Noch nie in seinem Leben war er so wütend gewesen.
    Hätte Sabrina in diesem Augenblick vor ihm gestanden ...
    Stattdessen watete sie im seichten Wasser umher und ließ sich von Lieutenant Jimmy Blake erklären, wie man angelte.
    Mühsam bekämpfte Sloan seinen Zorn und kehrte zu der Stelle zurück, wo er sich von Ice Raven getrennt hatte. Er stieß einen leisen Vogelruf aus, und sein Freund erschien wenige Sekunden später. »Ein paar Leute aus dem Fort«, erklärte Sloan.
    »Deine Freunde?«
    »Ja. Und Sabrina ist bei ihnen.«
    »Darüber solltest du dich freuen.«
    »Keineswegs.«
    »Ach ja, die tote Frau. Aber die Cheyenne-Krieger würden sich nicht so nah ans Fort heranwagen.«
    »Das kann man nie wissen.«
    Ice Raven zuckte die Achseln. »Nun werde ich weiterreiten. Am besten gehst du zu deinen Freunden ... «
    »Würdest du bis nach Einbruch der Dunkelheit hierbleiben?«
    Erstaunt hob Ice Raven seine ebenholzschwarzen Brauen. »Was hast du vor?«
    »Ich möchte meiner Frau eine Lektion erteilen.« In knappen Worten erklärte Sloan seinen Plan. Im Schutz der abendlichen Finsternis pirschte er sich wieder an das kleine Lager heran, entdeckte Tom Custer und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Verwirrt drehte sich Tom um, spähte nach allen Seiten und schien einen Hinterhalt zu befürchten. Es dauerte eine Weile, bis er den Mann in den nächtlichen Schatten erkannte. »Major!«
    »Pst!«
    »Endlich sind Sie wieder da! Was haben Sie herausgefunden?«
    »Reynolds hat ein Cheyenne-Lager attackiert. Bitte, übergeben Sie Sergeant Dawson meinen schriftlichen Bericht, er soll ihn sofort zu Terry bringen.«
    »Da wir uns in der Nähe des Forts befinden, möchten Sie den Sergeant sicher persönlich informieren ... «
    »Nein, ich will meine Frau überraschen. Wie ich sehe, ist sie bei Ihnen.«
    »Ja, gewiss «, bestätigte Tom grinsend. »Soll ich Bescheid sagen?«
    Sloan schüttelte den Kopf. »Unterwegs traf ich einen Freund und ritt mit ihm hierher. Etwa zehn Meilen von diesem Fluss entfernt fanden wir ermordete Goldsucher. In diesen Zeiten wäre es klüger gewesen, Sie hätten den Frauen untersagt, das Fort zu verlassen.«
    »Ermordet? Von Sioux?«
    »In den Leichen stecken Cheyenne-Pfeile. Künftig muss Sabrina im Fort bleiben. Aber das werde ich selbst mit ihr besprechen, wenn ich Sie überrasche. Bitte, erzählen Sie ihr nichts.«
    »Natürlich nicht. Auf keinen Fall möchte ich die anderen Frauen erschrecken.«
    »Halten Sie Augen und Ohren offen, Tom.«
     
    Voller Stolz betrachtete Sabrina den größten Fisch des Tages, den sie gefangen hatte. Nun half sie Jean, das Abendessen vorzubereiten. Die scheue junge Frau brach nur selten ihr Schweigen und schien sich vor ihrem eigenen Schatten zu fürchten.
    An diesem Picknick nahm ihr Mann, Captain Jenkins, nur widerstrebend teil. Von ihren Freundinnen bestürmt, hatte er letzten Endes nachgegeben - unter der Bedingung, dass Jean endlich fischen lernen würde.
    Sabrina, Sarah, David Anderson und Lieutenant Jimmy Blake zeigten ihr, wie man Würmer an Haken festmachte. Von einem bewundernden Publikum ermuntert, fing Jean ihren ersten Fisch, Nach der Mahlzeit beobachteten sie den Sonnenuntergang. Der ereignisreiche, vergnügliche Tag hatte Sabrina ein wenig von ihrer Sorge um Sloan abgelenkt. Zum erstenmal seit langer Zeit war ihr etwas leichter ums Herz. Die Offiziere hatten Zelte mitgebracht, und sie sollte eins mit Louella teilen.
    Während sie sich auszogen, stolperten sie über die Säume ihrer Röcke und fielen lachend auf die Matratzen.
    »Oh, Sabrina!« japste Louella. »Tut mir leid, dass wir damals in Mayfair so schlecht über dich geredet haben. Da wuss ten wir noch nicht, wie lieb und gut du bist. Wir waren natürlich wütend, weil du den Mann unserer Träume geheiratet hast, den charmantesten auf Erden ... Darum beneide ich dich immer noch. Ach, ich wünschte, ich würde nicht wie ein Pferd aussehen.«
    »Unsinn, so siehst du nicht aus.«
    »Und ich bin eine alte Jungfer. «
    »Nein, du bist noch nicht alt. Eines Tages wirst du den Richtigen finden. Vielleicht dauert es eine Weile, nachdem so viele junge Männer im Krieg gefallen sind.«
    »Also glaubst du, dass ich einmal heiraten werde?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Hoffen wir's ... « Louella umarmte Sabrina, dann schlüpften sie in ihre Nachthemden und krochen unter die Decken. Wenig später hörte Sabrina ein leises, rhythmisches Schnarchen. Sie selbst blieb noch

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